Irak
Ich muss da leider noch weiter in dasselbe Horn noch weiter blasen:

Neben den von mir schon erwähnten Stammesmilizen der Sunniten, gibt es noch mehr potenzielle "Sorgenkinder".

Wie die Anschläge (und einige mir untergekommene Quellen) klar machen, ist Al Quaida in Mesopotamia zwar stark geschwächt, aber eben leider doch nicht völlig Geschichte. Hier und da konnten sie sich halten und in Provinzen wie Diyala oder auch rund um die umstrittene Stadt Kirkuk halten sich weiter diese ausländischen Dhischadisten und wohl auch irakische Aufständische. Und wenn die Stammesmilizen nicht bezahlt werden und Maliki seinen Versprechen keine Taten folgen läßt, dann könnten diese Gruppen auch schnell Zulauf erhalten.

Und dann bleiben auch noch die schiitischen Milizen. Der bislang lange Zeit dominierende schiitische Oberste Revolutionsrat ISCI hat in den letzten Provinzwahlen deutliche Verluste eingefahren. Malikis Dawa-Partei dagegen und dessen Verbündete haben hinzugewonnen und fordern daher die politische Stellung des ISCI unter den schiitischen Bewegungen erfolgreich heraus. Man muss abwarten, ob diese Gruppierung und deren Badr-Milizen dem ganzen tatenlos zuschaun. Ebenso bleiben auch trotz der Ereignisse vor gut einem Jahr auch weiter die Reste der Mahdi-Armee von Al-Sadr auf der politischen Bühne, auch sie sind weiterhin ein potentieller Störfaktor. Dazu kommen noch einige Splittergruppen und radikalere Milizentruppen im schiitischen Süden, die angeblich vom Iran unterstützt werden autonom operieren, die meisten, weil sie schon vor längerer Zeit von Al-Sadr abgefallen sind. Auch diese Gruppen sind potentielle Störenfriede.
Alles in allem gibt es im Irak immer noch genügend bewaffnete Fraktionen und Milizen um dem fragilen Frieden wieder einen erheblichen Rückschritt zu verpassen. Diese Anschläge sind im schlimmsten Fall nur eine Ouvertüre zu vermehrtem Blutvergießen im Rahmen des amerikanischen Abzuges und der Ende des Jahres anstehenden Parlamentswahlen...
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