09.08.2008, 16:07
ThomasWach schrieb:.....Thomas, an eine Besetzung Georgiens denke ich auch nicht unbedingt - aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir es hier mit einer sehr jungen und unstabilen Demokratie zu tun haben.
Eine besetzung ganz Georgiens halte ich dagegen für zu verwegen und unwahrscheinlich. Überdies erhält Georgien auch schon erste Waffenlieferungen; das russ. Außenministerium kritisierte am heutigen Samstagmorgen die ukrainische Regierung für Waffenlieferungen an Georgien.
Die Strategie könnte sein, entweder einen Umsturz oder Putsch zu provozieren (ich denke, Moskau hat noch genug Kontakte in seinem ehemaligen "sowjetischen Kolonialgebiet") oder zumindest die Regierung so zu schwächen, dass die zähneknirschend einem diktierten Frieden zustimmen muss - ggf. sogar mit der Zusicherung der Neutralität und dem Verzicht auf Bestrebungen zum NATO-Beitritt.
Dass das den anderen GUS-Nachfolgestaaten (insbesondere der Ukraine), die sich von Moskau freischwimmen wollen, nicht gefällt, ist auch klar.
Dazu schreibt RIA Novosti:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080809/115919681.html">http://de.rian.ru/postsowjetischen/2008 ... 19681.html</a><!-- m -->
Zitat:Russlands Außenamt: Kiew hat Tiflis zur bewaffneten Intervention ermuntert
14:16 | 09/ 08/ 2008
MOSKAU, 09. August (RIA Novosti). Russlands Außenministerium hat die Ukraine beschuldigt, Georgien zu Intervention und ethnischen Säuberungen in Südossetien ermuntert zu haben.
„Der ukrainische Staat, der die georgische Armee in letzter Zeit eifrig und großzügig mit Waffen versorgt und die Führung Georgiens damit unmittelbar zu Intervention und ethnischen Säuberungen in Südossetien ermuntert hat, hat kein moralisches Recht, die anderen zu belehren, geschweige denn Anspruch auf eine Rolle bei der Regelung zu erheben“, heißt es in einem Kommentar des Informations- und Presseamtes des russischen Außenministeriums, der der Haltung Kiews zur Tragödie in Südossetien galt.
Wie Konstantin Jelissejew, Sonderbeauftragter des ukrainischen Präsidenten und Vizeaußenminister der Ukraine, der am Freitag in Tiflis eingetroffen war, erklärt hatte, sei die Ukraine bereit, Georgien Hilfe bei der Lösung des Ossetien-Konflikts „in jeder angebrachten Form zu erweisen“.
...
edit: Russland will offenbar wirklich ein für allemal Fakten schaffen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/analysis/20080808/115887434.html">http://de.rian.ru/analysis/20080808/115887434.html</a><!-- m -->
Zitat:Saakaschwilis Krieg verhilft den Abtrünnigen zur Unabhängigkeit<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080809/115923018.html">http://de.rian.ru/postsowjetischen/2008 ... 23018.html</a><!-- m -->
10:24 | 08/ 08/ 2008
Georgien droht ein Zwei-Fronten-Krieg
Es ist mehr als wahrscheinlich, dass sich Abchasien und weitere Akteure in den Konflikt einmischen werden. So erklärte der Sekretär des Sicherheitsrates Südossetiens, Anatoly Barankewitsch, am Donnerstag, dass Abchasien eine zweite Front eröffnen werde, wenn Georgien einen Krieg gegen Südossetien beginne.
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Es scheint allerdings, dass die Georgier ihre Chance verpasst haben, den Konflikt effizient und mit friedlichen Mitteln zu lösen. Man kann einen Krieg nicht ohne Gesichtsverlust erklären und parallel Friedensinitiativen entwickeln, als ob nur die andere Seite ein Aggressor wäre.
Deshalb spricht die russische Seite - und zwar nicht ohne Grund - davon, dass die Saakaschwili-Regierung ihren Vertrauensbonus verloren hätte.
Nicht unwahrscheinlich sind nicht nur die unkontrollierbare Konflikteskalation im Kaukasus und das Drehen an der Gewaltspirale, sondern auch die Instrumentalisierung des Krieges durch die Russische Föderation mit dem Zweck, das Semi-Protektorat Südossetien unter ihre Kontrolle zu bringen (Balkan-Modell).
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Das Desinteresse der internationalen Gemeinschaft, die Eskalation der Gewalt, die Hilferufe der südossetischen Bevölkerung und mögliche Überfälle mit ethnischem Hintergrund lassen die russische Seite nur noch wenige Chancen für die Nicht-Einmischung in die "inneren Angelegenheiten" Georgiens.
Zitat:Abchasien eröffnet zweite Front gegen Georgien im Kodori-Talsiehe dazu auch unser Länderdossier zu Georgien:
16:33 | 09/ 08/ 2008
SUCHUMI, 09. August (RIA Novosti). Die von Georgien abtrünnige Republik Abchasien meldet den Beginn eines groß angelegten Militäreinsatzes zur Verdrängung der georgischen Einheiten aus dem Kodori-Tal.
Wie Abchasiens Präsident Sergej Bagapsch am Samstagnachmittag mitteilte, werden Luftangriffe geflogen und Artilleriegeschütze eingesetzt.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/kulturen_im_konflikt/westliche_staaten___das_christliche_abendland/osteuropa___georgien_138_27.html">http://www.globaldefence.net/kulturen_i ... 38_27.html</a><!-- m -->