02.01.2010, 17:38
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Zitat:In schon zu Zeiten der Sowjetunion geübter, jahrzehntelanger Tradition “bereinigen” russische Werften zum Ende eines Jahres ihre Bestände.sieht nicht überragend aus - die Zuläufe zur russischen marine betreffen überholte und instandgesetzte Schiffe, und kaum Neubauten.
Regelmäßig werden kurz vor Jahresende Schiffe und Boote nach Fertigstellung als Neubauten oder nach Abschluss von Grundinstandsetzungen an die Marine übergeben oder an ausländische Besteller abgeliefert. Man darf durchaus davon ausgehen, dass dies nicht nur „Kosmetik“ ist oder freie Liegeplätze schaffen soll, sondern mit der Übertragung der Verantwortung für ein neues oder repariertes Schiff an die eigene oder ausländische Marine auch vertraglich vereinbarte Gelder fließen. Fast in jedem Jahr finden sich in den letzten Dezembertagen denn auch Meldungen über Verlegungen von Werftliegern zu den russischen Flotten oder zu ihren Heimatmarinen. Das Jahresende 2009 bildet hier keine Ausnahme.
So hat die St. Petersburger Admiralitätswerft ein erstes von zwei neuen U-Booten der KILO-II Klasse an die algerische Marine übergeben (die Lieferpapiere sollen schon am 30. Oktober unterzeichnet worden sein). Zwar gibt es noch keine Meldungen über eine angetretene Verlegungsfahrt, aber man kann wohl davon ausgehen, dass der Neubau sich in den nächsten Tagen auf den Weg machen wird, oder sogar schon (von Medien nicht registriert) unterwegs ist. Vielleicht muss das U-Boot auch nicht allein fahren, sondern kann den Marsch in die Heimat gemeinsam mit ebenfalls in St. Petersburg (Nordwerft) reparierten Schiffen (Fregatte KONI, Korvette NANUCHKA) antreten.
Am 28. Dezember hat die Amur Shipyard in Bolshoi Kamen an der Pazifikküste das U-Boot NERPA (modifizierte AKULA-Klasse) an die russische Marine übergeben. Das U-Boot wurde in einer kurzen Zeremonie zunächst von der Pazifikflotte in Dienst gestellt. Es soll in den kommenden Monaten nun unter russischer Seekriegsflagge fahren, aber mit bereits eingeschiffter indischer Besatzung. Nach deren abschließender Ausbildung soll die NERPA im „Sommer 2010“ (einige Quellen nennen sogar schon den März) in einem Leasingankommen an die indische Marine übergeben werden.
Die Schwarzmeerflotte kann wieder über ihren FK-Kreuzer KERCH verfügen. Das zur KARA-Klasse gehörende, bereits 35 Jahre alte Schiff wurde nach Abschluss von Reparatur und Modernisierung am 25. Dezember als „operativ wieder voll einsatzklar“ in die Einsatzgruppe der Schwarzmeerflotte integriert.
Die U-Bootwerft Zvezdochka (Weißmeer) hat das strategische U-Boot KARELIYA (DELTA-IV-Klasse) nach umfangreicher Instandsetzung und Modernisierung (u.a. Umrüstung auf strategische Flugkörper SS-N-23 Sineva) wieder an die russische Nordflotte zurück gegeben.
Einige Medienmeldungen - oder auch deren Ausbleiben - lassen aber auch den Schluss zu, dass Ende 2009 nicht alles so läuft wie geplant. So sollte bei Sevmash in Severodvinsk das Typboot SEVERODVINSK einer neuen Klasse von nuklearen Angriffs-U-Booten (SSN) zu Wasser gelassen werden. Der für den 22. Dezember geplante Stapellauf wurde ohne Angabe von Gründen kurzfristig verschoben. Angeblich sollte er noch vor dem Jahreswechsel erfolgen; bisher gibt es aber keine weitere diesbezügliche Meldungen. Bei Zvezdochka sollte noch vor Jahresende ein weiteres U-Boot der DELTA-IV Klasse seine Modernisierung beginnen. Dann wurde der Beginn der Arbeiten an der VERKHOTURE kurzfristig auf 2010 verschoben. Ein Grund dafür wurde nicht genannt; ausgebliebene Mittelzuweisung und/oder Verschiebung des Vorhabens in das nächste Haushaltsjahr könnten hier aber eine Rolle spielen.
Bei der ebenfalls „noch vor Jahresende“ angekündigten, dann aber offenbar nicht erfolgten Übergabe des von der St. Petersburger Admiralitätswerft gebauten U-Bootes ST. PETERBURG (Typboot der neuen LADA-Klasse) dürften weniger finanzielle als vielmehr technische Gründe ausschlaggebend sein. Zwar wurde mehrfach verkündet, dass inzwischen „alle Probleme behoben“ seien. Der U-Bootneubau hat wohl auch weitere Erprobungen in der Ostsee absolviert. Die allgemein erwartete Meldung über die Indienststellung des schon vor mehr als vier Jahren bei der St. Petersburger Rüstungsmesse IMDS 2005 der Öffentlichkeit präsentierten U-Bootes ist allerdings bisher ausgeblieben.