05.01.2009, 00:28
Zitat: GAZA-OFFENSIVELink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,599363,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 63,00.html</a><!-- m -->
Israel lehnt Waffenruhe ab
Israels Offensive im Gaza-Streifen ist in vollem Gang - jetzt will die EU das Leiden der palästinensischen Bevölkerung mit einem Notprogramm lindern und verlangt einen Korridor für Hilfstransporte. Doch auf eine baldige Waffenruhe ist nicht zu hoffen - das machte Präsident Peres klar.
Zitat: Israelische Bodenoffensive im GazastreifenLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gazastreifen238.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gazastreifen238.html</a><!-- m -->
Verluste auf beiden Seiten
Die israelische Armee ist nach dem Beginn der Bodenoffensive tief in den Gazastreifen vorgestoßen, Gaza-Stadt ist vom Rest des Gebiets abgetrennt. Die Kämpfe sind offenbar heftig, beide Seiten melden Verluste. Und während weder Hamas noch Israel ans Aufgeben denken, wird die Lage der Zivilbevölkerung in dem Küstenstreifen zusehends dramatischer. Die Palästinenser melden inzwischen mehr als 500 Tote.
Erich schrieb:
Zitat: Aber die Frage ist doch, wie diese Lage geändert werden kann. Ich bin nicht davon überzeugt, dass eine kriegerische Auseinandersetzung mit ständiger Eskalation zu einer Verbesserung der Lage beiträgt - ganz im Gegenteil:Ging zwar an Quintus Fabius, aber ich wollte dennoch dazu was sagen. In der ZEIT stand ein ziemlich interessanter Artikel darüber, dass die Hamas mit ihren Raketen u. a. Stromkraftwerke getroffen hat, die auch Strom an den Gaza-Streifen lieferten und auch Grenzstation getroffen hat, über welche Nahrung, Öl und Baustoffe an Gaza geliefert wurden, die danach zeitweise geschlossen wurden. Was soll man davon halten? Natürlich sind die Raketen der Hamas sehr ungenau, aber wenn Dutzende Raketen einen Bereich treffen, so wird ein Zufall irgendwann doch recht unwahrscheinlich. Wieso also beschießen Radikale auch jene Bereiche, die der eigenen Bevölkerung zugute kommen könnten und kommen? Es sind m. M. also nicht unbedingt nur die Israelis, die die Lage verschlimmern, sondern es war offenbar auch so – wenn man mal dem ZEIT-Artikel kritischerweise nur einen 50%-Wahrheitsgehalt unterstellt –, dass man an Lieferungen aus Israel, die ohne Zweifel eine gewisse Linderung mit sich gebracht hätten, nicht im Interesse einiger Leute waren. Jetzt muss man nur noch die Frage klären, wer die Radikalen, bzw. die Unzufriedenheit in Gaza unterstützen will – und man landet wieder bei der Hamas...
Israel hat nahezu sämtliche Möglichkeiten, im Gazah-Ghetto zu einem geregelten Arbeitsverhältnis kommen, zerstört.
- die Fabriken wurden bombardiert und zerstört
- der von der EU errichtete Flughafen als Kern für eine Tourismusindustrie (Gazah hat nicht nur die Größe von Sylt, sondern auch solche Strände) umgepflügt
- die Fischereiflotte ist vernichtet...
Ferner:
Zitat: ich kann mich gut daran erinnern - der Film, auf dem dem palästinensischen Kind mit seinem Vater die Kugeln um die Ohren pfiffen, ging damals durch alle Nachrichtensender - auch mit dem toten Kind am Ende.Naja, das ist jetzt zwar sympathisch von dir, aber wenig produktiv und doch sehr deplaziert-theatralisch, weil es doch recht einseitig ist. Das Kind starb nämlich - vermutlich - durch einen Querschläger. Und dieser hatte – wenn es denn die richtige Kugel war (?) – ein Kaliber von 7,62 mm, dass die Israelis nur wenig nutzen. Es kann also durchaus auch sein, dass eine Kugel aus einer Kalaschnikow das Kind getroffen hat, wie du auch schon erwähnt hast – und damit eine palästinensische Kugel. Leider wird dies aber irrelevant sein, da a) ein Kind tot ist und b) die jeweiligen Meinungen schon sehr gefestigt sind. Selbst wenn ein Dutzend Forensiker und Ballistiker nachweisen würde, dass die Kugel keine israelische war, so würde das Kind in den Augen der jeweiligen anderen Seite immer und dennoch (leider) seine Funktion erfüllen – ein unschuldiges Opfer einer bösen anderen Seite. Und das schlimmste: Der Tod des Jungen wird auch noch propagandistisch ausgeschlachtet.
Wenn ich mal dort bin werde ich an der Straßenecke einen Kranz ablegen oder zumindest einige Kerzen aufstellen.
Wegen des Vorwurfs der Theatralik und der Einseitigkeit: Würdest du auch vor einem Café in der Innenstadt von Tel Aviv, wo ein halbes Dutzend Jugendlicher von einer mit Nägeln präparierten Bombe zerfetzt wurden, einen Kranz niederlegen? Besser: Würdest du dies auch so posten? Ich denke wohl nicht, weil so was von deiner Seite aus bisher noch nie kam, wenn es um getötete unschuldige Israelis ging. Eher war es dann so, dass du die Israelis selbst verantwortlich gemacht hast...
Shahab3 schrieb:
Zitat: Die 23 Cent (Gewinnspanne 10 Cent?) für eine aus Ägypten geschmuggelte Tramal-Pille* bringt relativ wenig. Die Hamas finanziet sich vielmehr über internationale Spenden.So kann man es auch nennen, aber es trifft nicht den ganzen Kern. Es sind häufig äußerst dubiose, als verfassungsfeindlich eingestufte, teils schon verbotene Organe (vor allem in den westlichen Ländern), die Beträge im niedrigen Millionenbereich gesammelt haben. Davon kann sich die Hamas aber niemals alleine, bzw. zu einem überwiegenden Teil finanzieren. Abgesehen davon können Drogen schon eine wichtige Rolle beim Finanzieren terroristischer Organisationen spielen, sieht man auch bspw. an der FARC. Und wenn einige Hunderttausend Tabletten verkauft werden, so bekommt man schon wieder eine gewisse Summe zusammen. Des weiteren ist es angesichts der vielen sehr jungen und jungen Menschen in Gaza, die unter – und das bestreite ich sicher nicht – teils erbärmlichen Umständen leben, auch wahrscheinlich, dass eine gewisse Drogensucht um sich greift. Ob es nun die genannten Tabletten sind oder nicht, sei dahingestellt, es reicht schon eine Tüte zum Schnüffeln und man hat u. U. ein Suchtproblem. Vorstellen jedoch, dass die Hamas so sich teils finanziert und Menschen abhängig macht, kann man sich dies allerdings gut (vor allem würde es auch manchen Fanatismus erklären). Man hat auch schon Selbstmordattentäter fassen können, die unter dem Einfluss von Drogen standen...
Schneemann.