17.08.2009, 18:41
Es gibt sicherlich einen deutlichen Unterschied (vor allem und gerade im Iran), ob ein Rafsandschani und ein Khatami bzw. einige ihrer Weggefährten und Proteges sich "gegen" das Regime, also gegen die derzeitige Ausformung und Richtung des Systems, aussprechen, oder ob dies seit Jahrzehnten aus dem Iran exilierte oppositionelle Kräfte sind, die zumeist das Regime in toto, also in Gänze, ablehnen. Die letzteren sind zumeist, wenn auch nicht immer, die Leute, die im Zuge des Schahsturzes und des Regimekollaps als ehemalige Unterstützer und Nutznießer des Systems das Land verließen.
Diese letzte Gruppe kann und sollte nicht mit den inneriranischen Kräften und Reformbewegungen für und im System verwechselt und oder in einen Topf geschmissen werden, weil die inhaltliche Ausrichtung, die Interessen, aber auch die Reichweite und das Image dieser Leute im Iran nicht zu vergleichen sind.
Ob man diese Exilgruppe nun als "Bazillen" bezeichnen sollte, daran hab ich meine Zweifel. Ich glaube, der Umgangston sollte insgesamt wieder etwas anziehen und sachlicher werden im Forum, d.h. mal als Off Topic Ankündigung: Missgriffe in der Wortwahl werden jetzt auch mal wieder etwas häufiger gerügt werden. In diesem Zusammenhang würde ich daher die Bezeichnung "Bazillen" als Missgriff ansehen und auch kritisieren. Nichtsdestotrotz muss man diesen Exilgruppen werder größere Relevanz, Reichweite oder Popularität bescheinigen bzw. darf man sie ohne Frage auch anzweifeln und als legitime Opposition und Stimme des Widerstandes ablehnen.
Was ich aber auch kritisch sehe, sind diese Prozesse. Ganz davon abgesehen, dass die Staatsmacht mit ihren Aktionen zur Eskalation beigetragen hat, frage ich mich schlicht, wie man Leute wie Abtahi wegsperren darf und dann noch zu solch aberwitzigen Geständnissen zwingen darf. Das hat nicht damit zu tun, die Ordnung zu erhalten, sondern das ist gezielte politische Kampfführung, um die oppositionellen Kräfte im und um das System herum im Iran zu entmutigen und anzugreifen. Und Abtahi ist nicht der einzige, auch Proteges von Rafsandschani hat es erwischt.
Dies gesagt, ist die Bezeichnung als Schauprozess meines Erachtens dann doch nicht so sehr verkehrt. Denn was sollen Geständnisse von Sanften Revolutionen, von velvet revolutions im Osteuropastil denn anderes sein als inszeniertes politisches Theater um den Gegner zu schaden? Insbesondere wenn man bedenkt, was genau vorgeworfen wird: Dass nämlich Khatami, Rafsandschani und Moussavi in Zusammenarbeit mit westlichen Kreisen und NGOs im Iran eine "Grüne Revolution" durchfuhren wollten. Nee, das sind durch und durch Schauprozesse!
Diese letzte Gruppe kann und sollte nicht mit den inneriranischen Kräften und Reformbewegungen für und im System verwechselt und oder in einen Topf geschmissen werden, weil die inhaltliche Ausrichtung, die Interessen, aber auch die Reichweite und das Image dieser Leute im Iran nicht zu vergleichen sind.
Ob man diese Exilgruppe nun als "Bazillen" bezeichnen sollte, daran hab ich meine Zweifel. Ich glaube, der Umgangston sollte insgesamt wieder etwas anziehen und sachlicher werden im Forum, d.h. mal als Off Topic Ankündigung: Missgriffe in der Wortwahl werden jetzt auch mal wieder etwas häufiger gerügt werden. In diesem Zusammenhang würde ich daher die Bezeichnung "Bazillen" als Missgriff ansehen und auch kritisieren. Nichtsdestotrotz muss man diesen Exilgruppen werder größere Relevanz, Reichweite oder Popularität bescheinigen bzw. darf man sie ohne Frage auch anzweifeln und als legitime Opposition und Stimme des Widerstandes ablehnen.
Was ich aber auch kritisch sehe, sind diese Prozesse. Ganz davon abgesehen, dass die Staatsmacht mit ihren Aktionen zur Eskalation beigetragen hat, frage ich mich schlicht, wie man Leute wie Abtahi wegsperren darf und dann noch zu solch aberwitzigen Geständnissen zwingen darf. Das hat nicht damit zu tun, die Ordnung zu erhalten, sondern das ist gezielte politische Kampfführung, um die oppositionellen Kräfte im und um das System herum im Iran zu entmutigen und anzugreifen. Und Abtahi ist nicht der einzige, auch Proteges von Rafsandschani hat es erwischt.
Dies gesagt, ist die Bezeichnung als Schauprozess meines Erachtens dann doch nicht so sehr verkehrt. Denn was sollen Geständnisse von Sanften Revolutionen, von velvet revolutions im Osteuropastil denn anderes sein als inszeniertes politisches Theater um den Gegner zu schaden? Insbesondere wenn man bedenkt, was genau vorgeworfen wird: Dass nämlich Khatami, Rafsandschani und Moussavi in Zusammenarbeit mit westlichen Kreisen und NGOs im Iran eine "Grüne Revolution" durchfuhren wollten. Nee, das sind durch und durch Schauprozesse!