11.06.2009, 00:56
Ich glaube auch, dass die Formulierung "selbst Schuld" etwas zu einfach ist. Allerdings meint Erich letztlich hier auch etwas anderes, wie ich finde: Nämlich, dass die Israelis selbst durch ihre aggressive Politik beitragen und beigetragen haben zu einer insgesamt heißen und konfliktträchtigen Lage in Nah Ost, dass infolge Jahrzehnte voller Gewalt und Krieg eine gewisse Abschreckung einerseits, aber auch andererseits eine breite und weitreichende Palette negativer Erfahrungen von und durch Israel ausgeht. Man kennt die Reichweite israelischer Macht und auch die Entschlossenheit immer wieder einzusetzen. Es geht also um die akteursspezifische Sicht der Libanesen auf die Israelis und da kann man Erich nur Recht geben, dass die Israelis im kollektiven Gedächtnis der Araber, wie auch speziell der Libanesen sich eingebrandt haben.
Du dagegen hast auf eine strukturelle, "objektive" Bewertung umgeleitet und beide Sachen sind eben etwas anderes. Die Sicht der Libanesen, vieler anderer infolge realer Erfahrungen (ungeachtet ihrer Verursachung) ist eben etwas anderes als eine allgemeine Bewertung.
Wobei, deine Kausalkette ist wie jede Kausalkette unvollständig und könnte beinah beliebig und unendlich fortgesetzt werden können: Es hätte die Operation Peace for Galiläa nicht gegeben, wenn die PLO nicht angegriffen hätte, wenn die PLO nicht aus Jordanien vertrieben worden wäre, wenn es keinen 6-tage-Krieg gegeben hätte inklusive Besetzung, usw und so fort. Man könnte und müsste diese Kette eben unendlich fortsetzen, verdichten zu einem komplexen Geflecht, eben weil nur das umfassende Zusammenspiel aller Akteure das Geschehen produziert hat. Ergo bleibt nur die Frage, wer wann wieviel "beigetragen" hat. Eine absolute Schuld oder ähnliche Fragen finde ich da wenig hilfreich.
Aber wie geschrieben, Erich wollte in meinen Augen mehr auf den subjektiven Eindruck hinaus, der durch Gaza-Krieg und Co das Bild und die Abschreckungskraft Israels kennzeichnet.
Du dagegen hast auf eine strukturelle, "objektive" Bewertung umgeleitet und beide Sachen sind eben etwas anderes. Die Sicht der Libanesen, vieler anderer infolge realer Erfahrungen (ungeachtet ihrer Verursachung) ist eben etwas anderes als eine allgemeine Bewertung.
Wobei, deine Kausalkette ist wie jede Kausalkette unvollständig und könnte beinah beliebig und unendlich fortgesetzt werden können: Es hätte die Operation Peace for Galiläa nicht gegeben, wenn die PLO nicht angegriffen hätte, wenn die PLO nicht aus Jordanien vertrieben worden wäre, wenn es keinen 6-tage-Krieg gegeben hätte inklusive Besetzung, usw und so fort. Man könnte und müsste diese Kette eben unendlich fortsetzen, verdichten zu einem komplexen Geflecht, eben weil nur das umfassende Zusammenspiel aller Akteure das Geschehen produziert hat. Ergo bleibt nur die Frage, wer wann wieviel "beigetragen" hat. Eine absolute Schuld oder ähnliche Fragen finde ich da wenig hilfreich.
Aber wie geschrieben, Erich wollte in meinen Augen mehr auf den subjektiven Eindruck hinaus, der durch Gaza-Krieg und Co das Bild und die Abschreckungskraft Israels kennzeichnet.