30.06.2009, 09:50
Thomas Wach schrieb:
Und auch jetzt ist die Wahl von Netanjahu eher eine Reaktion darauf, dass viele Israelis sich unsicher fühlen (und das sind beileibe nicht alles irgendwelche Siedler, auch wenn die ihn sicher auch gewählt haben dürften) und dass manche Gegner Israels zudem anscheinend die Wahl „Bibis“ fast schon herbeigesehnt haben, weil man dann wieder den richtigen „Gegner“ hat. Es wäre doch der Alptraum für alle radikalen Palästinenser, Nasrallahs, Ahmadinedschads etc. dieser Welt, wenn man in Tel Aviv plötzlich eine „Taube“ im Amt wissen würde. Da würde man doch fast schon heulend à la „Buhu, mein schönes Feindbild vom gemeinen Zionisten!“ in die Kameras der palästinensischen Propagandasender gucken können.
Shahab3 schrieb:
Schneemann.
Zitat: Das aber darf man vom Friedensprozessbremser und -totengräber Netanhaju wohl vergeblich erwarten...Naja, das kann man so auch nicht stehen lassen. Netanjahu mag ein Hardliner sein, aber er ist auch kein Idiot. Er weiß, was er machen kann und was nicht. Und wenn man sich schon über ihn aufregt, sollte man sich auch fragen, wer denn will, dass er regiert?! 1996 deutete alles auf Peres als Präsident hin, einer, unter dessen Regierung es sich für die Palästinenser sicherlich besser entwickelt hätte und unter dessen Regie sicher es mehr in Richtung eines Friedens gegangen wäre. Und was war? Plötzlich kamen die palästinensischen Radikalen aus den Löchern gekrochen und haben munter Bombenanschläge in Israel mit Dutzenden von Toten verübt, die Peres arg schlecht in Sicherheitsfragen haben aussehen lassen. Die Folge: Die Israelis haben „Bibi“ und nicht den auf Ausgleich bedachten Peres gewählt. Und da sage ich eben: So blöde kann man auf palästinensischer Seite einfach nicht sein. Besser: Es drängt sich der Eindruck auf, dass man bewusst Peres madig machen und einen „Falken“ im Amt sehen wollte, weil man gegen diesen besser opponieren und sich in einer Opferposition einigeln kann.
Und auch jetzt ist die Wahl von Netanjahu eher eine Reaktion darauf, dass viele Israelis sich unsicher fühlen (und das sind beileibe nicht alles irgendwelche Siedler, auch wenn die ihn sicher auch gewählt haben dürften) und dass manche Gegner Israels zudem anscheinend die Wahl „Bibis“ fast schon herbeigesehnt haben, weil man dann wieder den richtigen „Gegner“ hat. Es wäre doch der Alptraum für alle radikalen Palästinenser, Nasrallahs, Ahmadinedschads etc. dieser Welt, wenn man in Tel Aviv plötzlich eine „Taube“ im Amt wissen würde. Da würde man doch fast schon heulend à la „Buhu, mein schönes Feindbild vom gemeinen Zionisten!“ in die Kameras der palästinensischen Propagandasender gucken können.
Shahab3 schrieb:
Zitat:[...] gilt das Recht des Stärkeren und das zeigt die vorhandenen Hebel auf: Vertreiben lassen oder Kampf.Ironisch-zynisch und zugleich im Umkehrschluss (auch) richtig, vor allem vor dem historischen Hintergrund und auf Israel bezogen. Was glaubst du, weshalb die Israelis denn z. B. 1967 und 1973 gekämpft haben wie die Löwen? Wenn man eine zigfach zahlenmäßig überlegene Horde von aufgehetzten Krummsäbelschwingern, die zudem noch mit antisemitischen Altnazis im eigenen Lande an diversen Rüstungsprojekten zusammenarbeiten (so wie in Syrien und Ägypten geschehen), gegen sich weiß, die mit dem Schlachtruf „Werft sie ins Meer!“ daherkommen, so möchte ich dich mal sehen, wenn 20, 30 Jahre vorher der Opa gerade noch den Schergen Hitlers entkommen konnte.
Zitat: Es gibt keinen Friedensprozess, es gab ihn nie und es wird ihn nie gebenVermutlich auch richtig. Leider. Deshalb vertrauen die Israelis auch in allerletzter Konsequenz lieber ihren Selbstverteidigungskräften als Zusagen, die im fernen Washington oder gar Brüssel gegeben oder gefordert werden oder die von mehr oder minder diktatorisch regierenden Personen kommen, die auf eine tausendjährige Basartradition zurückschauen können.
Schneemann.