13.08.2009, 17:52
... und dennoch werden die Unberührbaren immer noch in vielen Teilen des Landes diskriminiert.
Man sollte das Kastenwesen weder über- noch unterschätzen in seiner Wirkung. In vielen ländlichen Gegenden ist es noch mit all seiner diskriminierenden und exkludierenden Kraft am Werk. Dort können Unberührbare zum Beispiel nur bestimmte Wege und Eingänge nutzen.
Andererseits hat natürlich Indien auch ein modernes, forschrittliches Gesicht, vor allem in den urbanen Technologiehochburgen in Uttar Pradesh (kann auch sein, dass ich mich im Provinznamen irre, auf jeden Fall ist die High-tech vor allem in einem Bundesstaat konzentriert). Dort kann es ohne Frage auch vorkommen, dass die dort an Zahl und Wohlstand rasch zunehmende neue Mittel- und Oberschicht auch Gewichtsprobleme bekommt und dieselben Flüche, Plagen und Krankheiten der Zivilisation ereilt, an die wir schon seit ein paar Jahrzehnten leiden (Zuckerkrankheit...).
Was das Wasser nun angeht und generell die Entwicklung Indiens: Gerade am Beispiel des Wassers sehe ich geradezu klischeehaft das Potenzial für innere Konflikte, die Indiens Entwicklung hemmen können. Indien hat beispielsweise schon seit 1967 eine mehr oder minder erfolgreiche Maoistenbewegung, die der Staatsmacht in gut einem Drittel der Disktrikte Probleme bereitet. Zugegebenerweise, diese Naxaliten sind Unruhestifter, aber in echten Auseinandersetzungen den indischen Sicherheitskräften nicht gewachsen und daher in ihrer Gefährlichkeit noch weit entfernt von den islamist. Rebellen in Pakistan oder ihren ideologischen Glaubensbrüdern in Nepal (dort stürzten die Maoisten die Regierung und das Königshaus). Aber beispielsweise die fortgesetzte Kontamination von Wasser durch größere Fabriken, eine daraus erwachsende Konfrontation zwischen Landbewohnern und "Kapitalisten" ohne erfolgreiche Vermittlung oder auch Problembehung durch die oft inkompetente Verwaltung vor Ort dürfte dieser Gruppierung einiges an Zulauf bringen.
Da sehe ich mittelfristig weniger einen Krieg mit Massenvernichtungswaffen, denn stärkere innere Auseinadersetzungen, verbunden mit einem wirtschaftlichen Abflauen und den darausfolgenden schon genannten Plagen wie Seuchen, Dürren usw.
Langfristig könnte es allerdings doch nochmal "heiß" werden auf dem indischen Subkontinent: Wenn das Wasser, Lebensmittel und guter Boden knapp werden wird und das Bevölkerungswachstum nicht nur in Indien, sondern auch in Bangladesch und auch in Pakistan wie prognostiziert verlaufen sollte, dann haben wir einen dermaßen überlaufenen Subkontinent, dass politische Spannungen kaum zu vermeiden sein dürften, insbesondere dann auch, wenn Bangladesch wegen steigendem Meeresspiel Teile seines Territoriums verlieren sollte und dann es noch enger werden würde.
Man sollte das Kastenwesen weder über- noch unterschätzen in seiner Wirkung. In vielen ländlichen Gegenden ist es noch mit all seiner diskriminierenden und exkludierenden Kraft am Werk. Dort können Unberührbare zum Beispiel nur bestimmte Wege und Eingänge nutzen.
Andererseits hat natürlich Indien auch ein modernes, forschrittliches Gesicht, vor allem in den urbanen Technologiehochburgen in Uttar Pradesh (kann auch sein, dass ich mich im Provinznamen irre, auf jeden Fall ist die High-tech vor allem in einem Bundesstaat konzentriert). Dort kann es ohne Frage auch vorkommen, dass die dort an Zahl und Wohlstand rasch zunehmende neue Mittel- und Oberschicht auch Gewichtsprobleme bekommt und dieselben Flüche, Plagen und Krankheiten der Zivilisation ereilt, an die wir schon seit ein paar Jahrzehnten leiden (Zuckerkrankheit...).
Was das Wasser nun angeht und generell die Entwicklung Indiens: Gerade am Beispiel des Wassers sehe ich geradezu klischeehaft das Potenzial für innere Konflikte, die Indiens Entwicklung hemmen können. Indien hat beispielsweise schon seit 1967 eine mehr oder minder erfolgreiche Maoistenbewegung, die der Staatsmacht in gut einem Drittel der Disktrikte Probleme bereitet. Zugegebenerweise, diese Naxaliten sind Unruhestifter, aber in echten Auseinandersetzungen den indischen Sicherheitskräften nicht gewachsen und daher in ihrer Gefährlichkeit noch weit entfernt von den islamist. Rebellen in Pakistan oder ihren ideologischen Glaubensbrüdern in Nepal (dort stürzten die Maoisten die Regierung und das Königshaus). Aber beispielsweise die fortgesetzte Kontamination von Wasser durch größere Fabriken, eine daraus erwachsende Konfrontation zwischen Landbewohnern und "Kapitalisten" ohne erfolgreiche Vermittlung oder auch Problembehung durch die oft inkompetente Verwaltung vor Ort dürfte dieser Gruppierung einiges an Zulauf bringen.
Da sehe ich mittelfristig weniger einen Krieg mit Massenvernichtungswaffen, denn stärkere innere Auseinadersetzungen, verbunden mit einem wirtschaftlichen Abflauen und den darausfolgenden schon genannten Plagen wie Seuchen, Dürren usw.
Langfristig könnte es allerdings doch nochmal "heiß" werden auf dem indischen Subkontinent: Wenn das Wasser, Lebensmittel und guter Boden knapp werden wird und das Bevölkerungswachstum nicht nur in Indien, sondern auch in Bangladesch und auch in Pakistan wie prognostiziert verlaufen sollte, dann haben wir einen dermaßen überlaufenen Subkontinent, dass politische Spannungen kaum zu vermeiden sein dürften, insbesondere dann auch, wenn Bangladesch wegen steigendem Meeresspiel Teile seines Territoriums verlieren sollte und dann es noch enger werden würde.