(Asien) Indische Marine
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Zitat:INDIEN

Um sich aus Rüstungsimportabhängigkeiten zu lösen, setzt Indien seit einigen Jahren vermehrt auf die Beauftragung heimischer Werften mit Neubauten und Grundinstandsetzungen.

So sinnvoll das langfristig sein mag: kurzfristig zeigen sich hier noch deutliche Nachteile. Fehlende Expertise verzögert sowohl den Neubau als auch die Instandsetzung von Einheiten und führt zunehmend zu Lücken bei der operativen Verfügbarkeit von Einheiten. Dies gilt vor allem für komplexere Schiffe (Zerstörer und Fregatten), insbesondere aber für U-Boote.

Ende 2002 hatte das Verteidigungsministerium hat mit der russischen U-Bootwerft Zvezdochka vereinbart, die indische Hindustan-Werft in Vishakapatnam, dem am Golf von Bengalen gelegenen Hauptstützpunkt der indischen Ostflotte, technisch und personell so auszustatten, dass die in Russland beschafften indischen U-Boote der KILO-Klasse künftig dort gewartet, instand gesetzt und auch modernisiert werden können. Zuvor wurden die Boote dazu aufwändig nach Russland verbracht. 2004 begann in Vishakapatnam die Arbeit an ersten Booten.

Nun zeigt sich, dass die zeitlichen Erwartungen bei weitem nicht erfüllt werden können. Vier KILO liegen derzeit in der Werft – und die meisten werden wohl auch noch mehrere Jahre dort bleiben. Zwar soll die SINDHUVIR ihre Werftliegezeit mit teilweiser Modernisierung „demnächst“ abschließen. Auf andere Boote wird die indische Marine aber wohl noch Jahre warten. So sollte die SINDHUKIRTI (spätestens) 2010 wieder zur fahrenden Flotte zurück kehren, inzwischen geht man aber eher von 2014 aus.

Marinebefehlshaber Admiral Sureesh Mehta ist sich darüber im Klaren, dass seinem Land noch viele Grundfähigkeiten zu Bau und Instandsetzung von U-Booten fehlen, und dass diese auch nur langsam erworben werden. Das Bemühen zum Erwerb eigener Expertise werde sich erst langfristig auszahlen. Bis dahin muss die indische Marine wohl damit leben, dass ihre U-Boote im eigenen Land Werftliegezeiten von deutlich mehr als fünf Jahren benötigen (wobei das technische Ergebnis noch durchaus offen ist), während sie aus Russland immer nach etwa zwei bis drei Jahren zurück kehrten.

Ähnliche Probleme gibt es wohl auch bei Mazagon in Mumbai mit dem Eigenbau moderner Fregatten der SHIVALIK-Klasse. Das Vorhaben liegt um mehrere Jahre hinter dem Zeitplan.
Dies könnte auch ein Grund dafür sein, dass Indien derzeit mit Russland über einen Bau von noch einmal drei Fregatten der TALWAR-Klasse (Projekt 11.356) verhandelt. Drei dieser Schiffe waren zwischen 2003 und 2004 geliefert worden; drei weitere befinden sich derzeit bei der Yantar-Werft in Kaliningrad im Bau (Lieferung für 2011/12 erwartet).
(ganzer Text, da Marineforum und nur kurz im Netz)
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