26.06.2008, 12:25
So kann man das ganze aber auch nicht beschreiben. Was sind denn bitte schön deine ach so geheimnisvollen Hintergründe der "höheren Finanz- und Geopolitik". Schalten da irgendwo tief im Geheimen irgendwelche Kontrollgremien, die uns dumme Normalbürger mit dieser Artikelflut verdummen wollen. Stellen die diesen "Kindergarten" als Theater in die Medien um davon abzulenken, dass "sie" die Welt regieren??
Sorry, das klingt für mich wie Kindergarten und wie Verschwörungstheorien a la "die da oben machen das". Sofern du nicht genauer erläuterst, was du meinst und worauf du hinaus willst, solltest du vorsichtig sein, wenn gerade du von "Kindergarten" anfängst zu sprechen...
Natürlich ist das ganze hochkomplex und hochkompliziert. Aber da steckt keine "höhere Geo- und Finanzpolitik" dahinter (wie gesagt, dieses Denken ist Kindergarten), sondern eine Vielzahl, eine unübersichtliche Zahl an Akteuren, an Playern. Gerade das weltweite Finanzsystem ist eine Beute der Spekulanten und damit der ungezählten institutionellen Anleger, Fonds und Beteiligungsgegesellschaften geworden. Da zählt Psychologie der Masse, Hordentrieb und Gier (das ist deine höhere Finanzpolitik :roll: :roll: ).
Was Erich hier beschreibt, das sind letztlich die makröokönomischen Produkte dieses ungleichgewichtigen, hochinstabilen Wirtschafts- und Geldflußes. Also die Ergebnisse, wie diese unzähligen Akteure handeln und wirtschaften.
Und ja: Es sieht derzeit für die USA beschissen aus, ich sehe keinen Zusammenbruch, aber ich (wie andere) sehen große Schwierigkeiten, die unter Umständen auch gewisse bekannte Instailitäten zum Einsturz bringen könnten (Konjunktiv!!). Aber ne Rezession springt da mindestens raus.
Und solche Entwicklungen kann man anhand der publizierten makroökonomischen Daten auch durchaus gut ablesen.
Und warum Erich hier durchaus zu Recht viele Gefahren sieht, auch mit Bezug auf die hohe Verschuldung? Wobei ich noch gerne betonen würde, dass private wie Staatsverschuldung zum Problem wird, für die USA.
Da muss man dir Nightwatch - wie so oft - auch widersprechen: Kredite gehören mit zum System, richtig, aber da unsere Wirtschaftssysteme inhärent instabil sind, kann solch eine Normalität schnell auch zum Problem werden, wenn die Ungleichgewichte zu stark werden: Problem: Zu hohe Verschuldung wird durch den internationalen Finanzfluss in die USA in der Leistungsbilanz wieder ausgeglichen. Allerdings ist die Inflation rasant gestiegen und entwertet den "notwendig" starken Dollar weiter. Doch die Zinsen bleiben unten, sprich der Dollar verfällt und wird als Investment unattraktiv. Dadurch wird aber der Zufluss an Kapital in das Herz des westlichen Kapitalismus (Sprich in den konsumierenden Supermarkt des Kapitalismus, die USA) erschwert. Doch aufgrund der hohen Verschuldung, der negativen Handelsbilanz braucht die USA stets neues Kapital aus Asien, Europa und das auch weltweit immer zirkulierende US-Kapital.
Das ist das Problem, vor dem viele Analysten etwas Bammel haben. Hier geht es um die Grundprinzipien des instabilen Kapitalismus. Weil das so grundsätzlich ist, bleibt keiner so recht, dass das System bricht. Aber weil eben auch hier es an die Substanz geht, wird darüber auch viel geschrieben und insgeheim auch gehofft, dass es zu keiner echten Krise kommt, weil die dann wirklich böse werden könnte. Höhere Finanzpolitik ist da übrigens nicht mit dabei, das meiste an Kapital, das heute volatil zirkuliert, ist sowieso privat und von Hedgefondsmanagern, Bankmanagern und Fondsstrategen geleitet, die darauf aus sind, jeden Tag höhere Gewinne zu machen. Schließlich funktioniert das Finanzsystem nach seiner eigenen profitgeilen Ratio und nicht nach Gesichtspunkten der Geopolitik.
Das bedeutet: Es ist wirklich Gefahr da, auch wenn wahrscheinlich einfach nur die nächsten Jahre die US-Wirtschaft und dann auch das Gros der Weltwirtschaft in ne Rezession segeln werden... ohne fundamentalen Systembruch.
Sorry, das klingt für mich wie Kindergarten und wie Verschwörungstheorien a la "die da oben machen das". Sofern du nicht genauer erläuterst, was du meinst und worauf du hinaus willst, solltest du vorsichtig sein, wenn gerade du von "Kindergarten" anfängst zu sprechen...
Natürlich ist das ganze hochkomplex und hochkompliziert. Aber da steckt keine "höhere Geo- und Finanzpolitik" dahinter (wie gesagt, dieses Denken ist Kindergarten), sondern eine Vielzahl, eine unübersichtliche Zahl an Akteuren, an Playern. Gerade das weltweite Finanzsystem ist eine Beute der Spekulanten und damit der ungezählten institutionellen Anleger, Fonds und Beteiligungsgegesellschaften geworden. Da zählt Psychologie der Masse, Hordentrieb und Gier (das ist deine höhere Finanzpolitik :roll: :roll: ).
Was Erich hier beschreibt, das sind letztlich die makröokönomischen Produkte dieses ungleichgewichtigen, hochinstabilen Wirtschafts- und Geldflußes. Also die Ergebnisse, wie diese unzähligen Akteure handeln und wirtschaften.
Und ja: Es sieht derzeit für die USA beschissen aus, ich sehe keinen Zusammenbruch, aber ich (wie andere) sehen große Schwierigkeiten, die unter Umständen auch gewisse bekannte Instailitäten zum Einsturz bringen könnten (Konjunktiv!!). Aber ne Rezession springt da mindestens raus.
Und solche Entwicklungen kann man anhand der publizierten makroökonomischen Daten auch durchaus gut ablesen.
Und warum Erich hier durchaus zu Recht viele Gefahren sieht, auch mit Bezug auf die hohe Verschuldung? Wobei ich noch gerne betonen würde, dass private wie Staatsverschuldung zum Problem wird, für die USA.
Da muss man dir Nightwatch - wie so oft - auch widersprechen: Kredite gehören mit zum System, richtig, aber da unsere Wirtschaftssysteme inhärent instabil sind, kann solch eine Normalität schnell auch zum Problem werden, wenn die Ungleichgewichte zu stark werden: Problem: Zu hohe Verschuldung wird durch den internationalen Finanzfluss in die USA in der Leistungsbilanz wieder ausgeglichen. Allerdings ist die Inflation rasant gestiegen und entwertet den "notwendig" starken Dollar weiter. Doch die Zinsen bleiben unten, sprich der Dollar verfällt und wird als Investment unattraktiv. Dadurch wird aber der Zufluss an Kapital in das Herz des westlichen Kapitalismus (Sprich in den konsumierenden Supermarkt des Kapitalismus, die USA) erschwert. Doch aufgrund der hohen Verschuldung, der negativen Handelsbilanz braucht die USA stets neues Kapital aus Asien, Europa und das auch weltweit immer zirkulierende US-Kapital.
Das ist das Problem, vor dem viele Analysten etwas Bammel haben. Hier geht es um die Grundprinzipien des instabilen Kapitalismus. Weil das so grundsätzlich ist, bleibt keiner so recht, dass das System bricht. Aber weil eben auch hier es an die Substanz geht, wird darüber auch viel geschrieben und insgeheim auch gehofft, dass es zu keiner echten Krise kommt, weil die dann wirklich böse werden könnte. Höhere Finanzpolitik ist da übrigens nicht mit dabei, das meiste an Kapital, das heute volatil zirkuliert, ist sowieso privat und von Hedgefondsmanagern, Bankmanagern und Fondsstrategen geleitet, die darauf aus sind, jeden Tag höhere Gewinne zu machen. Schließlich funktioniert das Finanzsystem nach seiner eigenen profitgeilen Ratio und nicht nach Gesichtspunkten der Geopolitik.
Das bedeutet: Es ist wirklich Gefahr da, auch wenn wahrscheinlich einfach nur die nächsten Jahre die US-Wirtschaft und dann auch das Gros der Weltwirtschaft in ne Rezession segeln werden... ohne fundamentalen Systembruch.