30.08.2009, 16:22
Putin schrieb:Mir ist die Definition von Interessensphären durchaus bekanntda kommts jetzt auf die Sichtweise an:
Zitat: Interessensphäre sind diejenigen fremden Gebiete, Länder oder Kontinente, in denen ein Staat geopolitische, wirtschaftliche, soziale oder sonstige Interessen besitzt.
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Damit hast du ja meine Aussage bestätigt. Wenn ein fremdes Land Interessen in meinem besitzt und diese Versucht durch aggressive Politik durchzusetzen. Z.b. Embargos u.ä. versucht es meine Selbstbestimmung einzuschränken um seine Interessensphären, durch wirtschaftlichen Druck durchzusetzen (so geschehen zwischen Georgien und Russland). In der Hoffnung das sich ein freies Land das selber bestimmt hat sich gen Westen zu orientieren so noch "umzustimmen".
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Georgien versucht Z.b. durch Embargos u.ä. die Selbstbestimmung der Abchasen einzuschränken um seine Interessensphären, durch wirtschaftlichen Druck durchzusetzen.
Und komm jetzt nicht damit, dass völkerrechtlich (nicht nach Sicht der Staaten, die Abchasien anerkannt haben) die Abchasen zu Georgien gehören.
Genau dasselbe Argument könnte für die Kosovaren und Serbien gelten, oder für die Georgier und die Sowjetunion (um in der Region zu bleiben).
Dass die Abtrennung der ehemaligen Sowjetrepubliken reibungslos und ohne (im Wesentlichen) kriegerische Konflikte gelaufen ist, ist im Übrigen nicht unbedingt ein Beleg für russische Aggresivität.
Ich sage "im Wesentlichen", weil es auch innrhalb Russlands im Nordkaukasus entsprechende ethnische Konflikte gab und gibt. Und insofern ist auch der Separationskonflikt um Abchasien und Südossetien ein spezielles Problem des Kaukasus mit dem bunten Gemisch von Ethnien, die sich in dieser Gebirgslandschaft herausgebildet haben.
Dass dann noch die USA und die West-/Osteuropäer (Ukraine), die Russen, Türken und Iraner in der Gemengelage eigene Interessen verfolgen und durchzusetzen versuchen kann auch wieder nicht wirklich überraschen. Und dass die zuletzt genannten Staaten schon aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft und des damit verbundenen Einflusses, die - jeder für sich auf anderer Ebene - diese Nachbarn haben, ein gewichtiges Wort mitreden kann auch nicht überraschend sein.
Auch das ist kein Beleg für Aggresivität.
Wenn Russlan den Georgiern tatsächlich - wie vielfach spekuliert wird - eine Falle gestellt hat, um die Georgier zu provozieren wäre es zuerst ein Beleg für die Dummheit von Sackarschwilli, wenn er auf eine solche Falle hereingefallen ist.
Wie krieg ich jetzt die Kurve zum Thema?
Ach ja, egal ob Sackarschwilli nur dumm oder selbst aggresiv war (oder beides). Angriffswaffen in den Händen eines solchen Politikers wären ein Debakel für die Region.
Daher muss (und kann) die Staatengemeinschaft darauf achten, dass Georgien bis auf Weiteres nur Waffensysteme erhält, die zur Verteidigung geeignet sind, nicht aber Systeme, mit denen sich Sackarschwilli (oder ein Nachfolger ähnlicher Beschränktheit) zu militärischen Abenteuern verleitet sehen könnten.