14.01.2010, 20:54
Das ganze wird immer mysteriöser; wer sollte Interesse daran haben, einen Physiker zu ermorden, der scheinbar keine Beziehung zum iranischen Atom-Programm hatte?
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Zitat:Getöteter Physiker Mohammadi beigesetzt<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,672032,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 32,00.html</a><!-- m -->
14. Januar 2010 Auch am Tag der Beisetzung des iranischen Physikers Masud Ali Mohammadi blieben die Hintergründe seiner Ermordung ein Rätsel.
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Widersprüchlich blieben auch die Beobachtungen der Beerdigung.
Jeder Zweite der Tausend Trauernden sei Anhänger der Opposition gewesen, berichteten Teilnehmer. Andererseits trugen Mitglieder der Revolutionsgarden gemeinsam mit Familienangehörigen den Sarg von dem Haus des Physikers, vor dem er am Dienstag durch eine ferngezündete Bombe getötet worden war, zum Friedhof. Während die einen Fahnen in der Farbe der Opposition - Grün - hochhielten, skandierten andere „Tod Amerika“ und „Tod Israel“. An der Beisetzung nahmen die früheren Staatspräsidenten Rafsandschani und Chatami teil.
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Wie wichtig war Mohammadi für das Atomprogramm?
Freunde des Physikprofessors sagten, er habe zwar mit der Reformbewegung und mit der Opposition sympathisiert; ein politischer Aktivist sei er aber nie gewesen. Bis 2003 soll er für die Revolutionsgarden gearbeitet haben.
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.., widmete sich Ali Mohammadi der theoretischen Physik, während sich viele seiner Kollegen an der Universität Teheran mit Atomphysik beschäftigen. Wäre Mohammadi für das Atomprogramm wichtig gewesen, hätte er wahrscheinlich Personenschutz gehabt.
Äußerungen wie die von Laridschani lassen den Schluss zu, dass das Attentat auf Mohammadi dem Regime einen Vorwand liefert, um massiver gegen jene vorzugehen, denen der Staat eine Kollaboration mit den ausländischen Feinden der Islamischern Republik unterstellt. Mit der Behauptung eines Angriffs auf iranische Wissenschaftler durch ausländische Mächte schwinden zudem die Chancen für eine Übereinkunft Irans mit den Vereinigten Staaten zum Atomprogramm weiter.
Zitat:4.01.2010
Mord an Physiker in Teheran
Hunderte Oppositionelle protestieren bei Beerdigung
Sie nutzen Jahrestage und Trauerfeiern für ihren Protest: Regimegegner in Iran haben bei der Beisetzung des ermordeten Wissenschaftlers demonstriert. Einige kamen mit den grünen Fahnen der Opposition. Erneut gab es Handgreiflichkeiten mit den Sicherheitskräften.
Teheran - Tausende Menschen haben am Donnerstag in Teheran Abschied von dem iranischen Physiker Massud Ali-Mohammadi genommen, der zwei Tage zuvor bei einem Anschlag getötet worden war. Die Hälfte der Trauergäste waren Augenzeugen zufolge Anhänger der Opposition. Einige hatten grüne Fahnen bei sich - die Farbe der Oppositionsbewegung
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... # Präsident Mahmud Ahmadinedschad verschärfte am Donnerstag in einer Rede in Chusistan seine Angriffe gegen Israel und sprach von der "zionistischen Methode", mit der der Anschlag auf Ali-Mohammadi verübt worden sei. "Unsere Feinde werden Iran die Wissenschaft nicht nehmen können, indem sie unsere Gelehrten eliminieren." Die US-Regierung bestritt jede Verantwortung. Ein israelischer Regierungsvertreter sagte, zu "derartigen Vorfällen" gebe Israel grundsätzlich "keine Kommentare" ab.
# Doch die Opposition hält gegen die Version der Regierung. Ali-Mohammadi habe mitnichten am iranischen Atomprogramm mitgearbeitet, sondern habe sich der Erforschung der Quantenmechanik verschrieben, erklären oppositionelle Webseiten. Als erklärter Anhänger des unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Hossein Mussawi habe er seine Studenten nach der mutmaßlich gefälschten Präsidentschaftswahl im Juni ermutigt, auf der Straße zu gehen. Sein Mord gehe auf Kosten des Regimes: Der Staat habe seinen zunehmend kritischen Akademikern eine Warnung zukommen lassen wollen.
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