09.07.2009, 21:37
revan schrieb:.....uff - da zitier ich die FAZ (print) von heute, S. 21
Die EU ist weit schwächer als sie ausschaut und der Euro weit überbewerteter als vielen glauben oder eben nicht wahrhaben wollen zugleich hat der nicht annähernd die Kapazität schon alleine von Volumen den Dollar zu Ersätzen er spielt wie Tams treffend sagte die zweite Geige und das mit wieten Abstand und was dahinter ist unbedeutend.
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Wenn also eine Blutwäsche in Gange währe Erich so geht diese aber so langsam von gange das sich der Dollar auch in 50 Jahren keine Sorge machen müssen an Bedeutung zu verlieren.
Zitat:Der Euro gewinnt in der Welt an Gewichtkonkret:
Die Bedeutung des Euro als Devisenreserver und Anleihewährung nimmt allmächtlich zu. Auch in der Finanzkrise ist sein Marktanteil gewachsen, meldet die EZB. Für die Euro-Staaten überwiegen die Vorteile ....
Seit der Einführung des Euro - also in nur 10 Jahren - hat sich der Gegenwert der von den Notenbanken gehaltenenen Euro-Reserven von knapp 1800 Milliarden Dollar auf rund 6700 Milliarden Doller (Ende 2008) erhöht.
Damit ist der Anteil des Euro an den Weltwährungsreserven auf 26,5 % gestiegen, während der Anteil des $ auf 64 % gesunken ist. Das ist nicht mehr langsam, und wenn Du 50 Jahre hochrechnest...
Allerdings verflacht die Kurve. Der "große Sprung" war zwischen 1999 (Euro mit 18 % an den Weltwährungsreserven, in dieser Höhe gestartet durch die Umwandlung u.a. von DM-Guthaben usw) bis 2006 mit einer Steigerung auf 25 %. Seither wächst der Anteil des Euro an den Weltwährungsreserven nur noch langsam.
Nochmal auf 50 Jahre: in 10 Jahren hat der Euro 8 % gut gemacht, der Anteil des $ ist gleichzeitig von 71 auf 64 % gefallen - also um 7 Prozentpunkte.
In 50 Jahren wäre das - bei gleichbleibender Entwicklung - also 5 x 8 % = 40 % Plus für den Euro, also auf 65 % der Weltwährungsreserven, bzw. 5 x 7 % = 35 % Minus für den $, also auf 29 % Anteil gesunken.
Noch deutlicher ist der Trend bei den Kreditverbriefungen, die ja auch die langfristige Entwicklungserwartung wiederspiegeln. Da ist der Dollar-Anteil von 2006 (knapp 80 %) bis 2008 auf gut 40 % gesunken, während der Euro inzwischen einen Anteil im Emmissionsmarkt von fast 60 % erreicht - und damit den Dollar deklassiert hat.
Dass sich Europa nicht vordrängt, um die Rolle des $ zu übernehmen, ist eigentlich auch verständlich. Eine rasche Umschichtung würde durch die damit verbundene Aufwertung des Euro die (Export-) Wirtschaft schwächen, und die erforderlichen Anpassungsprozesse brauchen Zeit.
Und noch etwas: die wachsende Bedeutung einer Währung erleichtert die Veschuldung - eine "zwiespältige Wirkung", wie die FAZ meint. Damit gerät jede Leitwährung in Probleme.
Auch deshalb hält die EZB "dem Dollar die Stange".
Nun ist das eine sehr unsichere Prognose, denn in 50 Jahren kann sehr viel geschehen - ich rechne z.B. damit, dass bis dahin auch andere Währungen frei konvertibel sind und bedeutendere Rollen einnehmen können als heute. China hat z.B. die welt höchste Goldförderung (20 t. in 2007), die welthöchsten Exporte (1.484 Mrd. $ in 2008, die USA liegen mit 1.300 Mrd. $ erst an dritter Stelle weltweit), die welt höchsten Devisenreserven (1953 Mrd. $, Japan - an zweiter Stelle - folgt mit 1.057 Mrd. Dollar, dann kommen Russland, Taiwan, Indien, Südkorea und Brasilien in der Reihenfolge).
Der Aufstieg dieser Währungen wird den Anteil des $ an den Weltwährungsreserven weiter reduzieren, aber auch dafür sorgen, dass die Euro-Reserven nicht überhand nehmen.
Ich wage daher die Prognose, dass in ~ 15 Jahren (+/- 5 Jahre) Euro und Dollar nahezu gleichwertig in den Portfolios der Welt vertreten sein werden.
Der Anteil des Yen (von 1999 auf 2008 von 6 auf 3 % der Weltwährungsreserven reduziert) wird dagegen weiter abnehmen, der Anteil anderer Währungen (von 1999 bis 2008 von 5 auf 6 % gesteigen) wird dagegen zunehmen.
Ich sag jetzt einfach mal ca. Größen für "in ~ 15 Jahren":
US-Dollar: < 50 % an den Weltwährungsreserven
Euro: >40 % an den Weltwährungsreserven
andere Währungen: ~ 15 (bis zu 20) % an den Weltwährungsreserven