Ukraine
Problem ist, dass die Ukraine eigentlich ein zerrissener Staat mit zwei großen Völkern ist - den Ukrainern, die auch politisch als Freunde des Westens gelten können - und den Anwälten Russlands, die sich naturgemäß in der russischen Minderheit finden.
Diese russische Minderheit bewohnt und ein relativ geschlossenens Siedlungsgebiet, das von Moldawien (den östlichen Gebieten dort) über die Südukraine und die Krim bis zur Ostukraine reicht.
Die Krim ist dazu erst in sowjetischer Zeit an die Ukraine "geschenkt" worden, so dass sich die Russen dort verraten und verkauft vorkommen.
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Zitat:Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine
Neue Krise an der Krim?

Auf der Krim in der Ukraine verfolgt man den Konflikt zwischen Russland und Georgien mit besonderer Sorge: Die Stadt Sewastopol ist nicht nur ukrainischer Flottenstützpunkt, sondern zugleich der Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte. Ein großer Teil der Bevölkerung auf der Krim ist zudem russischer Abstammung. Besonders deutlich werden die Spannungen bei der Frage des Nato-Beitritts der Ukraine.
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Zitat:Ukraine
Auf dass der Feind euch scheide
DIE ZEIT, Ausgabe 38, 2008

Von Johannes Voswinkel | © DIE ZEIT, 11.09.2008 Nr. 38

Die Ukraine fühlt sich von Russland bedroht. Ihre Politiker verschlimmern die Angst durch selbstzerstörerischen Streit....
allerdings halte ich den Beitritt zur NATO nicht für die richtige Strategie.
In der Zeit ist in derselben Ausgabe ein Artikel mit dem Titel "Das sanfte Imperium", der mir eine wesentlich sinnvollere und bessere Umgangsweise zu zeigen scheint:
Zitat:... Die richtige Srrategie für den Westen heißt daher: Zuerst die EU, die NATO kommt später. Seit dem Ende der Sowjetunion ist die NATO vorangeeilt, wenn es um die Aufnahme neuer Mitglieder ging .... (Aber) im Fall der Ukraine und Georgiens ist eine NATO-Perspektive schwer vorstellbar. ... Mit diesem Modell muss Schlus sein. Wenn sich die NATO bis an die russiscehn Grenzen ausdehnt, reagiert Russland, indem es anderswo Geiseln nimmt. Russland ist jedoch auf Dauer weder wohlhabend noch attraktiv genug, andere Staaten an sich zu binden. Dagegen ist die EU in der Lage, unterhalb des russischen Radarschirms die Europäisierung der Ukraine, Georgiens und des Balkans von den Graswurzeln aufwärts voranzutreiben. So lassen sich Barrieren zum Schutz vor zukünftigen russischen Übergriffen errichten.
Die Bühne, auf der die EU ihre überlegene Anziehungskraft beweisen muss, ist tatsächlich die Ukraine. Russland benutzt angeblich schon wieder Reisepässe als Lockmittel. Sie werden - wie schon im Fall der Südosseten auf georgischem Territorium - für Angehörige der russischen Mehrheit auf der Krim ausgestellt. Europas Ziel sollte es sein, die Ukraine bis 2017 fest innerhalb der wirtschaftlichen und politischen Strukturen des Westens zu verankern. Dann nämlich läuft der Pachvertrag der russischen Marine auf der Krim aus, und Russland sollte erlaubt werden, seine Flagge dort mit Würde einzuholen ....

... Zunächst müsste es darum gehen, die Tatkraft der dortigen Bevölkerung zu nutzen, um die Ukraine zu einem Zentrum der verarbeitenden Industrie in Europa zu machen. "Outsourcen" sollten die Europäier lieber dorthin als nach China. Denn von Marokko über Ägypten bis in die Türkei schaffen Direktinvestitionen (die mehr sind als Haldesbeziehungen) Loyalität.
Die überdurchschnittlich junge Bevölkerung der Ukraine sehnt sich nach besseren Bildungs- und Weiterbildungschancen. Die Jugend des Landes muss nach Europa hineinsozialisiert werden - statt alleingelassen zu bleiben mit der Entscheidung zwischen Ost und West. Man muss sich dabei bewusst sein, dass hier nicht nur die EU etwas für die Ukraine tut, sondern dass umgekehrt auch die Ukraine der EU nützlich sein kann. Westeuropa altert, es braucht Dienstleistungen sowie Plfegekräfte aller Art und will zugleich eine industrielle Supermacht bleiben. Angesichts dieser Lage ist die Ukraine mit ihren 50 Millionen Einwohnern ein wertvoller Aktivposten.
So, und nicht mit Raketenschutzschilden, funktionert im 21. Jahrhundert die "Eindämmung" des russischen Einflusses. ....
das ist - nur am Rande - auch mein Rezept für Georgien (aber darüber habe ich im dortigen Thread schon genug Worte verloren)
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Ukraine - von KaZaK - 23.11.2004, 20:26
RE: Ukraine - von Quintus Fabius - 01.02.2022, 21:38
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RE: Ukraine - von Schneemann - 10.02.2024, 13:39
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RE: Ukraine - von Kongo Erich - 15.03.2024, 11:17

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