05.11.2009, 11:16
Shahab3 schrieb:@IngnieurMag sein. Ich sehe jedenfalls keinen Automatismus, dass man aufgrund gleicher Vorfahren/Sprache/Kultur sofort Freunde wird. Da spielt das Tagesgeschehen ebenso eine Rolle.
Ne, also von einem "sowjetischen Selbstverständnis der zentralasiatischen Staaten" kann man nicht ausgehen. Was nicht heisst, dass sie sich alternativ als Türken, Mongolen, Russen, Chinesen, Iraner oder Europäer fühlen. Sie haben ihre eigene Identität und die ist historisch bedingt kulturell sowie geographisch mit all ihren Nachbarn verbandelt.
Shahab3 schrieb:Dabei ist der Iran *ein* einflussreicher Player mit geographisch günstiger Lage, der besten Verkehrsinfrastruktur aller beteiligten Regionalstaaten und guten nachbarschaftlichen Beziehungen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.Ja.
Zitat:Ich bin sehr froh, dass es den Saudis im Schnitt finanziell so gut geht, sonst würde da der Baum brennen. Aber ganz grundsätzlich:Ja? Das habe ich doch ebenfalls geschrieben, oder nicht?
BIP A/27Mio. Köpfe
BIP B/71Mio. Köpfe
Shahab3 schrieb:Das bezieht sich darauf, dass -wie ich gelesen habe- im Iran ein signifikanter Teil unter Kontrolle des Staates oder nebenbei Militärs oder Geistlichen zugeordnet ist. Das führt dann mEn zu einer korruptionsanfälligen und ineffizienten Vetternwirtschaft.Zitat:Eine Kommandowirtschaft funktioniert eben schlechter als eine marktorientierte Wirtschaftsform.
Hm, verstehe ich nicht. Kannst Du das erläutern?
Nicht nur dass man jetzt als General weniger ausgebildet um eine tragfähige Produktion und Vertrieb einzurichten, es ist auch ein falsches Signal an die junge Generation. Für die heißt es ja dann, um wirtschaftlich erfolgreich zu werden, muss man sich sich nicht einer aufwendigen technischen oder kaufmännischen Ausbildung unterziehen und dann hocharbeiten, sondern durch Intrigen im Staatsapperat hochkämpfen. Das frustriert dann extrem diejenigen, die wirklich was in dem Bereich können. Es reicht ja nicht erstklassige Wissenschaftler und Akademiker zu haben, die müssen auch zum Einsatz gebracht werden können. Stell dir mal vor, ein iranischer Wirtschaftsinformatiker, Studium in Stanford und MBA in London, kommt nach Hause und darf sich dann von einem inkompetenten Militär rumscheuchen lassen, der zwar von nichts eine Ahnung hat, aber '79 dem Ayatholla die Kieselsteine vom Weg gekehrt hat und den Koran auswendig kann.
Ich weiß jetzt natürlich nicht, welcher Teil der iranischen Wirtschaft frei ist und welcher unter Staatsfuchtel, aber prinzipiell ist das mEn eine Bremse für die iranische Wirtschaft. In dem vorherigen Beitrag habe ich mich ein wenig zu sicher ausgedrückt. Tatsächlich weiß ich nicht wirklich, wie die iranische Wirtschaft aufgestellt ist, aber das ist jedenfalls ein gewichtiger Punkt, der mir negativ auffällt. Und nachdem offenbar der Einfluss der Militärs eher zu- als abnimmt sehe ich die iranische Wirtschaftsentwicklung eher kritisch. Elementare Komponente bei Aufstieg eines Staates ist u.a. Mediokrität, sehr schön ausgearbeitet bei Kishore Mahbubani in "The New Asian Hemisphere".
Shahab3 schrieb:Ungefähres Handelsvolumen mit Nachbarstaaten:Da war ich vielleicht ein wenig vorschnell. Bei Wikipeidia waren diese Länder außer VAE und Russland nicht verzeichnet.
VAE 12Mrd.
Türkei 10Mrd.
Kasachstan 3Mrd.
Turkmenistan 2,5Mrd.
Russland 2,5Mrd.
Irak 2Mrd.
Pakistan 1Mrd.
Afghanistan ?Mrd.
...
Dürfte ich nach Quelle und Zeitraum fragen?