(Zweiter Weltkrieg) Schlachtschiff Bismarck
#16
@HGW

Es werden nicht direkt Äpfel und Birnen miteinander verglichen. Zwar ist es richtig, dass die oben genannten Schiffe starke Altersunterschiede besessen haben, aber es sei darauf hingewiesen, dass sich einige der Schiffe sehr wohl in einem "gefechtsfähigen" Zustand befunden haben.

Bsp. 1.)

In Oran hatten die Franzosen unter Adm. Gensoul mehrere Stunden Zeit, um ihre Schiffe in Gefechtsbereitschaft zu versetzen. Zwar lagen die franz. Schiffe im Hafen, als die Briten nach Ablauf des Ultimatums das Feuer eröffneten, aber im Verschlußzustand waren sie sehr wohl. Des weiteren: Einige franz. Schiffe, etwa der Schlachtkreuzer Strasbourg konnten unmittelbar danach mit Höchstfahrt aus dem Hafen entkommen. Sie waren also fahrbereit und gefechtsklar. Weiterhin muss man auch sagen, dass die franz. und brit. Gegner in etwa der gleichen Alterskategorie zugeordnet werden können (Ausnahme der neuen franz. Schlachtkreuzer), also kein "Modernitätsunterschied" vorgelegen hat.

Bsp. 2.)

Die Arizona in Pearl Harbor befand sich zwar in "offenem" Zustand, aber ihre Munitionsdepots waren gut verschlossen, auch und gerade die der 12,7-cm-Batterien (die schweren 35,6-cm-Granaten waren eh in den Bunkern), was in der Anfangsphase den Widerstand der Flak arg minimierte. Dass das Schiff sank, war nicht auf den Verschlußzustand in irgendeiner Form zurückzuführen, sondern auf einen Volltreffer in einen Hauptmunitionsbunker, was jedem Schiff, egal ob im verschlossenen Zustand oder nicht, vermutl. die Versenkung beschert hätte.

Zitat:Zur Bismarck läßt sich sagen, dass ihr Design auf den Erfahrungen des WKI fußte und sie folglich für ein Gefecht zu den räumlichen und klimatischen Bedingungen von Nord- und Ostsee optimiert war.
Hmm, dem würde ich so nicht zustimmen, schließlich durften die Deutschen erst nach dem dt.-brit. Flottenabkommen von 1935 wieder (offiziell) Schlachtschiffe bauen und als Gegner kamen moderne, der Nach-Dreadnought-Zeit zuzuordnende franz. Großkampfschiffe in Frage (z. B. Dunkerque). Des weiteren entstanden die ersten Planungen für die Bismarck zu Beginn der 30er Jahre.

Außerdem, auch wenn die Einübungsfahrten in der Ostsee stattfanden, war die Reichweite von rund 8.500 Seemeilen bei 19 kn Geschwindigkeit vergleichbar mit den meisten anderen Schlachtschiffen, die „Hochseeaufgaben“ zu bewältigen hatten (z. Vgl. Hood: 5.300 Seemeilen bei rd. 20 kn; Rodney: 7.000 Seemeilen bei 16 kn; Renown: Nur etwa 3.700 Seemeilen). Selbst Großbritanniens letztes Schlachtschiff, die Vanguard [Bj. 1946], erreichte nur knapp 9.000 Seemeilen. Nur die für den Pazifik konzipierten neuen US-Schiffe, z. B. Iowa, fallen hier aus dem Rahmen (über 16.000 Seemeilen bei 15 kn).

Schneemann.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: