20.11.2009, 14:36
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Zitat: 20.11.2009
Venezuela und Kolumbien
Kalter Krieg im Regenwald
Von Katharina Peters
Venezuela hat zwei Brücken nach Kolumbien gesprengt - eine neue Provokation in dem gespannten Verhältnis beider Länder. Immer wieder droht Präsident Chávez mit Krieg. Doch seine Feindseligkeiten dienen vor allem einem Zweck: Er will von seinen innenpolitischen Problemen ablenken.
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Seit Kolumbien mit den USA ein umstrittenes Militärabkommen unterzeichnet hat, verschärft Chávez den Ton. Zwar bot er dem amerikanischen Präsidenten Barack Obama kurz nach dessen Amtsantritt die Freundschaft an ("I want to be your friend" - "Ich möchte ihr Freund sein") und gibt sich damit versöhnlicher als gegenüber George W. Bush, den er als "Teufel höchstpersönlich" bezeichnete.
Aber die militärische Präsenz der Amerikaner ist eine Provokation - für Chávez und andere südamerikanische Staaten. Bis zu 800 US-Soldaten und 600 amerikanische Zivilisten dürfen in den kommenden zehn Jahren auf sieben kolumbianischen Armee-Stützpunkten eingesetzt werden. Chávez reagiert trotzig: "Ich rufe nicht zu einem Krieg auf. Wer den Krieg anheizt, ist das Yankee-Imperium."
Venezuelas Präsident ist gut gerüstet. Seit Jahren kauft er Waffen in Moskau - Verträge über fünf Milliarden Dollar hat er seit 2005 abgeschlossen. Darunter sind 55 Transport- und Kampfhubschrauber, 25 Kampfflugzeuge und 20 Kriegsschiffe. Erst im September 2009 bestellte Chávez auf seiner Russland-Reise 92 Kampfpanzer, sowie Luftabwehrraketen, rechnet Daniel Flemes vom Hamburger Lateinamerika-Institut vor. Doch auch Kolumbien hat sein Militär ausgebaut und verfügt über 254.000 Soldaten. Ein Drohpotential, vor dem der Fachmann warnt: "Es besteht die Gefahr, dass populistische Politiker zu Gefangenen ihrer eigenen Rhetorik werden und der Verlockung nicht widerstehen, neu erworbene Waffensysteme auch einzusetzen."
Drogenschmuggler, Paramilitärs und Guerilla
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