13.09.2009, 10:20
In jedem Krieg kommt es zu Friktionen. Man kann also keinen Krieg führen, ohne das es aufgrund der Friktionen dazu kommt, daß man Zivilisten tötet die man deutlich mehr schonen sollte als andere Zivilisten.
Da dem so ist, muß man dies vorher mit einberechnen. Man muß schon vorher die ganze Strategie darauf aufbauen, daß man massive Fehler machen wird die negative Fernwirkungen haben werden. Man sollte also alles tun um diese Friktionen zu vermeiden, aber man muß von vornherein so arbeiten, daß man davon ausgeht das sie trotzdem geschehen werden.
In diesem speziellen Fall aber hat es absolut die richtigen getroffen:
Man weiß wer von diesem Bombenangriff getroffen wurde. Die getöteten Zivilisten stammen allesamt aus einem Clan der schon seit 2 Jahren die Aufständischen unterstützt.
Dem muß ich zustimmen. Insbesondere aber wäre ein Konzept von Wehrbauern/Wehrdörfern notwendig um die notwendige Sicherheit für die Bevölkerung durchzusetzen. Es gab auch im Vietnam Krieg sehr gute Konzepte des US Marine Korps einer engen Verzahnung von Wehrdörfern mit westlichen Einheiten das sehr gute Erfolge hatte und auf Afghanistan meiner Ansicht nach anwendbar wäre.
Das macht das US Oberkommando aber nicht, da man ja das strategische Ziel einer Zentralregierung verfolgt. Ein Ziel das man aber nicht erreichen kann weil es der Struktur Afghanistans selbst widerspricht.
Beschließend noch mal zur allgemeinen Strategie:
Der größte Fehler in Afghanistan ist es, westliche Werte und westliche Ideen durchsetzen zu wollen, insbesondere in Afghanistan gegen den Islamismus vorgehen zu wollen. Eine Mehrheit der Afghanen ist islamistisch. Eine Lösung für Afghanistan kann daher nur eine solche sein, die dort Islamismus zulässt.
@Erich:
Der Clan der hier getroffen wurde befindet sich aufgrund früherer Vorfälle ohnehin im Krieg mit uns. Die kämpfen bereits seit Jahren gegen die westlichen Truppen und werden nicht damit aufhören wenn wir sie nicht angreifen.
Gerade weil das Gebiet wo die Bombardierung stattfand Feindgebiet ist und extrem gefährlich, wurden dort keine Bodentruppen eingesetzt da westliche Bodentruppen dort nur mit einiger Vorbereitung und massivem Auftreten operieren können.
Man kann die Herzen von Leuten nicht gewinnen, deren Herzen man schon vor langer Zeit völlig verloren hat.
Beschließend möchte ich noch darauf hinweisen, daß dieser Luftangriff in Afghanistan selbst bei der Bevölkerung kaum oder gar keine Kritik hervor gerufen hat
Die Mehrheit der Afghanen hat keine Kritik an diesem deutschen Luftangriff. Laut örtlichen afghanischen Behörden ist die Zahl der Toten inzwischen genauer feststellbar, es seien 82 Menschen getötet worden von denen mindestens 45 definitiv Taliban waren. Die Zivilisten stammen zudem aus einem Dorf das traditionell die Taliban unterstütz und waren gerade dabei die Tanklaster mit Hilfe eines Traktors freizumachen. (auf manchen Bildern sieht man den ausgebrannten Traktor vor einem der Tanklaster)
Es gibt allerdings auch Darstellungen wie beispielsweise in der Süddeutschen Zeitung nach denen vor allem der Offene Umgang mit dem Bombardement und die Kritik des US Generals McChrystal dazu geführt haben, das diese Bombardierung keine Unruhen hervorgerufen hat.
Persönlich muß ich sagen, daß die Benutzung der Medien und die PR Arbeit von McChrystal insgesamt sehr gut sind.
Da dem so ist, muß man dies vorher mit einberechnen. Man muß schon vorher die ganze Strategie darauf aufbauen, daß man massive Fehler machen wird die negative Fernwirkungen haben werden. Man sollte also alles tun um diese Friktionen zu vermeiden, aber man muß von vornherein so arbeiten, daß man davon ausgeht das sie trotzdem geschehen werden.
In diesem speziellen Fall aber hat es absolut die richtigen getroffen:
Zitat:Daher sollte man in diesem Fall abwarten, wer denn genau letztlich bei diesem Bombenangriff getroffen wurde.
Man weiß wer von diesem Bombenangriff getroffen wurde. Die getöteten Zivilisten stammen allesamt aus einem Clan der schon seit 2 Jahren die Aufständischen unterstützt.
Zitat:COIN als Schutz der Bevölkerung, als Sicherheitschaffung, nicht als Syssiphos-Arbeit gleichende Hatz auf Aufständische, die sowieso nur Unmut und Gegenwehr produziert
Dem muß ich zustimmen. Insbesondere aber wäre ein Konzept von Wehrbauern/Wehrdörfern notwendig um die notwendige Sicherheit für die Bevölkerung durchzusetzen. Es gab auch im Vietnam Krieg sehr gute Konzepte des US Marine Korps einer engen Verzahnung von Wehrdörfern mit westlichen Einheiten das sehr gute Erfolge hatte und auf Afghanistan meiner Ansicht nach anwendbar wäre.
Das macht das US Oberkommando aber nicht, da man ja das strategische Ziel einer Zentralregierung verfolgt. Ein Ziel das man aber nicht erreichen kann weil es der Struktur Afghanistans selbst widerspricht.
Beschließend noch mal zur allgemeinen Strategie:
Der größte Fehler in Afghanistan ist es, westliche Werte und westliche Ideen durchsetzen zu wollen, insbesondere in Afghanistan gegen den Islamismus vorgehen zu wollen. Eine Mehrheit der Afghanen ist islamistisch. Eine Lösung für Afghanistan kann daher nur eine solche sein, die dort Islamismus zulässt.
@Erich:
Zitat:sei doch nicht so heillos naiv zu glauben, dass man "die Herzen der Bevölkerung" gewinnt, wenn man in dieser Bevölkerung zivile Opfer produziert, zumal der überlieferte patriarchalische Ehrbegriff der Clans normalerweise "Rache" (oder "Entschädigung") fordert
Der Clan der hier getroffen wurde befindet sich aufgrund früherer Vorfälle ohnehin im Krieg mit uns. Die kämpfen bereits seit Jahren gegen die westlichen Truppen und werden nicht damit aufhören wenn wir sie nicht angreifen.
Gerade weil das Gebiet wo die Bombardierung stattfand Feindgebiet ist und extrem gefährlich, wurden dort keine Bodentruppen eingesetzt da westliche Bodentruppen dort nur mit einiger Vorbereitung und massivem Auftreten operieren können.
Man kann die Herzen von Leuten nicht gewinnen, deren Herzen man schon vor langer Zeit völlig verloren hat.
Beschließend möchte ich noch darauf hinweisen, daß dieser Luftangriff in Afghanistan selbst bei der Bevölkerung kaum oder gar keine Kritik hervor gerufen hat
Die Mehrheit der Afghanen hat keine Kritik an diesem deutschen Luftangriff. Laut örtlichen afghanischen Behörden ist die Zahl der Toten inzwischen genauer feststellbar, es seien 82 Menschen getötet worden von denen mindestens 45 definitiv Taliban waren. Die Zivilisten stammen zudem aus einem Dorf das traditionell die Taliban unterstütz und waren gerade dabei die Tanklaster mit Hilfe eines Traktors freizumachen. (auf manchen Bildern sieht man den ausgebrannten Traktor vor einem der Tanklaster)
Es gibt allerdings auch Darstellungen wie beispielsweise in der Süddeutschen Zeitung nach denen vor allem der Offene Umgang mit dem Bombardement und die Kritik des US Generals McChrystal dazu geführt haben, das diese Bombardierung keine Unruhen hervorgerufen hat.
Persönlich muß ich sagen, daß die Benutzung der Medien und die PR Arbeit von McChrystal insgesamt sehr gut sind.