15.01.2009, 12:41
Mittlerweile belaufen sich Opferzahlen angeblich auf über 1.000...
…und…
Revan schrieb:
Und: Während jetzt über den Gazastreifen die Emotionen sich hochschaukeln und man mit den Finger aufeinander zeigt (dies mache ich auch, zugegeben), nimmt man vom wirklichen Elend im Rest der Welt leider kaum mehr Notiz. In Simbabwe starb vor einiger Zeit der 2.000. Mensch an Cholera (mittlerweile dürften es schon wieder einige mehr sein), das sind doppelt so viele Tote wie in Gaza. Eine große Diskussion hat darüber bedauernswerter Weise nicht stattgefunden. Auch hier bei uns im Forum nicht.
Theoretisch müsste man, wenn man sich i. d. Fall nun für die Palästinenser einsetzt, eigentlich für eine militärische Intervention im Sudan oder in Simbabwe viel vehementer einsetzen. Da dies aber kaum geschieht, kann, ja muss man hier (leider) von einer selektiven Opferwahrnehmung ausgehen. Und das ist bitter. Wenn, dann sollte man bitte grundsätzlich Opfer eines Krieges hervorheben und sich für sie einsetzen und Krieg als Ganzes ablehnen, aber nicht nur immer diejenigen Aspekte herausnehmen, die einem selbst vielleicht gefallen mögen.
Schneemann.
Zitat: KRIEG IN NAHOSTLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,601411,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 11,00.html</a><!-- m -->
Israel und Hamas liefern sich schwere Kämpfe in Gaza
Augenzeugen berichten von Panik unter der Bevölkerung: Israelische Panzer sind tief in Wohngebiete von Gaza eingedrungen. Wegen der schweren Kämpfe können Sanitäter das Gebiet nicht erreichen.
…und…
Zitat: Waffenruhe in Sichtweite?Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gaza626.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gaza626.html</a><!-- m -->
Israels Militär zweifelt an weiterer Kriegsführung
Am 20. Tag der Offensive im Gazastreifen sind israelische Panzer weit in den Süden von Gaza-Stadt vorgerückt. Auch ein Medien-Gebäude wurde offenbar getroffen. Doch die Armeespitze ist allmählich uneins über den Sinn der Offensive. Neben UN-Generalsekretär Ban ist erneut auch Außenminister Steinmeier zu weiteren Vermittlungsgesprächen angereist. Politiker und Diplomaten sehen derweil gute Chancen für eine Waffenruhe...
Revan schrieb:
Zitat: Aber ich finde das es doch etwas übertrieben ist nun Hand von Bildern zu analysieren wie Unterernährt die Palästinenser nun sind oder eben nicht sind...Das sehe ich eigentlich auch so, wobei – auch wenn ich Seleukos’ Argumentationsstil aufgrund der zu polemisch-provokanten Neigung nicht mag – wieder einmal Restzweifel bleiben. Unterernährung gibt es in Somalia, in Simbabwe oder in Nordkorea und leider auch an vielen Orten anderswo, und dort kann man sehen, was ein solcher existentieller Mangel aus Menschen macht: Er macht sie zu lebenden Leichen, die apathisch und krank herumsitzen und auf das grausige Ende warten. Aber es sind keine dickbauchigen, bärtigen Fanatiker, die mit Fahnen auf den Straßen herumtoben und anderen mit Rache oder Vernichtung oder sonst was drohen. Über die Frage, inwieweit also in Gaza tatsächlich Mangel herrscht (ich bin da seit dem Krankenhaus-Beitrag sehr skeptisch geworden), hänge ich insofern selbst mal ein Fragezeichen (wohlgemerkt, eine Antwort gebe ich keine).
Und: Während jetzt über den Gazastreifen die Emotionen sich hochschaukeln und man mit den Finger aufeinander zeigt (dies mache ich auch, zugegeben), nimmt man vom wirklichen Elend im Rest der Welt leider kaum mehr Notiz. In Simbabwe starb vor einiger Zeit der 2.000. Mensch an Cholera (mittlerweile dürften es schon wieder einige mehr sein), das sind doppelt so viele Tote wie in Gaza. Eine große Diskussion hat darüber bedauernswerter Weise nicht stattgefunden. Auch hier bei uns im Forum nicht.
Theoretisch müsste man, wenn man sich i. d. Fall nun für die Palästinenser einsetzt, eigentlich für eine militärische Intervention im Sudan oder in Simbabwe viel vehementer einsetzen. Da dies aber kaum geschieht, kann, ja muss man hier (leider) von einer selektiven Opferwahrnehmung ausgehen. Und das ist bitter. Wenn, dann sollte man bitte grundsätzlich Opfer eines Krieges hervorheben und sich für sie einsetzen und Krieg als Ganzes ablehnen, aber nicht nur immer diejenigen Aspekte herausnehmen, die einem selbst vielleicht gefallen mögen.
Schneemann.