24.08.2009, 22:46
@Erich
Och komm’ schon: Das glaubst du doch nicht allen Ernstes? Dann kann ich mir gleich den Mist in den Hisbollah-Sendern anschauen, wo „berichtet“ wird, dass Juden aus dem Blut kleiner Palästinenser-Jungen Brot backen und mich dann hinstellen und sagen Hui, könnte ja vielleicht schon was dran sein, da muss man aber schon vorsichtig sein, ob’s nicht doch einen wahren Kern hat...
@Thomas
Man kann sich aber auch mal fragen, wie weit Meinungsfreiheit gehen sollte und darf. Und Meinungsfreiheit ist zwar ein heiliges Gut, sicherlich, aber ich muss darauf achten, dass ich Verleumdungen oder einfach ungewollte Falschaussagen nicht mit dem Deckmantel der Meinungsfreiheit kaschiere. Wenn ich jemanden verleumde, dann ist das keine Meinungsfreiheit mehr, sondern auch eine Straftat. Wenn ich z. B. höre, dass der betreffende Journalist [Boström] bei der Erstellung seines umstrittenen Artikels a) nicht mal Beweise vorgelegt hat und b) nur Palästinenser befragt hat, so erlaube ich mir den vorsichtigen Hinweis einer recht miesen (oder absichtlich einseitigen) Recherchearbeit. Wenn es dann nur um den Kleintierzüchterverein Wanne-Eickel gehen würde, wäre es eigentlich nur ein kleiner, schlechter Regional-Artikel, der nicht weiter interessieren würde. Aber hier geht es um mehr, vor allem um ein sehr, sehr heikles Thema: Einerseits den Nahost-Konflikt an sich und zweitens um Israelis, denen man fast schon mittelalterliche Verbrechensvorwürfe andichtet. Und – obwohl der (Gegen-)Vorwurf des Antisemitismus vielleicht falsch ist – dann ist das keine Meinungsfreiheit mehr, sondern ein hoch brisantes Zündeln im sensiblen Pulverfass Nahost aufgrund einer entweder ungewollten oder gezielten Stimmungsmache (wobei ich das nun bei Herrn Boström nicht vermute). Wäre Herr Boström aber ein Praktikant bei einer Regionalzeitung, dann würde man ihm seinen Artikel um die Ohren hauen...
Auszug:
Besonders das Unterlegte ist eben etwas schwach. Ich darf, wenn ich so was schreibe, nicht einfach nur eine Untersuchung verlangen (das ist als Enthüllungsjournalist auch nicht mal mein Job), sondern ich muss die Fakten auf dem Tisch haben – hieb- und stichfest.
Schneemann.
Och komm’ schon: Das glaubst du doch nicht allen Ernstes? Dann kann ich mir gleich den Mist in den Hisbollah-Sendern anschauen, wo „berichtet“ wird, dass Juden aus dem Blut kleiner Palästinenser-Jungen Brot backen und mich dann hinstellen und sagen Hui, könnte ja vielleicht schon was dran sein, da muss man aber schon vorsichtig sein, ob’s nicht doch einen wahren Kern hat...
@Thomas
Man kann sich aber auch mal fragen, wie weit Meinungsfreiheit gehen sollte und darf. Und Meinungsfreiheit ist zwar ein heiliges Gut, sicherlich, aber ich muss darauf achten, dass ich Verleumdungen oder einfach ungewollte Falschaussagen nicht mit dem Deckmantel der Meinungsfreiheit kaschiere. Wenn ich jemanden verleumde, dann ist das keine Meinungsfreiheit mehr, sondern auch eine Straftat. Wenn ich z. B. höre, dass der betreffende Journalist [Boström] bei der Erstellung seines umstrittenen Artikels a) nicht mal Beweise vorgelegt hat und b) nur Palästinenser befragt hat, so erlaube ich mir den vorsichtigen Hinweis einer recht miesen (oder absichtlich einseitigen) Recherchearbeit. Wenn es dann nur um den Kleintierzüchterverein Wanne-Eickel gehen würde, wäre es eigentlich nur ein kleiner, schlechter Regional-Artikel, der nicht weiter interessieren würde. Aber hier geht es um mehr, vor allem um ein sehr, sehr heikles Thema: Einerseits den Nahost-Konflikt an sich und zweitens um Israelis, denen man fast schon mittelalterliche Verbrechensvorwürfe andichtet. Und – obwohl der (Gegen-)Vorwurf des Antisemitismus vielleicht falsch ist – dann ist das keine Meinungsfreiheit mehr, sondern ein hoch brisantes Zündeln im sensiblen Pulverfass Nahost aufgrund einer entweder ungewollten oder gezielten Stimmungsmache (wobei ich das nun bei Herrn Boström nicht vermute). Wäre Herr Boström aber ein Praktikant bei einer Regionalzeitung, dann würde man ihm seinen Artikel um die Ohren hauen...
Auszug:
Zitat: Zur Vorgeschichte: Die schwedische Tageszeitung "Aftonbladet" hatte am Montag einen Beitrag des freiberuflichen Journalisten Donald Boström abgedruckt, in dem es um Vorwürfe von Palästinensern geht, wonach toten Verwandten in Israel Organe gestohlen worden seien. Der Journalist legte für die Behauptung keine Beweise wie eine Autopsie vor, verlangte aber eine Untersuchung.Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,644519,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 19,00.html</a><!-- m -->
Besonders das Unterlegte ist eben etwas schwach. Ich darf, wenn ich so was schreibe, nicht einfach nur eine Untersuchung verlangen (das ist als Enthüllungsjournalist auch nicht mal mein Job), sondern ich muss die Fakten auf dem Tisch haben – hieb- und stichfest.
Schneemann.