16.08.2008, 20:59
Erich schrieb:.....und nun aus der Tagesschau:
und auch wenn mir jetzt wieder russische Propaganda vorgeworfen wird:
da die nächsten Differenzen um die Auslgegung des vereinbarten 6-Punkte-Programms vorprgrammiert sind ist es zur eigenständigen Beurteilung nicht uninteressant, wie die russische Seite den Vertrag interpretiert:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080816/116082792.html">http://de.rian.ru/postsowjetischen/2008 ... 82792.html</a><!-- m -->
Zitat:Plan für Beilegung von Konflikt in Georgien von allen Seiten unterzeichnet (Zusammenfassung)...
15:21 | 16/ 08/ 2008
MOSKAU, 16. August (RIA Novosti). Der sogenannte Sechs-Punkte-Plan für die Beilegung des Konflikts in Georgien ist von allen beteiligten Seiten unterzeichnet worden.
Am Samstag setzte Russlands Präsident Dmitri Medwedew seine Unterschrift unter das am 12. August bei Verhandlungen mit seinem französischen Amtskollegen Nicolas Sarkozy in Moskau abgestimmten Dokument, wurde in Moskau offiziell mitgeteilt. Am Freitagabend hatte auch Georgiens Präsident den Plan unterzeichnet. Zuvor war das Dokument auch von den Präsidenten der nicht anerkannten Republiken Südossetien und Abchasien, Eduard Kokojty und Sergej Bagapsch, in Moskau gebilligt worden.
Die sechs Prinzipien lauten wie folgt:
1. "Kein Rückgriff auf Gewalt zwischen den Protagonisten."
2. "Definitive Einstellung der Feindseligkeiten."
3. "Gewährung freien Zugangs für humanitäre Hilfe."
4. "Die georgischen Streitkräfte sollen sich auf ihre üblichen Stationierungsorte zurückziehen."
5. "Die russischen Streitkräfte sollen sich auf die Linien vor Beginn der Feindseligkeiten in Südossetien zurückziehen. In Erwartung eines internationalen Mechanismus werden die russischen Friedenstruppen vorläufig zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen."
6. "Eröffnung internationaler Diskussionen über die Modalitäten der Sicherheit und Stabilität in Abchasien und Südossetien."
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/medwedjew116.html">http://www.tagesschau.de/ausland/medwedjew116.html</a><!-- m -->
Zitat:Die Vereinbarung ist keine Friedensregelung, sondern soll die Grundlage für einen juristisch bindenden Text bilden, um die Kämpfe zu beenden und eine politische Lösung vorzubereiten. Der Plan beeinhaltet folgende sechs Punkte:dazu jetzt die Nachricht aus der FTD - einer Zeitung, die man sicher nicht als "pro-russisch" bezeichnen kann:
1. "Kein Rückgriff auf Gewalt zwischen den Protagonisten"
2. "Definitive Einstellung der Feindseligkeiten"
3. "Gewährung freien Zugangs für humanitäre Hilfe"
4. "Die georgischen Streitkräfte sollen sich auf ihre üblichen Stationierungsorte zurückziehen".
5. "Die russischen Streitkräfte sollen sich auf die Linien vor Beginn der Feindseligkeiten in Südossetien zurückziehen. In Erwartung eines internationalen Mechanismus werden die russischen Friedenstruppen vorläufig zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen."
6. "Eröffnung internationaler Diskussionen über die Modalitäten der Sicherheit und Stabilität in Abchasien und Südossetien"
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:Stichwort_Friedensplan_f%FCr_den_Kaukasus/400706.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 00706.html</a><!-- m -->
Zitat:Friedensplan für den Kaukasusso, damit kann erst mal jeder selbst vergleichen.
Der von Georgien und Russland unterzeichnete Sechs-Punkte-Plan der EU legt die Grundsätze fest, unter denen eine Vermittlung der Europäischen Union zwischen den Konfliktparteien möglich ist. Eine ursprüngliche EU-Forderung fehlt.
... Nun sieht der Sechs-Punkte-Plan folgendes vor:
1. keine Anwendung von Gewalt
2. endgültige Einstellung der Kampfhandlungen
3. freier Zugang für humanitäre Hilfe
4.die georgischen Streitkräfte müssen sich auf ihre gewöhnlichen Standorte zurückziehen
5. die russischen Streitkräfte müssen sich auf die Linien zurückziehen, an denen sie sich vor dem Ausbruch der Feindseligkeiten befunden haben. Die russischen Friedenstruppen werden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen durchführen, bis ein internationaler Mechanismus vereinbart ist
6. Aufnahme internationaler Gespräche über die Modalitäten für die Sicherheit und die Stabilität in Abchasien und Südossetien
....
ap, 15:28 Uhr
@revan:
Wenn Du schon die Überschrift zitierst, die aus der Süddeutschen meine ich, die mehr auf Dich und Nightwatch man zutreffen würde, dann solltest Du auch den Artikel selbst lesen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/500/306461/text/">http://www.sueddeutsche.de/politik/500/306461/text/</a><!-- m -->
Zitat:....die Süddeutsche sieht das also schon etwas differenzierter, als der eine Satz der Überschrift sagt.
Frankreich und Deutschland ... wollen ihre guten Beziehungen mit Moskau nicht aufs Spiel setzen - nicht für Saakaschwilis Georgien.
Georgiens Staatschef hat sein Land in maßloser Selbstüberschätzung in einen Krieg gejagt, der nicht zu gewinnen war. Er hat nachts offenbar zivile Wohngebiete beschießen lassen. Er hat Georgiens Hoffnungen auf eine Rückkehr der abtrünnigen Gebiete verspielt und es als Nachbarn in der Region diskreditiert.
Wer David und wer Goliath ist, lässt sich in dieser Weltgegend oft schwer sagen. Im Westen gelten Abchasen und Südosseten als fünfte Kolonne Moskaus, aber für die meisten Menschen in Suchumi oder Zchinwali ist Russland kein Traumpartner, sondern nur das kleinere Übel. Und viele der oft winzigen Völker betrachten den Nationalismus der Regionalmacht Georgien ohnehin mit Argwohn. Die Knechtschaft fremder Völker sei im Kaukasus keine Frage der Moral, sondern der Möglichkeiten, hat der abchasische Schriftsteller Fasil Iskander sinngemäß geschrieben.
...
Auch Amerika, argumentieren die Russen, setze seine Sicherheitsinteressen rücksichtslos durch, zeige keinen Willen zur Abrüstung und wolle Raketen in Polen stationieren. Warum solle Russland das nicht mit gleicher Münze vergelten?
Stärke als Selbstzweck
Die Antwort liegt auf der Hand: Weil Amerika das beste Beispiel für das Scheitern dieser neo-imperialen Politik ist. Russland hat - wie Washington im Irak-Krieg - in diesem August eine Grenze überschritten. Zum ersten Mal seit dem Zerfall der Sowjetunion hat es Truppen in ein fremdes Land geschickt, und mit jedem Tag wird es schwerer zu begründen, was russische Soldaten in Sugdidi verloren haben.
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revan schrieb:....und auch hier: der FOCUS sagt wenigstens, dass er georgische Propaganda wiedergibt, und ich zitiere RIA NOVOSTI auch nicht verdeckt.
Zum Thema Gas -Öl passend.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.focus.de/politik/ausland/kaukasus/georgien-europa-ist-als-naechstes-dran_aid_325211.html">http://www.focus.de/politik/ausland/kau ... 25211.html</a><!-- m -->
Und sie kommen noch nächer.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.focus.de/politik/ausland/kaukasus/georgien-panzer-ruecken-naeher-an-tiflis-heran_aid_325320.html">http://www.focus.de/politik/ausland/kau ... 25320.html</a><!-- m -->
Du sparst Dir das und stellst damit die Propaganda als Tatsache hin.