15.09.2009, 17:50
hunter1 schrieb:Da Du Dich dauernd als Kenner der Politik Israels ausweist, musst Du schon erklären, was Du damit genau meinst. Wenn man Deiner Meinung nach also beten und hoffen soll, dass die jetztige Regierung anstelle einer ultra-rechten (oder so ähnlich) bleibt, dann muss man davon ausgehen, dass eine ultra-rechte ganz furchtbare Dinge tun wird."Ganz furchtbar" ist relativ. Ich fände eine "ultrarechte" Regierung jetzt schon mal garnicht schlecht.
Aber schau dir doch an über welche Lapalien hier rumgeheult wird.
Da wäre eine wirklich rechte Regierung ja ein Albtraum für manche.
hunter1 schrieb:Ich habe einfach mal suggeriert, dass eine Regierung, die weiter rechts steht, noch kompromissloser für die Anliegen Israels eintritt, bzw. eher bereit ist, diese mit Gewalt durchzusetzen.Du hast da zum Teil versagt und zum Teil übertrieben.
Einmal wird es sicher keinen Genozid an den Palis geben. Das ist einfach bescheuert. Und einen "Angriffskrieg" würde es auch unter den Linkeren Parteien geben. O-Ton Livni: On Iran there is no opposition.
Natürlich würde eine rechtere Regierung kompromissloser für die Interessen des eigenen Landes einstehen (ja wie erschröcklich).
Aber da gibt es soviele Abstufungen, da brauchst du nicht mit dieser Liste anzufangen.
Nightwatch schrieb:2. Es gibt kein Demographisches Problem (mehr). Zumindest nicht in Israel.
hunter1 schrieb:Ging zwar an Thomas, aber das kann ich so nicht stehenlassen, das ist einfach ein absurdes Argument. Ich hab den von Dir geposteten Artikel gelesen. Daraus:Da reden wir aneinander vorbei. Ich bezog mich auf das Vethältnis Juden - Araber in Israel.
Das heisst im Klartext, dass es in Israel eben doch ein demographisches Problem gibt. Man hat es temporär gelöst, indem man Siedlungen gebaut hat. Die Bevölkerung Israels wächst inzwischen aber weiter. Also kannst Du ja wohl kaum behaupten, dass kein demographisches Problem besteht.
Aber auch so kann man es nicht unbedingt stehen lassen. Platz ist in Israel schon noch genug. Auch ohne das Westjordanland. Wasser wird langfristig eher zum Problem obwohl man auch das lösen könnte.
Der springende Punkt ist schlicht das Israel nicht einfach mal Behausungen für Hunderttausende Menschen bereitstellen kann. Dazu haben sie nicht die Mittel. Bereise doch mal "Siedlungen" wie Beitar Illit, Ma'ale Adumim, Modi'in Illit, Ariel...
Das sind vollwertige Städte mit an die 40.000 Einwohner und die Bevölkerungszahlen explodieren dort. Es ist vollkommen illusorisch von einem Stadt zu verlangen mal eben 160.000 Bewohner (zum guten Teil zweite und dritte "Siedler"generation!!) umzusiedeln.
Woher sollen die Sädte kommen? Woher die Arbeitsplätze??
Das kann niemals nie funktionieren. Diese "Siedler" werden sich nicht vertreiben lassen. Die Wehrfähigen Teile der Bevölkerung dort sind in diesen "Siedlungen" geboren und werden sich jeder Vertreibung widersetzen. Diese "Siedler" sind vielmals bewaffnet und haben alle eine militärische Ausbildung. Und die Rabbis werden nicht stillhalten. Judäa und Samaria ist israelisches Kernland. Philistäa - Gaza - war schon immer Feindesland. Das kann man hergeben, ist religös betrachtet zu verschmerzen. Aber dummerweise geht es nicht mehr isreael(it)ischer als das Westjordanland. Die Rabbis werden zum Widerstand aufrufen und sich mit den weltlichen Zionisten vereinigen. Dagegen soll eine israelische Regierung vorgehen? Ja aber klar doch. Wenn sie bis zum äußersten ginge und der Armee die Räumung befiehlt überlebt sie das mit Sicherheit nicht. Weite Teile der Armee werden da nicht mitziehen. Und die allerwenigsten Soldaten werden gegen Juden vorgehen die bereit sind aktiv Widerstand zu leisten. Das ist einfach eine absurde Vorstellung.
Es gibt Erhebungen wonach bis zu ein Drittel der IDF Soldaten nicht bereit sind Außenposten im Westjordanland zu evakuieren (Außenposten!!).
Da kann sich jeder ausrechnen was passiert wenn es an die Siedlungsblöcke geht.