06.11.2009, 21:17
phantom schrieb:Übergewichtig sicher nicht, sie besitzt ja immer noch das mit Abstand beste Schub-/Gewichtsverhältnis. Man kann ja nicht mit halber Spritmenge (die meisten Berechnungen basieren darauf) das Verhältnis bilden, weil die Stealthflugzeuge viel die grössere interne Spritmenge fassen. F-35 und F-22 werden in Vergleichen deshalb häufig mit gut 2 Tonnen Handicap versehen.
Das hört man oft, aber in Wahrheit ist das Schub-/Gewichtsverhältnis der F-22 garnicht so gut wie oft angegeben. Mit 1,1:1 bleibt sie sowohl hinter dem EF als auch der F-15 zurück, basierend auf Leermassse plus 100% internem Treibstoff. Und gemessen am Stargewicht unter diesen Bedingungen fällt auch die Fuel Fraction der F-22 nicht übermäßig gut aus, sondern liegt eher noch unter dem Optimum von 0,3! Bei der F-35 könnte man das Argument durchaus gelten lassen, da sie für ihre Größe und ihr Gewicht einen überproportional großen Treibstoffvorrat aufweist.
Die F-22 sollte ursprünglich mal 14365 kg wiegen, wiegt nun aber tatsächlich 19700 kg. Und das ist für mich stark übergewichtig.
Zitat:Was die Integration von neuen Systemen betrifft, so ist ein Stealthflugzeug ganz klar im Nachteil. Man kann ja nicht einfach aussen etwas anschrauben, die Planung muss viel sorgfältiger als bei einem herkömmlichen Flugzeug gemacht werden. Deshalb glaub ich nicht, dass man die Bodenangriffsfähigkeit der F-22 ausbauen wird. Meiner Meinung nach ist das A im Namen eh ein Konstrukt um das Parlament doch noch umzubiegen, ernsthaft daran gedacht hat wahrscheinlich niemand.
Das A hat man längst wieder gestrichen und es war in der Tat nur eine Art Marketingargument mit dem man den Politikern ein "Mehrzweckkampfflugzeug" verkaufen wollte.
Zitat:Das würde mich auch mal interessieren. Gibt es bei den modernen IR-Sensoren ne starke Abhängigkeit von Wetter, Temperatur (Höhe), Tag/Nacht?! Man hört nur von maximalen Reichweiten, aber ich glaub dass das von ziemlich vielen Faktoren abhängt, nicht zuletzt auch von der geflogenen Geschwindigkeit des Gegners.
Die Wetterabhängigkeit wird gerade bei europäischen Sensoren deutlich verringert. Die optimalste Leistung gegen Ziele wird im hohen Wellenlängenbereich (8+ Mikron) erzielt. Dieser ist eher auf das Erkennen der durch aerodynamische Phänomene (Reibungshitze) erzeugten Wärmesignatur spezialisiert, als auf das Erkennen starker Wärmesignaturen wie sie von Triebwerken erzeugt werden. Für das Erkennen besonders starker Wärmesignaturen (z.B. Triebwerksabgase) eignet sich vor allem der mittlere Wellenlängenbereich (3-5 Mikron) sehr gut. Dieser ist auch weniger anfällig fürs Wetter, bietet aber meist keine so gute Maximalreichweite. Europäische Systeme wie PIRATE oder auch die IR-Komponente des OSF sind Dualband-Sensoren, welche beide Bereiche abdecken. Russische Systeme arbeiten meist nur im mittleren, amerikanische im hohen Wellenlängenbereich. Mir ist außerhalb Europas kein einsatzfähiger IRST/FLIR Sensor mit Dualband bekannt.