22.03.2009, 14:37
Nightwatch schrieb::lol: Nightwatch, "Krieg von morgen" ... ich kringel mir einen.Erich schrieb:dazu darf ich auf den folgenden Link der Tagesschau hinweisen:Ja danke, das ist ein Paradebeispiel für ideologisch motivierte Naivität.
Ich habe dir das auch schon mal erklärt, interessiert hat es dich offensichtlich nicht.
Trotzdem nochmal:
Der erste Grundsatz der Rüstungspolitik muss lauten "bereite dich auf den Krieg von Morgen vor, nicht auf den Krieg von gestern".....
Gegen wen sind denn solche "Kriege der Zukunft" überhaupt denkbar?
Erst mal:
Die USA sind eine Atommacht, und daher gegen Angriffe von Staaten optimal geschützt. Kein Land der Erde kann einen Atom-Staat angreifen, ohne die eigene Vernichtung zu riskieren.
Sogar der Kriegstreiber Bush jr. ist Anfang 2003 - der Truppenaufmarsch gegen den Irak war schon voll im Gange - vor der "möglichen Atommacht" Nordkorea zurück geschreckt, die gerade die Inspekteure der Internationalen Atomenergiebehörde ausgewiesen hatte und angeblich im Oktober 2006 eine "nukleare Minibombe" gezündet hat. "Kernwaffen sind immer noch die großen Gleichmacher. Aber heute sind die Vereinigten Staaten nicht der Gleichmacher, sondern der Gleichgemachten."
(Les Aspin, US-Verteidigungsminister unter Clinton).
Ein Staat, der Atomwaffen hat, braucht keine ungebetenen "Gäste" zu fürchten. Kernwaffen errichten Mauern um Länder, hinter denen die Regierungen tun können, was sie wollen (siehe Nordkorea oder Israel).
Die F-22 dienen also nicht der Verteidigung gegen staatliche Angriffe und - wie die Tagesschau zurecht zitiert - auch nicht gegen Terroristen wie Al Quaida.
Die F-22 können nicht in einem konventionellen Krieg gegen andere A-Waffenbesitzer eingesetzt werden.
Kriege gegen atomar bewaffnete Staaten wie Russland, China, Indien, Pakistan oder gar die EU (politisch undenkbar) werden also mit der F-22 nie geführt werden.
Wozu also sonst?
Sie sind eine Offensivwaffe gegen nicht atomar bewaffnete Staaten und Regionen, denen die etablierten Mächte weiterhin mit Einmarsch und Sturz der Regierung drohen können.
Die "großen Mitspieler" - EU, Russland, Japan, China, Australien, Indien, sogar Pakistan und der Iran, auch noch Brasilien - sind aber auch als (potentielle) Atommächte konventionell nicht mehr angreifbar. Jeder dieser Staaten verfügt über Atomwaffen oder kann sich diese innerhalb kürzester Zeit zusammen basteln (dass ein Krieg zwischen politisch verbündeten Staaten ohnehin Blödsinn ist lassen wir mal aussen vor, wir reden ja von "morgen").
In anderen Regionen bilden sich entsprechende Bündnisse, angefangen bei A wie Arabische Staaten und ASEAN bis hin zu U wie Unasur: überall auf der Welt sind regionale Vereinigungen im Entstehen, die zum Ziel haben, die Unabhängigkeit der Mitgliedsstaaten zu sichern. Glaubt hier irgendwer im Ernst, dass die arabischen Staaten - Saudi Arabien als erstes Beispiel - ruhig dem Aufbau eines iranischen A-Waffenpotentials zuschauen, ohne selbst eine "arabische Bombe" zu schaffen? Und all diese Staaten und Staatenbünde werden mit der Zeit potentiell "unangreifbar". Mit jedem Peso, jeder Rupie, jedem Yuan, der dort in die Rüstung investiert wird, verlieren die USA an Interventionsfähigkeit.
Was bleibt ist eine Liste von drittrangigen Staaten, die möglicherweise eine US-Intervention fürchten müssten. Die schwarzafrikanischen Länder gehören wohl dazu. Und für die werden Milliarden teure F-22 benötigt?
Irak, Somalia, Bosnien, Kosovo, Afghanistan, wieder Irak (und diverse Friedensmissionen) .... eine beeindruckende Liste in denen gegen den Willen der Betroffenen militärisch interveniert wurde - aber zugleich auch eine Liste, die zeigt, auf welchem "Level" auch künftige Kriege stattfinden werden.
Und auf diesem "Level" sind die bisher bestellten F-22 leicht ausreichend, auch für die Zukunft leicht ausreichend, um die Überlegenheit der USAF zu gewährleisten.
Nightwatch schrieb:....Bullsh!t - Du bist Dir nicht im Klaren, dass die Vereinigten Staaten als Partner weltweit von Bedeutung sind. Wenn Du die Stellung der USA lediglich als Hegemonialmacht siehst, dann ist es allerdings besser, wenn sich die USA selbst in die Schmollecke zurückziehen.
Erich schrieb:Bingo - es gibt auch vernünftige Meinungen in den StaatenVernünftig nur wenn man die Vereinigten Staaten endlich in der Isolation sehen wird um seine Europäisch Russische Allianz aufzubauen.
In einer mulitpolaren Welt - und die zeichnet sich einfach ab, die Realitäten lassen sich nicht wegreden - können und werden die USA nur in partnerschaftlichen Verhältnissen agieren können, oder aber gar nicht. Es wird Zeit, dass das auch jenseits des "großen Grabens" erkannt wird, und dass sich die Politik und das Militär darauf einstellen.
Es geht nicht um eine "Europäisch - Russische Allianz". Das ist Blödsinn. Die Zeit dieser "Vorherrschafts-Allianzen" ist vorbei. Europa und Russland werden künftig genauso Kraftzentren bilden, wie die USA, wie China, Indien, Brasilien - und wie wahrscheinlich die arabischen Staaten, die ASEAN-Staaten und die südamerikanischen Länder nach dem Beispiel der EU auch.
Gut möglich, dass sich dann sogar die Turksprachigen Staaten und die Bantu-Völker an solchen Staatenbünden ein Beispiel nehmen und sich im nächsten Jahrhundert auch noch zusammen raufen.
Ach ja - und eines muss Dir auch klar sein: aufgrund der gemeinsamen Kultur und der ideellen Werte wie "Freiheit, Demokratie" usw. werden Europa und die USA auch künftig immer eher kooperieren als etwa Europa und Russland, wenn es um Dritte geht. Dass Westeuropa gegen die USA - die "Mutter gegen die Tochter" vorgeht, erscheint mir schon sehr "an den Haaren herbeigezogen".