13.10.2008, 19:16
Raider101 schrieb:Brauch man für Somalia wirklich Flugzeugträger? Zum Schutz der Seewege und Handelswege sicher, aber deswegen ist Flugzeugträger ein Dual-Use Konzept es hält den Gegner auf Distanz und man kann leicht Weltmacht demonstrieren ohne wirklich viele Soldaten an Land setzen zu müssen. Wenn ein Trägerverband vor deiner Küste auftaucht ist das sehr beeindruckend für jeden kleinen Staat.ich denke, für den Allgemeinbegriff "Träger" gibt es verschiedene Größenordnungen - von den kleinen "amphibischen" Trägern wie bei Italien und Spanien im Einsatz bis zur Größe der Nimitz-Klasse.
"Rule the waves. Rule the world." Das alte britische Motto passt immer noch zum großen Teil.
Zurück zu den Piraten in Somalia, da wären eher kleiner Einsatzverbände ohne riesige Flugzeugträger sinnvoll, die auch wirklich eingreifen. Landungsschiffe mit Hubschraubern plus Fregatten und Korvetten Eskorten, und einen Schnelleingreiftruppenaufgebot, die auch die Piraten an der Küste verfolgen. ...
Diese kleinen Träger sind m.E. für "verseuchte Küsten" durchaus ausreichend, um sofort und schlagkräftig einerseits auf einen Piratenangriff mit Speedbooten zu reagieren und den abzuschlagen, und diese Bande anderseits ggf. sogar bis an Land zu verfolgen und auch noch in ihren Nestern zu bekämpfen. Dazu braucht es dann ggf. auch Hubschrauber mit entsprechenden Einsatzkräften.
Diese kleineren Träger brauchen mit ihren Begleitschiffen natürlich auch Anlaufbasen möglichst nahe am Einsatzgebiet - und ob die benachbarten Länder (ich nenne mal Somalia oder den Jemen als Beispiel für die dortige Piratenplage) eine sichere Anker- und Versorgungsbasis liefern, muss man hinterfragen.
Hierzu sind entsprechende Territorien erforderlich und am sichersten sind dazu eigene Territorien, die ich als "Kolonialreste" bezeichnet habe.
Für die Sicherung der "Kolonialreste" (z.B. britische und französische Überseegebiete) können ggf. zusätzliche - auch größere - Trägerverbände erforderlich sein, ich nenne nur einige Namen:
Falkland-Inseln:
direkt am Seeweg um Südamerika, der wegen der Begrenzheit des Panama-Kanals immer wichtiger wird
Mayotte, La Réunion, Diego Garcia, Südgeorgien, Tristan da Cunha, Saint Helena, Kapverdische Inseln, Ascension:
- direkt am Seeweg um Afrika, der wegen der Begrenzheit des Suez-Kanals für die Öl- und Gastanker aus dem Golfgebiet immer wichtiger wird
Cayman, British Virgins, Montserrat, Anguila, Turk and Caicos, Bermuda-Inseln, Guadelupe, Martinique, Franz. Guayana, Aruba und die niederländischen Antillen
- mit dem Panamakanal und den Öl- und Gasvorkommen in Venezuela ist die sichere Seefahrt dort von nahezu existentieller Bedeutung für Europa
... entsprechende Gebiete gibt es auch noch im Pazifik
und sich diesbezüglich auf die USA zu verlassen erscheint mir gerade im Hinblick auf das derzeitige Finanzdesaster der USA, das dabei ist, sich zu einer globalen Wirtschaftskrise auszuwachsen, der schlechste aller Ratschläge;
wir Europäer müssen - schon alleine aus finanziellen Gründen zur Entlastung der USA - unseren Teil zur Sicherung der für uns erforderlichen Seewege beitragen.