28.02.2009, 19:44
Kosmos schrieb:...der erste Anschein gibt Dir wohl recht:
Aber heutiges Russland hat ja sehr große Divisenreserven (bzw. hatte bis paar Monate noch wesentlich größere), d.h. theoretisch hat man die Möglichkeiten für einen "Sprung nach vorn" , es wird sich nun zeigen wie effektiv heutige russische Regierung ist.
Ich bin eher pessimistisch,
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/business/20090226/120315588.html">http://de.rian.ru/business/20090226/120315588.html</a><!-- m -->
Zitat:Russland meldet massiven Kapitalabfluss im Januaraber nach der Süddeutschen Zeitung <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/,ra9m1/finanzen/319/459957/text/">http://www.sueddeutsche.de/,ra9m1/finan ... 9957/text/</a><!-- m -->
13:39 | 26/ 02/ 2009
AKSAKOWO (Gebiet Moskau), 26. Februar (RIA Novosti). Der Kapitalabfluss aus Russland hat im Januar etwa 40 Milliarden US-Dollar betragen
...
belief sich der Nettokapitalabfluss im vergangenen Jahr auf ungefähr 130 Milliarden US-Dollar.
...
Zitat:27.02.2009 18:23 Uhrwird es ja schon im nächsten Jahr neue Rekordpreise für Öl geben - und damit fließt wieder Geld in den russischen Staatssäckel.
Energieagentur warnt vor Engpass
"Die nächste Ölkrise kommt"
Kosmos schrieb:überhaupt ist hier widerum ersichtlich wie zerstörerisch Perestroika und Zerfall der SU waren, man hat kürzlich stolz verkündet dass 2008, vor der Krise, BSP Zahlen von 1990 erreicht wurden. :roll: D.h. 18 verlorene Jahre, fast eine ganze Generation.Wenn Du mit solchen Effektivitätsvergleichen kommst, dann ist Russland allerdings nicht unbedingt das ideale Vergleichsbild.
Stalin war ein Verbrecher, aber unter ihm stieg das Land aus einer viel schwierigeren Ausgangslage zu einer Supermacht auf, in gleichen Zeitraum. :!: Nur um den Unterschied in Effektivität der Regierungen zu verdeutlichen.
Stalin hatte - wie Hitler oder Deutschland nach dem Krieg - die Möglichkeit, von "praktisch Null" anzufangen. Damit ist immer die Chance auf großes Wachstum gegeben.
Wie unterschiedlich die beiden Systeme "Planwirtschaft" und "Marktwirtschaft" aber sind, sieht man an der unterschiedlichen Entwicklung, die Deutschland - oder auch Korea - nach dem Krieg genommen haben.
Effektiv sind die Chinesen, (Süd-)Koreaner, Japaner und Vietnamesen - allesamt durch konfuzeanistische Ethik geprägte Gemeinschaften mit hoher Arbeitsmoral, die sogar den Staatskommunismus (China) in einen Staatskapitalismus umgewandelt haben.
Russland hat ein ganz anderes Problem: Unzuverlässigkeit als erstes, die mit "kreativem Chaos" (manche würden sagen: "herumwursteln") zur mangelnden Effizienz des Landes beiträgt.
Irgendwie geht dann irgendwo doch noch was - aber das läuft dann nicht "nach Plan" sondern mit dem letzten Rest an individueller Kreaitivität, Improvisationsgeschick und Phantasie, der den Russen das Überleben im Kommunismus erleichtert hat.
Auch die Chinesen ernten erst, seitdem sie Eigeninitiative erlauben und die Zügel lockern, genauso wie die Inder durch jahrelange kommunistische Bürokratie gelähmt waren.
Planwirtschaft ist nie effektiv. Sie kann nicht rasch genug auf veränderte Bedingungen eingehen. Früher war auch in der Sowjetunion nicht "alles besser", wie man rückwirkend überall gerne durch eine verklärte Brille sieht.
Diese Sichtweise von Altkommunisten verklärt die Mangelwirtschaft des Ostens.