12.12.2009, 14:25
Wie im Afghanistan-Thread schon ausführlich diskutiert:
Eine immanente Bedrohung ging durch die steckengebliebenen Tanklaster nicht aus. Ausgehend nicht nur von der Berliner Realitätsweigerung, sondern auch von den gültigen ISAF-Verfahrensregeln für Lufteinsätze/Luftunterstützung, die nach zahllosen Fehlschlägen und "bombigen Hochzeitsfeiern" streng verschärft wurden (durchaus zu Recht) und solch eine direkte Bedrohung zur primären Vorbedingung von Luftunterstützung machten, war dieser Einsatz sowohl in seiner Durchführung (fehlende show of power im Tiefflug), als auch in seiner direkten Begründung fehlerhaft.
Rein militärisch gesehen hatte dieser Angriff natürlich "Erfolg", weil er eine nicht geringe Zahl an Taliban eliminiert hat. Die zahllosen zivilen Opfer fallen unter die berühmt-berüchtigte Kategorie der kollateralen Schäden. Zudem hatte Quitus darauf verwiesen, dass die Zivilisten wohl wahrscheinlich aus mit den Taliban-sympathiserenden Stämmen stammen, so dass auch Unterstützer der Taliban getroffen wurden.
Ich finde das ganze daher durchaus schwierig zu bewerten. Da wir aber ja keine imperialen Gelüste verspüren und unsere normativen Selbstbilder nicht allzu sehr in Heuchelei und Doppelmoral abgleiten lassen sollten, halte ich daher den militärischen Erfolg für zwar in der Situation durchaus erfreulich, aber etwas zu hoch erkauft. Wenn wir mit der Logik der Einschüchterung immer vorgehen wollen, dann machen wir uns recht schnell unter Umständen 15 Millionen Paschtunen in Afghanistan zu Feinden. Und dann manövrieren wir uns in Fahrwasser, die mit dem eigentlichen Grund unserer Präsenz in Afghanistan nicht mehr viel zu tun haben: Denn dann führen wir statt einer Polizeiaktion gegen Al Quaida einen Kampf um die Herrschaft und die Gestaltung von Afghanistan.
Eine immanente Bedrohung ging durch die steckengebliebenen Tanklaster nicht aus. Ausgehend nicht nur von der Berliner Realitätsweigerung, sondern auch von den gültigen ISAF-Verfahrensregeln für Lufteinsätze/Luftunterstützung, die nach zahllosen Fehlschlägen und "bombigen Hochzeitsfeiern" streng verschärft wurden (durchaus zu Recht) und solch eine direkte Bedrohung zur primären Vorbedingung von Luftunterstützung machten, war dieser Einsatz sowohl in seiner Durchführung (fehlende show of power im Tiefflug), als auch in seiner direkten Begründung fehlerhaft.
Rein militärisch gesehen hatte dieser Angriff natürlich "Erfolg", weil er eine nicht geringe Zahl an Taliban eliminiert hat. Die zahllosen zivilen Opfer fallen unter die berühmt-berüchtigte Kategorie der kollateralen Schäden. Zudem hatte Quitus darauf verwiesen, dass die Zivilisten wohl wahrscheinlich aus mit den Taliban-sympathiserenden Stämmen stammen, so dass auch Unterstützer der Taliban getroffen wurden.
Ich finde das ganze daher durchaus schwierig zu bewerten. Da wir aber ja keine imperialen Gelüste verspüren und unsere normativen Selbstbilder nicht allzu sehr in Heuchelei und Doppelmoral abgleiten lassen sollten, halte ich daher den militärischen Erfolg für zwar in der Situation durchaus erfreulich, aber etwas zu hoch erkauft. Wenn wir mit der Logik der Einschüchterung immer vorgehen wollen, dann machen wir uns recht schnell unter Umständen 15 Millionen Paschtunen in Afghanistan zu Feinden. Und dann manövrieren wir uns in Fahrwasser, die mit dem eigentlichen Grund unserer Präsenz in Afghanistan nicht mehr viel zu tun haben: Denn dann führen wir statt einer Polizeiaktion gegen Al Quaida einen Kampf um die Herrschaft und die Gestaltung von Afghanistan.