03.12.2009, 14:50
@revan
Man braucht nicht groß über Obamas außenpolitischen Kurs diskutieren. Er stolpert zielsicher von einem Desaster in die nächste Katastrophe und der Atomstreit mit dem Iran ist da keine Ausnahme.
Insofern ist es relativ wahrscheinlich das du mit deiner Einshätzung recht hast und er viel tun möchte aber bloß keinen Krieg führen.
Es ist aber falsch die Analyse an diesem Punkt enden zu lassen.
Denn damit negiert man den Umstand das Obama die Krise womöglich gar nicht (mehr) in der Hand hat und die Sache von sich aus ihren Lauf nimmt.
Kriege werden of geführt ohne das alle involvierten Parteien dies auch so wollen würden. Kriege werden geführt weil eine Partei die andere zwingt eine Krise mit Gewalt zu lösen.
Eine solche Entwicklung ist auch im Atomstreit mit dem Iran denkbar.
Obama kann nicht unendlich weit zurückweichen. Das möchte er persönlich zwar jedoch muss er sich ab bestimmten Punkten den politischen Realitäten stellen.
Obama wird weiterhin gezwungen sein sich dem Problem zu stellen und eine politische Konfrontation mit dem Iran zu suchen.
Bleibt dieser standhaft und scheitern auch die Versuche wirksame Sanktionen zu beschließen gerät Obama in eine Spirale aus der er ohne herben Gesichtsverlust nicht mehr rauskommt.
Je erfolgloser er in seinem Bemühen den Iran zum einlenken zu zwingen sein wird und je sturer sich die Mullahs stellen desto größer wird sein persönliches, politisches Risiko in dieser Angelegenheit.
Es wird unweigerlich zu dem Punkt kommen an dem Obama entweder sein persönliches Scheitern auf ganzer Linie eingestehen muss oder er doch noch die militärische Option durchzieht. Das bis dahin wahrscheinlich zuviel Zeit ins Land gegangen ist sei mal dahingestellt.
Entscheidend ist das für Obama nichts wichtiger ist als seine Wahrnehmung in der tatsächlichen und vermeidlichen Öffentlichkeit. Das illustriert die Landminenepisode auch sehr gut. Obama möchte es allen Seinen nur zu gerne recht machen. Obama möchte anerkannt und geliebt werden.
Und deshalb wird er in einer Situation in der er weder vor noch zurück kann und vor einem erheblichen Gesichtsverlust steht sehr wahrscheinlich umsichschlagen. Krieg aus PR Gründen ist zwar allermeistens Schwachsinn und auch hier käme wohl nichts Gescheites dabei raus aber besser als nichts wäre es. Zumal ein Waffengang wiederum die Eigenheit hätte eine Eigendynamik zu entwickeln.
Ein Katalysator in diesem Prozess stellt Israel da.
Ich habe hier irgendwo schon mal einen Stratforartikel dazu gepostet. Netanjahu kann Obama vor sich hertreiben und die Krise eskalieren lassen wenn er denn möchte.
Der entsprechende Artikel findet sich noch hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.stratfor.com/weekly/20090915_misreading_iranian_nuclear_situation">http://www.stratfor.com/weekly/20090915 ... _situation</a><!-- m -->
Man sollte dabei nicht den Fehler machen und blind darauf setzen das Israel ohne die Zustimmung Obamas nicht losschlagen würde. Historisch betrachtet war dies absolut nicht immer der Fall.
Ferner, Obamas Ansehen in Israel schwebt irgendwo hauchdünn über dem absoluten Nullpunkt. Innenpolitisch würde Netanjahu damit mit Schlag ohne amerikanische Zustimmung nicht unter Druck geraten. Eher noch würde er Punkte sammeln. Außenpolitisch mag es anders aussehen, aber da er das Volk hinter sich weiß kann er es sich leisten. So wie es in der Vergangenheit schon geschehen ist.
Unterm Strich ist festzuhalten das das Drama weitergehen wird. Und irgendwann wird es sich auf die eine oder andere Art und Weise zuspitzen. Das kann relativ schnell der Fall sein (2010) oder sich noch über einige Jahre hinstrecken. Am Ende aber stehen die Chancen gut das es einen Waffengang geben wird. Das dieser dann weniger effektiv sein wird als ein bewusst herbeigeführter Schlag zur Beendigung des Programms ist jedoch nicht auszuschließen.
Man braucht nicht groß über Obamas außenpolitischen Kurs diskutieren. Er stolpert zielsicher von einem Desaster in die nächste Katastrophe und der Atomstreit mit dem Iran ist da keine Ausnahme.
Insofern ist es relativ wahrscheinlich das du mit deiner Einshätzung recht hast und er viel tun möchte aber bloß keinen Krieg führen.
Es ist aber falsch die Analyse an diesem Punkt enden zu lassen.
Denn damit negiert man den Umstand das Obama die Krise womöglich gar nicht (mehr) in der Hand hat und die Sache von sich aus ihren Lauf nimmt.
Kriege werden of geführt ohne das alle involvierten Parteien dies auch so wollen würden. Kriege werden geführt weil eine Partei die andere zwingt eine Krise mit Gewalt zu lösen.
Eine solche Entwicklung ist auch im Atomstreit mit dem Iran denkbar.
Obama kann nicht unendlich weit zurückweichen. Das möchte er persönlich zwar jedoch muss er sich ab bestimmten Punkten den politischen Realitäten stellen.
Obama wird weiterhin gezwungen sein sich dem Problem zu stellen und eine politische Konfrontation mit dem Iran zu suchen.
Bleibt dieser standhaft und scheitern auch die Versuche wirksame Sanktionen zu beschließen gerät Obama in eine Spirale aus der er ohne herben Gesichtsverlust nicht mehr rauskommt.
Je erfolgloser er in seinem Bemühen den Iran zum einlenken zu zwingen sein wird und je sturer sich die Mullahs stellen desto größer wird sein persönliches, politisches Risiko in dieser Angelegenheit.
Es wird unweigerlich zu dem Punkt kommen an dem Obama entweder sein persönliches Scheitern auf ganzer Linie eingestehen muss oder er doch noch die militärische Option durchzieht. Das bis dahin wahrscheinlich zuviel Zeit ins Land gegangen ist sei mal dahingestellt.
Entscheidend ist das für Obama nichts wichtiger ist als seine Wahrnehmung in der tatsächlichen und vermeidlichen Öffentlichkeit. Das illustriert die Landminenepisode auch sehr gut. Obama möchte es allen Seinen nur zu gerne recht machen. Obama möchte anerkannt und geliebt werden.
Und deshalb wird er in einer Situation in der er weder vor noch zurück kann und vor einem erheblichen Gesichtsverlust steht sehr wahrscheinlich umsichschlagen. Krieg aus PR Gründen ist zwar allermeistens Schwachsinn und auch hier käme wohl nichts Gescheites dabei raus aber besser als nichts wäre es. Zumal ein Waffengang wiederum die Eigenheit hätte eine Eigendynamik zu entwickeln.
Ein Katalysator in diesem Prozess stellt Israel da.
Ich habe hier irgendwo schon mal einen Stratforartikel dazu gepostet. Netanjahu kann Obama vor sich hertreiben und die Krise eskalieren lassen wenn er denn möchte.
Der entsprechende Artikel findet sich noch hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.stratfor.com/weekly/20090915_misreading_iranian_nuclear_situation">http://www.stratfor.com/weekly/20090915 ... _situation</a><!-- m -->
Man sollte dabei nicht den Fehler machen und blind darauf setzen das Israel ohne die Zustimmung Obamas nicht losschlagen würde. Historisch betrachtet war dies absolut nicht immer der Fall.
Ferner, Obamas Ansehen in Israel schwebt irgendwo hauchdünn über dem absoluten Nullpunkt. Innenpolitisch würde Netanjahu damit mit Schlag ohne amerikanische Zustimmung nicht unter Druck geraten. Eher noch würde er Punkte sammeln. Außenpolitisch mag es anders aussehen, aber da er das Volk hinter sich weiß kann er es sich leisten. So wie es in der Vergangenheit schon geschehen ist.
Unterm Strich ist festzuhalten das das Drama weitergehen wird. Und irgendwann wird es sich auf die eine oder andere Art und Weise zuspitzen. Das kann relativ schnell der Fall sein (2010) oder sich noch über einige Jahre hinstrecken. Am Ende aber stehen die Chancen gut das es einen Waffengang geben wird. Das dieser dann weniger effektiv sein wird als ein bewusst herbeigeführter Schlag zur Beendigung des Programms ist jedoch nicht auszuschließen.