25.06.2009, 23:21
Nightwatch schrieb:Aber das wird länger dauern als eigentlich nötig und es wird mehr Piloten das Leben kosten.
Soweit ich weiß gibt es im Militärwesen die eiserne Grundregel, daß egal wie hoch der Etat ist, es immer irgendwo suboptimale Versorgungslücken, die im Fall X Leben kosten. Da hätte die Army und das Marine Corps aktuell wohl eher Ansprüche gelten zu machen.
Nightwatch schrieb:Was aber die Politik nicht interessieren wird. Wenn der JSF in Masse produziert wird wird niemand hergehen und Milliarden für eine Wiederaufnahme der F-22 Produktion ausgeben.
Politiker wie Gates werden argumentieren das die F-35 reicht, erst recht wenn man Hunderte zum Einsatz bringen kann.
Und sie hätten damit sogar recht.
Die Frage die sich stellt ist, ob Politiker wie Gates dann an der Macht sind. War on Terror hat ein ziemlich genaues Verfallsdatum. Nämlich dann wenn Afghanistan zu den Akten gelegt wird (und das wird es früher oder später) und spätestens dann wird man sich fragen was die nächste Bedrohung ist.
Nightwatch schrieb:Ach Gott, USA und blödsinnige Rüstungsentscheidungen. Zahlreich wie die Sterne am Himmel...
Sind sie denn in anderen westlichen Ländern so viel besser? Aber mal im Ernst - die USA haben immer auf eine Hightech-Luftwaffe gesetzt. Da müsste die Staatskasse schon ziemlich leer sein, als das man da diese Doktrine kippt und nur noch auf Brot-und-Butter-Jäger setzt.
Nightwatch schrieb:Welcher Politiker macht das wenn man im Extremfall hundert F-35 pro Monat bauen kann?
Zudem, es dauert auch seine Zeit bis man Einheiten geformt und Piloten auf dem Raptor ausgebildet hat. Das Ding ist keine F-15, die Luftkampftaktik ist mal eben komplett anders.
Nach meiner Einschätzung dürfte in 9 von 10 möglichen Szenarien nicht mehr genügend Zeit für eine politische Entscheidung und Implementierung sein.
Noch einmal - mir geht es nicht um irgendein akutes Bedrohungsszeanrio. Mir geht es um Potentiale und die hat derzeit kein Land. Russland mag gute Jäger bauen können, aber die müsste es auch erst mal in großen Stückzahlen schaffen. China mag große Stückzahlen können, aber beim Know-How hört es wieder auf. Sobald sich das ändert, steht die Entscheidung an die F22-Produktion wieder aufzunehmen. Wie die politische Entscheidung dann ausschaut bleibt abzuwarten, aber sollte die Bedrohung nicht nur in den Planspielen irgendwelcher paranoiden Betonköpfe existieren, wird man sich eine Reaktion auf eine solche Situationsänderung sehr genau überlegen.
Zumal ich hier sogar einen Blick in die Kristallkugel wage. Mich würde es nicht wundern, wenn man langfristig zu dem Schluß kommt, daß auf den Decks der Träger nicht genug Fighter-Potential steht. Eine F-22N wäre dann wohl die logische Wahl. Hier würde ich sogar das Kostenargument etwas lockerer sehen, da man auf diese Weise flexibler würde und nicht auf Biegen und Brechen überall Auslandsstützpunkte bräuchte, die sich die "Partner vor Ort" ja teilweise auch recht nett versilbern lassen (von Bau- und Betriebskosten mal ganz abgesehen).
Nightwatch schrieb:Wenn dir die Betriebskosten im Magen liegen sollte man eher ein paar Hundert F-35 weniger beschaffen.
Bitteschön, wenn die Amis meinen das es hilft, sollen sie das tun. Ich höre dann bloß schon wieder alle Welt hier jammern, daß man dann nicht mal mehr genug Brot- und Butter-Jäger hat, nachdem man schon die wirklich Guten nicht in ausreichender Stückzahl gebaut hat.