10.09.2009, 12:55
Quintus Fabius schrieb:.....@Quintus: dass jeder die Sache subektiviert aufnimmt und aus seiner Sicht bewertet, sowie dann wertend wiedergibt braucht niemand zu bezweifeln.
@Erich:
Sei doch bitte nicht so naiv und folge der FAZ. Der besagte US General verfolgt damit ganz bestimmte Interessen wenn er jetzt die Deutschen kritisiert. Desweiteren ist das auch eine Retourkutsche für die Kritik der Deutschen an den USA vorher.
Das gilt für die Äusserungen der Beteiligten genauso wie für die der Beobachter. Trotzdem sind wir auf diese Äusserungen angewiesen. Woher sollen denn die Beiträge kommen, wenn nicht von Dritten gespeist - oder wir stellen unser Forum ein.
Insofern ist auch diese Meldung nur eine Wiedergabe:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistanbundeswehr114.html">http://www.tagesschau.de/ausland/afghan ... hr114.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach Luftangriff auf Tanklaster bei Kundusdas ist fair und gut formuliert, aber die Regierung ist - wie die Wahlen mit ihren Unzulänglichkeiten bestätigen - nicht ganz unumstritten und kann sich - so der etwas hämische Ausdruck von Beobachtern - eigentlich nur als Regierung von Kabul bezeichnen.
ISAF-Bericht kritisiert deutschen Kommandeur
Nur wenige Fakten liegen bislang auf dem Tisch:
"Regeln der internationalen Schutztruppe verletzt"
Nach Informationen des ARD-Studios in Brüssel soll ein erster Zwischenbericht der Untersuchung erstellt worden sein. Danach gehen hochrangige NATO-Militärs davon aus, dass bei dem Angriff die Regeln der internationalen Schutztruppe ISAF verletzt worden seien. Seit Juli sei der Einsatz von Bombern nur noch zur Unterstützung eigener Truppen erlaubt, die bei Kämpfen mit Aufständischen in Bedrängnis gerieten. In dem betreffenden Gebiet hätten sich aber keine NATO-Soldaten aufgehalten.
Nach Aussagen von NATO-Militärs hätte der zuständige Kommandeur vor seiner Entscheidung Rücksprache mit dem ISAF-Hauptquartier halten müssen. Sollte der Abschlussbericht zu demselben Ergebnis kommen, muss der verantwortliche Oberst in Kundus mit einer Anklage vor Gericht rechnen. Mit dem offiziellen Ergebnis der ISAF-Untersuchung wird in knapp zwei Wochen gerechnet.
...
Rückendeckung des afghanischen Außenministeriums
Unterstützung erhielt die Bundeswehr für ihre Entscheidung erneut von afghanischer Seite: Der afghanische Außenminister Rangin Spanta stellte sich vor die Bombardierung. Die Bundeswehr leiste in Afghanistan seit Jahren gute Aufbauarbeit und die afghanische Polizei und das Militär seien noch nicht allein in der Lage, das Land zu verteidigen.
...
Quintus Fabius schrieb:Und es ist heillos naiv zu glauben, daß getötete Zivilisten sich vermeiden lassen und das das krampfhafte Bemühen nicht zu töten den Sieg bringen könnte.@ Quintus: sei doch nicht so heillos naiv zu glauben, dass man "die Herzen der Bevölkerung" gewinnt, wenn man in dieser Bevölkerung zivile Opfer produziert, zumal der überlieferte patriarchalische Ehrbegriff der Clans normalerweise "Rache" (oder "Entschädigung") fordert.
edit:
Ich denke, unter Fortführung der Diskussion
hunter1 schrieb:.....passt auch dieser Artikel hier rein:
Erich schrieb:Woher nehmen wir die Überheblichkeit, unsere Werte anderen Gesellschaften überzustülpen?Ist wohl ein universelles Problem. Woher nehmen die Taliban ihre Überheblichkeit, Andersdenkende zu bestrafen, zu töten? Woher nahmen die sich die Überheblichkeit, die Buddha-Statuen in Bamian zu vernichten? Wir sind sicher nicht besser, zugegeben, wenn wir jemandem etwas aufzwingen wollen. Vor nicht allzu langer Zeit waren unsere Gesetze wesentlich restriktiver, Andersdenkende wurden massiv verfolgt (z.B. Ketzer). Heute können wir sagen: wir hatten diese Zeit, aber wir haben sie für den Moment überwunden. Wir kennen nun eine andere - in meinen Augen bessere - Form, wie wir unsere Gesellschaft organisieren wollen. Ist es da wirklich überheblich, denjenigen, die diese Variante nicht kennen, diese vorzustellen? Werden die Afghanen übehaupt gezwungen, unser System zu übernehmen?
Erich schrieb:Der "Kampf um Herz und Hirn" muss mit kulturellen und nicht mit kriegerischen Mitteln geschehen. Dazu gehört Bildung, Medien (ob Print, Radio oder TV) genauso wie das Palaver beim Stammesältesten.Der Kampf wird ja auch nicht gegen die Leute geführt, die man für sich gewinnen will. Der Kampf wird gegen diejenigen geführt, die den Westen daran hindern wollen, dabei Erfolg zu haben (sprich: die Taliban). Diese Unterscheidung musst Du schon machen. Natürlich ist es dabei verheerend, wenn die NATO Zivilisten tötet. Aber grundsätzlich tut sie das ja nicht mit Absicht.
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/1929987_Zu-den-humanitaeren-Interventionen-Ihr-sagt-Menschlichkeit-und-meint-Macht.html">http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... Macht.html</a><!-- m -->
Zitat: FeuilletonCopyright © FR-online.de 2009
"Humanitäre Interventionen"
"Ihr sagt Menschlichkeit und meint Macht"
....
Militärisches Eingreifen aufgrund von Menschlichkeit war völkerrechtlich immer ein Problem, weil es kein klassischer Kriegsgrund ist. Ein klassischer Kriegsgrund liegt vor, wenn man angegriffen wird, wenn ein Angriff droht, wenn eigene Rechte verletzt werden. Er liegt aber nicht vor, wenn die Bürger eines anderen Landes bedrängt werden. Auch heute bewegen sich solche Interventionen ja in einer völkerrechtlichen Grauzone. Schon in der frühen Neuzeit gab es eine breite öffentliche Diskussion, die man in den damaligen Massenmedien, also Büchern und Flugschriften, nachlesen kann.
...
Dokument erstellt am 07.09.2009 um 17:33:06 Uhr
Letzte Änderung am 08.09.2009 um 12:12:50 Uhr
Erscheinungsdatum 07.09.2009 | Ausgabe: d