24.04.2009, 13:07
Nein in diesem Satz ist auch das Wort "Jerusalem" nicht gefallen. Eine ganz nette Zusammenfassung der Falschzitierungen:
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Zitat:...
“Übersetzungsschwierigkeiten”
“Mahv shodan” und “mahv kardan” haben in der iranischen Sprache eine unterschiedliche Bedeutung. Die erste Wendung kann mit “verschwinden”, übersetzt werden, während die beiden anderen Wörter “ausrotten” oder “eliminieren” bedeuten. Der iranische Präsident Mahmut Ahmadinejad hatte am 26.10.2005 bei einer Konferenz im Innenministerium nach westlichen Medienberichten erklärt: “Israel muss von der Landkarte ausradiert werden.” Das Institut MEMRI (Middle East Media Research Institut) hat die Rede genau übersetzt. Dabei hörte sich das Zitat völlig anders an. Ahmadinejad hatte dabei lediglich einen Ausspruch des verstorbenen Religionsführers Ayatollah Khomeini zitiert:
“Unser verehrter Imam hat gesagt, dass das Besatzungsregime einmal aus den Seiten der Geschichte verschwinden muss.”
Es ist klar, dass - wenn auch nicht ausgesprochen - mit dem Besatzungsregime (”Ehtelal byad az bayn berad”) Israel gemeint ist. “Saneh roozgar” mit “Landkarte” zu übersetzen, ist schlicht falsch. Die beiden Worte bedeuten soviel wie Szene oder Zeit oder im metaphorischen Sinn: “Arena der Zeit” oder “Seiten der Geschichte.”
Das ist nicht die einzige Fälschung. Es gibt kaum eine Äußerung Ahmadinejads zu Israel, die nicht verzerrt oder verfälscht worden wäre. Am 14.12.2005 erklärte er laut dpa: “Der Westen widmet sich dem Märchen vom Massaker an den Juden….” Unabhängige Übersetzungen lauteten anders: “Einige haben im Namen des Holocausts einen Mythos geschaffen und schätzen diesen sogar höher ein als den Glauben.” Vom Mythos um den Holocaust ist die Rede und davon, was mit dem Holocaust gemacht worden ist. Selbst jüdische Autoren wie Norman Finkelstein und Peter Novick haben die Tatsache kritisiert, dass aus dem Holocaust zumindest in einigen Fällen ein Kult oder gar eine neue Religion gemacht worden ist. Wenn nun der Holocaust geschehen ist, sagt Ahmadinejad weiter, so ist Europa und nicht die muslimische Welt dafür verantwortlich. Die “Tagesschau” vom 14.12.2005 zitierte aus der gleichen Rede des iranischen Präsidenten: “Der Staat Israel sollte in eine andere Weltgegend verlegt werden, etwa nach Europa, in die USA, nach Kanada oder Alaska”. In einer unabhängigen Übersetzung lautet das Zitat auf deutsch: “Wenn Ihr die Juden verbrannt habt, warum stellt Ihr dann nicht ein Stück von Europa, der USA, Kanadas oder Alaskas für Israel zur Verfügung? Unsere Frage ist: Wenn ihr dieses gewaltige Verbrechen begangen habt, warum soll dann die unschuldige Nation von Palästina für dieses Verbrechen bezahlen?” Es gibt eine Reihe anderen Zitate, in denen Ahmadinejad Fragen zum Holocaust stellt, aber nirgendwo ist eine glatte Leugnung nachweisbar. Es mag sein, dass bei Versammlungen der Chor ertönt: “Marg bar Esrail!” (Für Israel den Tod!) Doch ist der iranische Präsident klug genug, um nicht in solche religiös populistische Rufe einzustimmen. Aus seinen Reden haben die Medien eine ganze Lawine von Schlagzeilen entwickelt:
“Der Staat Israel soll dem Erdboden gleichgemacht werden! (taz)… Kriegserklärung gegen den jüdischen Staat - Irans Präsident fordert die Vernichtung Israels (Berliner Zeitung)….
Mit Empörung hat die internationale Gemeinschaft auf den Aufruf des neuen iranischen Präsidenten zur Vernichtung Israels reagiert … Irans Präsident will den jüdischen Staat von der Landkarte tilgen (Die Welt) …
Irans Präsident Mahmud Ahmadinejad hat zur Zerstörung Israels aufgerufen (Der Spiegel)
Irans neuer Staatschef: “Israel von Landkarte radieren!” (Focus) …
Iran schürt Nahost-Konflikt: “Israel zerstören!” (N24)
etc.
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