07.10.2009, 07:16
Scorpion82 schrieb:Das ist so nicht ganz korrekt, da Kampfflugzeuge aus Folgegenerationen ihren Vorgängern in so einigen Bereichen doch recht oft noch unterlegen waren. Die F-15E sei hier als Nachfolger der F-111 mal als Beispiel genannt.Also erstmal sehe ich in der F-15E keinen Nachfolger der F-111. Zumindest keinen technischen.
Die F-15E ist ein Multirole Jagdbomber während die F-111 eher im Bereich taktischer Bomber anzusiedeln ist.
Will heißen die F-15E hat eine andere Konzeption und eine andere Entwicklungsgeschichte als die F-111.
Sie mag zwar der Nachfolger in taktischen Sinne sein, aber das heißt nicht viel.
Die F-22 übernimmt auch die Aufgaben der F-117, trotzdem ist ein direkter Vergleich unsinnig.
Denn ich wäre allgemein vorsichtig damit Bomber - und sei es auch nur taktische - in diesen Generationenmix mit reinzunehmen.
Ansonsten sehe ich jetzt auch nicht wirklich wieso die F-15E der F-111 nicht komplett überlegen sein sollte was die Ausführung ihrer Mission angeht.
Es geht hier ja schließlich nicht um irgendwelche Quartettdaten.
Scorpion82 schrieb:Es gab ein solches Beispiel aber schonmal. Die F-14 war mit ihrer AWG-9/Phoenix Kombination ALLEN Kampfflugzeugen ihrer Generation deutlich überlegen und das trotzdem sie auch noch früher eingeführt wurde als andere Muster ihrer Generation.F-14 und F-15 verfolgten verschiedene Entwicklungsansätze. Die F-14 war für den BVR Kampf ausgelegt, während bei der F-15 deutlich mehr Wert auf Dogfights gelegt wurde. Am Ende hatte man zwei Flugzeuge die den Mustern der 3. Generation deutlich überlegen waren. Durch unterschiedliche Ansätze, aber das war damals nun mal möglich.
Das die F-22 dank ihrer Stealtheigenschaften den Luftkampf gewissermaßen revolutioniert hat und allen im Einsatz stehenden Mustern überlegen ist, ist durchaus richtig. Aber in diesem Sinne tat das auch die F-14. Eine Mehrfachzielbekämpfung über große Distanzen mit Fire & Forget-fähigen Lenkwaffen sollte es 20 weitere Jahre nach Einführung der F-14 bei keinem anderen Kampfflugzeugmuster geben.
Heute sehe ich das nicht. Der russische Ansatz in Richtung totale Manövrierfähigkeit bietet auch gegen Flugzeuge der 4.5 Generation keine deutliche Überlegenheit.
Scorpion82 schrieb:Und genau das sind der Eurofighter oder die Rafale. Klar wirst Du jetzt argumentieren, dass modernisierte Versionen der F-15, F-16, MiG-29 etc. diesen Mustern nicht wirklich doll hinterherhinken, aber das ist nicht anders als bei den damaligen Mustern auch. Als die F-15A eingeführt wurde, war sie der damals aktuellen F-4E auch nur bedingt überlegen und nicht absolut. Später modernisierte Versionen wie die F-4F oder die MiG-21-93 waren früheren Versionen der F-15 oder MiG-29 sogar überlegen, sah interessanterweise nie jemals als Grund an sie eine oder eine halbe Generation höher einzustufen, bzw. sie der selben Generation zuzuordnen wie ihre Nachfolger.Ja und? Was wäre denn die Konsequenz würde man deiner Argumentation folgen?
Wir hätten dann mit der F-15E, F-16C/D Block52+, Eurofighter, Rafale, zig Suchois und was weiß ich noch eine fünfte Generation.
Und was ist dann die Raptor? Generation sechs?
Das ist doch eine überflüssige Debatte. Der springende Punkt ist, das der Eurofighter nicht mit dem Raptor gleichzusetzen ist. Da liegt der Hund begraben. Wenn du argumentieren willst das der Eurofighter der 4. Generation derart überlegen ist, das man die 4.5 zur 5. erklären sollte, bitte. Das ist besseres Schattenboxen. Ändert nichts daran das die Raptor über allen anderen Kampfjets steht.
Davon mal abgesehen halte ich die 4.5 Generation für sehr sinnvoll.
Wenn es noch relevant wäre hätte man durchaus auch mal über eine 3.5 Generation nachdenken können.
Ansonsten nur am Rande, das die F-4F oder die MiG-21-93 einer F-15A Eagle im im Luftkampf überlegen sein soll möchte ich doch ganz arg bezweifeln wollen.
Ich empfehle zu der Leistungsfähigkeit der frühen Eagles das Buch "Israeli F-15 Eagle Units in Combat" von Shlomo Aloni. Sehr aufschlussreich, vor allem auch der Bezug der Eagle zur Tomcat.
Übrigens ist bei dieser ganzen Einstufung auch relevant über welches Jahr wir sprechen. Es ist wenig sinnhaft eine F-4 der späten Neunziger mit einer Eagle der frühen Achtziger zu vergleichen. Man kann in jede Zelle sehr modernes Equipment einbauen. Eine neue Generation hast du deshalb noch lange nicht.
Scorpion82 schrieb:[...] Und selbst wenn die T-50 ihren Erwartungen als "Raptor-Killer" nicht gerecht werden sollte, ändert das nichts an der Tatsache, dass sie Russlands Kampfjet der 5. Generation sein wird.Warum? Was macht die T-50 einem Eurofighter überlegen?
Klar, die Diskussion ist Schwachsinn. Wir kennen die T-50 nicht.
Aber was macht den Entwicklungsansatrz der Su-47 überlegen?
Ich seh keinen signifikanten Sprung der davon sprechen ließe das das Ding einem Flugzeug der 4.5 Generation deutlich überlegen sei.
Faktisch wären diese Modelle jedem Flugzeug der 5. Generation sehr deutlich unterlegen.
Es ist dabei auch ziemlich egal das diese Konzepte die jetzige russische Flugzeuggeneration beerben sollen.
Das macht sie noch nicht automatisch zu Jets der 5. Generation.
Man müsste dann eher sagen das die Russen es momentan nicht draufhaben ein Flugzeug zu konstruieren das sich deutlich von der 4.5 Generation absetzen und mit der F-22 mithalten kann.
In dieser Beziehung ist das hier eben falsch:
Scorpion82 schrieb:Kampfflugzeuggenerationen messen sich nicht an den Amerikanern, sondern vor allem an den Ursprungsländern selbst.Amerika ist die Führungsnation im Kampfflugzeugbau. Sie setzen die Trends, sie bauen als einizige Nation der Welt Kampfflugzeuge der 5. Generation. An ihrem Vorbild muss sich Russland messen lassen, nicht an seinen eigenen Kapazitäten.
Scorpion82 schrieb:Die Franzosen sehen die Rafale zu recht als nächste Generation im Vergleich zur Mirage 2000, welche tatsächlich das Generationspendant zur F-16 oder MiG-29 darstellt. Die signifikanten Differenzen in allen Bereichen (Aerodynamik, Signaturreduzierung, Struktur & Zellendesign, Cockpit und Avionik...) rechtfertigen eine separate Generationsterminologie durchaus.Das hat nichts mit Propaganda zu tun. Es hat sich nun mal ein Standard etabliert der so ist wie er ist. Es ist lächerlich sich dagegen zu stemmen.
Leider lassen sich viele von der Marketingpropaganda überrumpeln, weil es ja doch sehr viel bequemer ist zu konsumieren.