23.11.2009, 13:08
Zitat: (Ich gehe davon aus, dass solche Munitionen in der Bundeswehr nicht existieren würden. Viele ausländischen Freunde (2 Amerikaner, 1 Israeli, 3 Süd-Koreaner, 2 Franzosen) von mir, die bereits in Armee gedient haben, sind der Meinung, Bundeswehr sei eine SOFT-Armee !Nun, die Ansicht kann man gerne teilen. Oder aber auch nicht. Ob eine Armee eine „softe“ Armee ist, sollte sich nicht darin spiegeln, wie hoch ihre Quote an getöteten Gegnern (etwa in Afghanistan) oder ihr Munitionsverbrauch ist oder welche Munition sie benutzt.
Ich war selbst bei einer Artillerieeinheit und kenne mich doch recht gut aus, auch wenn ich seit einigen Jahren schon ausgeschieden bin. Im dem Sinne: Submunitionsträger gibt es, auch „Kartätschen“ wenn man sie so nennen will. Weil es jedoch in der Öffentlichkeit und teils der Politik erhebliche Widerstände gegen solche Munition gibt und auch Kampagnen geführt werden, hat man solche Munition aber umbenannt und führt sie unter anderen Bezeichnungen.
So gibt es etwa für die 155-mm-Haubitze die Geschosstypen DM-632/642 und DM-652, die mit dem Submunitionstyp DM-1383/DM-1385 ausgerüstet sind (in Israel übrigens unter der Bezeichnung M-85 genutzt). Vermutlich besitzt die Bundeswehr davon noch rund 100.000 Granaten. Daneben führt die Bundeswehr auch noch Artillerieraketen für den Mehrfachraketenwerfer MLRS, die ebenfalls Submunition tragen (etwa die Rakete M-26 A-1 mit je 644 Kleinbomben). Daneben existieren in kleineren Beständen noch Bombletgranaten vom Typ M-116 (105 mm), M-397 (Granatwerfer) und M-351 (152 mm, 63 DM-1383/M-85 Kleinbomben, wird ausrangiert).
Insofern: Das man die Bundeswehr als „softe“ Armee ansieht, ist ein Bsp. dafür, dass die bisherige Vorgehensweise der relativen Verschwiegenheit Erfolg gehabt hat. Ehrlich gesagt kann ich aber damit gut leben... 8)
Schneemann.