15.04.2009, 20:34
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Zitat:Am 6. April hat Verteidigungsminister Gates in einem Briefing im Pentagon den Verteidigungshaushalt für des Haushaltsjahr 2010 (FY10) vorgestellt.noch mehr im Internet - ganzer Text, da Marineforum und nur kurzzeitig im Netz
Die Präsentation des ersten Pentagon-Etats der Regierung Obama war mit Spannung erwartet worden. Schließlich sollte sie Aufschluss über - möglicherweise grundlegend veränderte - Prioritäten und Rahmenbedingungen für die US-Rüstung der kommenden Jahre geben. Schon im Vorfeld hatte man denn auch heftig über Kürzungen bis hin zu Streichungen kontroverser, teurer Vorhaben spekuliert. Tatsächlich forderte Gates auch die Einstellung der Finanzierung für Großvorhaben wie z.B. neue gepanzerte Fahrzeuge für die US-Army, Jagdflugzeuge F-22 und den neuen Präsidentenhubschrauber. Für die US-Navy scheinen aber wirklich „negative“ Überraschungen – zumindest für FY10 – ausgeblieben zu sein.
So werden an der Beschaffung von Littoral Combat Ships offenbar keine Abstriche gemacht. Gates will im FY10 sogar drei anstatt der bisher geplanten zwei LCS bestellen und hält auch an der Endzahl von 55 Einheiten fest.
Auch von der zunächst befürchteten Kürzung beim Bau neuer U-Boote der VIRGINIA-Klasse war keine Rede. Tatsächlich wurden diese U-Boote im Briefing nicht einmal erwähnt. Dagegen soll im FY10 die Entwicklung neuer strategischer U-Boote als Nachfolger der OHIO-Klasse beginnen. Während für die US-Streitkräfte generell die Ausgaben für Raketenabwehrsysteme reduziert werden sollen, sieht der Etat für FY10 bei der Marine die Umrüstung weiterer sechs Aegis-Schiffe zu ABM-Fähigkeit vor. Das Projekt DDG-1000 ZUMWALT-Klasse will Gates mit der Bestellung von insgesamt drei Schiffen in 2010 zu Ende geführt sehen, um dann „smoothly“ in den Bau einer neuen Serie der bewährten Zerstörer DDG-51 überzuleiten. Die Entwicklung neuer FK-Kreuzer CG(X) wird zunächst verschoben. Hier sollen sowohl Bedarf als auch Beschaffungsstrategie erst einmal neu überprüft werden.
Der Bau eines weiteren (11.) Docklandungsschiffes der SAN ANTONIO-Klasse soll in das FY11 geschoben werden, ebenso wie der Bau neuer Mobile Landing Platform Ships (Teil des Sea-Basing Konzepts). Dies ist nicht gerade frohe Kunde für die US-Navy, bedeutet aber sicher auch keine kritischen Einschnitte. Ihrem Wunsch, zur Kostenersparnis die Anzahl der Flugzeugträger schon in wenigen Jahren (mit Ausmusterung der ENTERPRISE in 2012) auf zehn zu reduzieren, scheint Gates erst einmal eine Absage erteilt zu haben. Zwar soll der Bau neuer Flugzeugträger zeitlich etwas gestreckt werden – mit Zulauf eines Neubaus alle fünf Jahre. Dies werde dann tatsächlich dazu führen, dass die US-Navy nur noch über zehn Träger verfügt – allerdings erst nach 2040.
Die Vorschläge des Ministers (völlig unüblicherweise übrigens schon vor der Präsentation in den zuständigen Ausschüssen den Medien vorgestellt) sind zunächst nicht mehr als eine Empfehlung. Sie werden nun im Einzelnen zu beraten und schließlich durch den Kongress zu billigen sein. Die Lobbyisten gefährdeter Projekte stehen dafür schon „in den Startlöchern“.