16.09.2008, 20:59
@ Erich
Zwei Umstände muss man bedenken.
Zum einen ist es sicherlich richtig, dass Russland sich nicht nur durch Petrodollars auszeichnet und ein großes Reservoir an fossilen Ressourcen, sondern auch einige Schwächen in sich trägt, Schwächen, die innen- wie auch außenpolitisch zu Problemen führen können. Aber genau diese Unberechenbarkeit läßt sich in die eine, wie die andere Richtung denken.
Natürlich kann Georgien und die starke Antwort auf Georgien nur ein Strohfeuer russischer imperialer/hegemonialer Ambitionen sein. Genauso so gut aber kann eine autoritäre Regierung die nationale/nationalistische Karte spielen und in weiteren Fällen aggressiv auftreten. Dazu muss man nun wiederum sich in Erinnerung rufen, dass Russland in den letzten Jahren immer wieder - wenn auch nur begrenzt, aber doch spürbar - zu kleineren Provokationen und Repressionsmaßnahmen im Verhältnis zum Westen und da insbesondere gegen die "neuen Europäer" gegriffen hat. Und die Rhetorik Moskaus und seiner "Staatsmedien" läßt auch gerade positives vermuten. Schließlich ist das eine Konstante russ. Politik, die Rhetorik war immer scharf und hegemonial ausgerichtet gegenüber dem russischen nahen Ausland.
Bedenkt man diese Umstände und nimmt man nun den zweiten Umstand, die gelebte und erfahrene Geschichte dieser Länder, so wird eine gute Portion Skepsis gegenüber Russland selbstverständlich. Litauen beispielsweise kennzeichnet eine Jahrhundertelange Feindschaft mit Russland. Nimmt man nun die russische Politik der letzten Jahre, aber auch die Erfahrung aus mehreren Jahrhunderten gemeinsamer Feindschaft und Kampf, ergibt sich für Politiker in Ostmittel- und Osteuropa nunmal eine andere Einschätzung als für einen "Westeuropäer".
Das heißt nicht, dass diese östliche Gefahrdungsbeurteilung stimmig und real ist. Aber genauso muss die westeuropäische Gemütlichkeit und Gleichgültigkeit (zugespitzt formuliert) zutreffend sein.
Mir macht letztlich die Stimmung in Russland, bei den politischen Kadern wie auch in der Öffentlichkeit Sorgen.
Mit Erschrecken musste ich in den letzten Tagen lesen, dass vor ein paar Jahren eine große russ. Zeitung (Nowaja Gazeta glaube ich), die unter starkem Einfluß des Kreml stand und steht, beispielsweise unverfrorenerweise die alte sowjetische Lüge über Katyn wiederholte, es seien die Deutschen gewesen. In dieser Art der Propaganda kommt eine Geisteshaltung zum Vorschein, die mit Arroganz und Unverfrorenheit überkommene historische Ansprüche und Denkweisen formuliert und in der russischen Bevölkerung wieder fördert. Und ich weiß nicht, ob man da die Sorgen und Bedenken unserer östlichen Nachbarn nicht doch ernst nehmen sollte. Immerhin: Sie haben nunmal eine längere Erfahrung mit Russland als die "Westeuropäer".
Zwei Umstände muss man bedenken.
Zum einen ist es sicherlich richtig, dass Russland sich nicht nur durch Petrodollars auszeichnet und ein großes Reservoir an fossilen Ressourcen, sondern auch einige Schwächen in sich trägt, Schwächen, die innen- wie auch außenpolitisch zu Problemen führen können. Aber genau diese Unberechenbarkeit läßt sich in die eine, wie die andere Richtung denken.
Natürlich kann Georgien und die starke Antwort auf Georgien nur ein Strohfeuer russischer imperialer/hegemonialer Ambitionen sein. Genauso so gut aber kann eine autoritäre Regierung die nationale/nationalistische Karte spielen und in weiteren Fällen aggressiv auftreten. Dazu muss man nun wiederum sich in Erinnerung rufen, dass Russland in den letzten Jahren immer wieder - wenn auch nur begrenzt, aber doch spürbar - zu kleineren Provokationen und Repressionsmaßnahmen im Verhältnis zum Westen und da insbesondere gegen die "neuen Europäer" gegriffen hat. Und die Rhetorik Moskaus und seiner "Staatsmedien" läßt auch gerade positives vermuten. Schließlich ist das eine Konstante russ. Politik, die Rhetorik war immer scharf und hegemonial ausgerichtet gegenüber dem russischen nahen Ausland.
Bedenkt man diese Umstände und nimmt man nun den zweiten Umstand, die gelebte und erfahrene Geschichte dieser Länder, so wird eine gute Portion Skepsis gegenüber Russland selbstverständlich. Litauen beispielsweise kennzeichnet eine Jahrhundertelange Feindschaft mit Russland. Nimmt man nun die russische Politik der letzten Jahre, aber auch die Erfahrung aus mehreren Jahrhunderten gemeinsamer Feindschaft und Kampf, ergibt sich für Politiker in Ostmittel- und Osteuropa nunmal eine andere Einschätzung als für einen "Westeuropäer".
Das heißt nicht, dass diese östliche Gefahrdungsbeurteilung stimmig und real ist. Aber genauso muss die westeuropäische Gemütlichkeit und Gleichgültigkeit (zugespitzt formuliert) zutreffend sein.
Mir macht letztlich die Stimmung in Russland, bei den politischen Kadern wie auch in der Öffentlichkeit Sorgen.
Mit Erschrecken musste ich in den letzten Tagen lesen, dass vor ein paar Jahren eine große russ. Zeitung (Nowaja Gazeta glaube ich), die unter starkem Einfluß des Kreml stand und steht, beispielsweise unverfrorenerweise die alte sowjetische Lüge über Katyn wiederholte, es seien die Deutschen gewesen. In dieser Art der Propaganda kommt eine Geisteshaltung zum Vorschein, die mit Arroganz und Unverfrorenheit überkommene historische Ansprüche und Denkweisen formuliert und in der russischen Bevölkerung wieder fördert. Und ich weiß nicht, ob man da die Sorgen und Bedenken unserer östlichen Nachbarn nicht doch ernst nehmen sollte. Immerhin: Sie haben nunmal eine längere Erfahrung mit Russland als die "Westeuropäer".