22.02.2009, 11:51
inzwischen ein ausführlicher Bericht im Marineforum
Zitat:Die Mittelmeerreise des Flugzeugträgers ADMIRAL KUZNETSOV beschert der russischen Marine kurz vor ihrem Abschluss noch einmal negative Schlagzeilen.(ganzer Text, da MF und nur kurz im Netz)
Am 16. Februar ankerte der Flugzeugträger in der Irischen See, um von einem begleitenden Tanker der BORIS CHILIKIN-Klasse Kraftstoff zu übernehmen. Kurz danach entdeckten irische Flugzeuge rund um die beiden Schiffe eine größere Ölverschmutzung. Erste Meldungen sprachen von etwa 10-12 t Kraftstoff, der augenscheinlich bei dem Betankungsmanöver ins Meer gelangt war. Medien griffen den Bericht auf, und schnell war nun die Rede von 300 t, dann 500t und schließlich bis zu 1.000 ts.
Ein russischer Marinesprecher bestätigte die Betankung, erklärte aber, dabei sei es zu keinerlei Leckagen oder Zwischenfällen gekommen. Der Ölteppich habe sich bereits vorher an Ort und Stelle befunden. Später erklärte man, möglicherweise sei beim Reinigen des Flugdecks der ADMIRAL KUZNETSOV Öl ins Meer gelangt. Irische Behörden haben daraufhin um Kraftstoffproben des Flugzeugträgers und des Tanker gebeten. Am 20. Februar wurde die Entsendung einer Expertengruppe der russischen Nordflotte nach Irland gemeldet, die bei der Klärung des Sachverhaltes helfen soll. Die ADMIRAL KUZNETSOV und ihre Begleitschiffe haben inzwischen die Reise zur heimatlichen Nordflotte fortgesetzt.
Über die Herkunft des Ölteppichs kann man vorerst nur spekulieren. Bei der zunächst genannten Menge von bis zu etwa 12 t kann man durchaus an einen Zwischenfall beim Betanken oder beim Flugdeckreinigen glauben. Die in Medien (angeblich unter Berufung auf offizielle irische Stellen) kolportierten Mengen von bis zu 1,000 t schließen einen solchen Zwischenfall wohl allerdings aus. Eine solche Menge wäre nur bei längerem ungebremsten Ablassen von Kraftstoff ins Wasser oder bei einer schweren äußeren Beschädigung des Tankers möglich. Von beidem ist kaum auszugehen. Möglicherweise haben die beiden russischen Schiffe beim Betankungsmanöver etwas Kraftstoff verloren, der sich dann zu einem bereits im Meer befindlichen Ölteppich „gesellte“. In diesem Fall dürfte man getrost die Klugheit eines Betankungsmanövers inmitten eines mehrere Quadratkilometer großen Ölteppichs hinterfragen.