06.06.2008, 16:19
Dein energischer Widerspruch in allen Ehren, aber:
Der Kongress besteht nicht aus einem Abgeordneten und auch wenn er der Vorsitzende des Ausschusses ist, hat er deswegen nicht automatisch Hausrecht. Was sich handfest in politischen Entscheidungen ergibt, bleibt abzuwarten. Uebrigens gerade unter einem neuen Praesidenten.
Ein Geschwader bedeutet gegen Iran gar nichts. Die Zahl der Ziele ist bekannt, wo sollte die F-22 da bitte schoen schon von der Ausgangsproblematik etwas reissen koennen. Selbst die USAF waere mit ihren Bestaenden eindeutig ueberfordert. Und klar draengen die Israelis auf den Verkauf. Es ist ein System, das auch ueber den Gefechtseinsatz hinaus interessante Einblicke und Ableitungsmoeglichkeiten bietet.
Die verbunkerten Anlagen sind zahlreich und nicht das optimale Ziel, das mir vorschwebte. Das waeren eher strategische Ziele in anderem Kontext, zb. Fuehrungsstellen militaerischerseits.
Ich moechte nicht anmassend klingen, aber m.E. habe ich zum Thema Stealth hier im Forum mal einen ziemlich umfangreichen und differenzierten Post geschrieben. Ich bin mit der ganzen Problematik durchaus etwas vertraut, aber danke fuer den Hinweis.
Warum nicht? Die F-22 ist nicht die unsichtbare Wunderwaffe. Und ausgereifte Bodenradaranlagen in einem entsprechend ausgebauten Zustand sind gegenueber einem solchen Angriff keineswegs auf verlorenem Posten. Aber gerade die Hauptinstrumente, um die iranische Luftraumueberwachung etc. ernsthaft zu behindern, sind bereits in israelischem Besitz, speziell umfangreiche Kapazitaeten zur elektronischen Kampffuehrung. Dazu ist keine F-22 notwendig.
Yep, ein weiterer Punkt. Dito.
Ich wuesste nicht, dass man den Israelis die F-35 "aufdraengt". Es ist aber durchaus so, dass sich die USA einem derartigen Export nicht verschliessen. Wieviel aber etwa von der Technologie der F-22 tatsaechlich in gerade israelischen F-35 wiederzufinden ist, bleibt abzuwarten. Waere das so undenkbar, dann koennte man sich die Anstrengung, Flugzeuge downzugraden (man verzeihe das Denglisch) naemlich gleich ganz sparen.
Die Produktion der F-22 fuer die USAF wird nicht 2009 auslaufen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Betrachte es meinetwegen als Spekulation, aber die Anzeichen dafuer verdichten sich bereits seit mehr als einem Jahr.
Die Eagle-Piloten, die mit ihren F-15 abgestuerzt sind, weil die Zelle ermuedet, sehen das eventuell anders. Und solche Dinge werden auch in hoeheren Stellen nicht gleichgueltig hingenommen.
Wenn die Situation so rosig ist, dann frage ich mich, warum ambitionierte Ruestungsprojekte, die in der Tat fuer Israel enorm wichtig sind, aus finanziellen Gruenden gekippt worden sind (etwa die Power Projection Capability der israelischen Marine). Ich frage mich auch, warum dann seit Jahrzehnten die Israelis so massiv von den USA gesponsert werden muessen. Das ist nicht nur eine Gefaelligkeit, sondern Notwendigkeit. Und wenn man sich den israelischen Etat ansieht, die dahinterstehende Wirtschaft und die erforderlichen Ausgaben, dann frage ich mich, welche Zahlen du da zu Rate ziehst.
Mhm...keine grosse Belastung? Dann frage ich mich, warum man ueberhaupt die F-22-Stueckzahlen gekuerzt hat. Dann haette man ja die geplanten 750 bauen koennen, das muesste den Flieger enorm verbilligen.
Ein Nein zum Export nach Israel ist kein Hindernis zu einem Ja an Japan oder Australien. Beide sind verlaesslicher und solventer. Sicher wird ein Export nach Israel beide in ihrer Position verbessern. Aber mein Punkt ist gerade, dass das aus rationalen Betrachtungen eigentlich irrelevant sein sollte.
Natuerlich, denn sonst koennten die Seawolfs keine Tomahawks verschiessen.
Nightwatch schrieb:Das ist nicht irgendein Politiker sondern der Vorsitzende des Ausschusses für außenpolitische Angelegenheiten im Repräsentantenhaus.
Wenn er sich hier dementsprechend äußert ist anzunehmen das der Kongress Olmert hinsichtlich der Raptor nicht die Tür vor der Nase zugeknallt hat
Der Kongress besteht nicht aus einem Abgeordneten und auch wenn er der Vorsitzende des Ausschusses ist, hat er deswegen nicht automatisch Hausrecht. Was sich handfest in politischen Entscheidungen ergibt, bleibt abzuwarten. Uebrigens gerade unter einem neuen Praesidenten.
Zitat:Das haben wir oben schon diskutiert und ich bin durchaus ähnlicher Meinung.
Eine Squadron wäre zwar nice to have aber keinesfalls notwendig.
Aber es sieht nun mal so aus als hätte Olmert in WDC auf den Verkauf gedrängt.
Ein Geschwader bedeutet gegen Iran gar nichts. Die Zahl der Ziele ist bekannt, wo sollte die F-22 da bitte schoen schon von der Ausgangsproblematik etwas reissen koennen. Selbst die USAF waere mit ihren Bestaenden eindeutig ueberfordert. Und klar draengen die Israelis auf den Verkauf. Es ist ein System, das auch ueber den Gefechtseinsatz hinaus interessante Einblicke und Ableitungsmoeglichkeiten bietet.
Zitat:Marschflugkörper sind schwerlich nützlicher, schließlich fehlen Israel geeignete Plattformen dazu. Und der Nutzen gegen verbunkerte Atomanlagen ist beschränkt.
Die verbunkerten Anlagen sind zahlreich und nicht das optimale Ziel, das mir vorschwebte. Das waeren eher strategische Ziele in anderem Kontext, zb. Fuehrungsstellen militaerischerseits.
Zitat:Der Vorwurf hier würde was übertrieben dargestellt geht ins leere. Stealth ist eine Wissenschaft für sich die man nicht in einem Satz akkurat darstellen kann.
Ich moechte nicht anmassend klingen, aber m.E. habe ich zum Thema Stealth hier im Forum mal einen ziemlich umfangreichen und differenzierten Post geschrieben. Ich bin mit der ganzen Problematik durchaus etwas vertraut, aber danke fuer den Hinweis.
Zitat:Es sollte aber klar sein, das der Iran einer F-22 sehr wenig entgegensetzen kann.
Warum nicht? Die F-22 ist nicht die unsichtbare Wunderwaffe. Und ausgereifte Bodenradaranlagen in einem entsprechend ausgebauten Zustand sind gegenueber einem solchen Angriff keineswegs auf verlorenem Posten. Aber gerade die Hauptinstrumente, um die iranische Luftraumueberwachung etc. ernsthaft zu behindern, sind bereits in israelischem Besitz, speziell umfangreiche Kapazitaeten zur elektronischen Kampffuehrung. Dazu ist keine F-22 notwendig.
Zitat:Nur sollte man sich fragen was das jetzt in Hinblick auf sein Atomprogramm nutzen soll. Geeignete Abwurflenkwaffen kann die Raptor halt nicht transportieren. Die F-35 ist hier die richtige Wahl nur dürfte die zu spät kommen.
Yep, ein weiterer Punkt. Dito.
Zitat:Das ist doch ein Pseudoargument. Israel bekommt die F-35, das ist sicher. Und in dem Vogel steckt ein riesiger Teil der Technologie der Raptor. Teilweise wird die sogar noch weiter entwickelt sein.
Es geht vollkommen ins leere Israel die F-22 vorhalten zu wollen, die F-35 aber schnellstmöglich aufzudrängen.
Ich wuesste nicht, dass man den Israelis die F-35 "aufdraengt". Es ist aber durchaus so, dass sich die USA einem derartigen Export nicht verschliessen. Wieviel aber etwa von der Technologie der F-22 tatsaechlich in gerade israelischen F-35 wiederzufinden ist, bleibt abzuwarten. Waere das so undenkbar, dann koennte man sich die Anstrengung, Flugzeuge downzugraden (man verzeihe das Denglisch) naemlich gleich ganz sparen.
Zitat: Na und? Der einzige Grund warum dieser Verkauf im Pentagon nicht so ganz ungern gesehen wird ist, das er die Produktionslinie offenhält di andernfalls nach 2009 ausläuft.
Die Produktion der F-22 fuer die USAF wird nicht 2009 auslaufen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Betrachte es meinetwegen als Spekulation, aber die Anzeichen dafuer verdichten sich bereits seit mehr als einem Jahr.
Zitat:Es ist dabei nun wirklich nicht so, das die US Air Force jede Maschine am besten bis vorgestern benötigt. Die ersten Staffeln sind längst einsatzbereit, ob jetzt einige Eagle-Piloten ein paar Monate länger warten müssen oder nicht ist egal.
Die Eagle-Piloten, die mit ihren F-15 abgestuerzt sind, weil die Zelle ermuedet, sehen das eventuell anders. Und solche Dinge werden auch in hoeheren Stellen nicht gleichgueltig hingenommen.
Zitat:Was heißt hier die Israelischen Kassen sind leer. Der israelische Verteidigungshaushalt ist so hoch wie immer und deren eigene Rüstungsindustrie verdient Milliarden.
Wenn die Situation so rosig ist, dann frage ich mich, warum ambitionierte Ruestungsprojekte, die in der Tat fuer Israel enorm wichtig sind, aus finanziellen Gruenden gekippt worden sind (etwa die Power Projection Capability der israelischen Marine). Ich frage mich auch, warum dann seit Jahrzehnten die Israelis so massiv von den USA gesponsert werden muessen. Das ist nicht nur eine Gefaelligkeit, sondern Notwendigkeit. Und wenn man sich den israelischen Etat ansieht, die dahinterstehende Wirtschaft und die erforderlichen Ausgaben, dann frage ich mich, welche Zahlen du da zu Rate ziehst.
Zitat:Und für die USA ist es auch keine allzu große Belastung, zumal dadurch der Stückpreis der Raptor weiter sinkt.
Mhm...keine grosse Belastung? Dann frage ich mich, warum man ueberhaupt die F-22-Stueckzahlen gekuerzt hat. Dann haette man ja die geplanten 750 bauen koennen, das muesste den Flieger enorm verbilligen.
Zitat:Das schließt das doch mit ein. Ist der Exportbann erst mal für Israel aufgehoben gibt es keinen Grund den noch verlässlicheren Partnern keine Flugzeuge zu verkaufen.
Japan und Australien werden die nächsten Kunden sein.
Ein Nein zum Export nach Israel ist kein Hindernis zu einem Ja an Japan oder Australien. Beide sind verlaesslicher und solventer. Sicher wird ein Export nach Israel beide in ihrer Position verbessern. Aber mein Punkt ist gerade, dass das aus rationalen Betrachtungen eigentlich irrelevant sein sollte.
Zitat:Kann man einen Tomahawk überhaupt aus einen Torpedorohr starten? Wurde das je gemacht? Die U-Boote der USA verwenden VLS zellen für Tomahawks und die Rohre für Harpoon und Torpedos, zumindest soweit ich weiß.
Natuerlich, denn sonst koennten die Seawolfs keine Tomahawks verschiessen.