10.04.2008, 20:23
Ich denke, ohne im einzelnen jedes Detail des aktuellen Diskurses in der Türkei zu kennen, geht es hier doch primär um Machtfragen.
Der anstragstellenden Generalstaatsanwalt Yalcinkaya gehört der alten kemalistischen Elite in Justiz und Militär an und eben jene scheint einfach nicht gern ihre alten Machtpositionen verlieren zu wollen.
Jahrzentelang war die Justiz und vor allem das Militär das staatstragende Rückgrat der türkischen Gesellschaft. Da gibt es auch natürlich eine Elitenbildung, die durch neue aufstrebende Mittelschichten nur ungern verdrängt wird.
Neben diesem machtpolitischem Aspekt gibt es aber sicher auch noch einen idiellen-ideologischen. Sicherlich sind den alten Machteliten diese neuen gemäßigten Islamisten/religiösen Progressiven ziemlich suspekt, weil ihr Programm zwar nicht ausdrücklich islamistisch ist, aber ihre progressive Mischung aus traditionell-islamischen Elementen und modern-demokratischen Elementen stößt doch den alten Eliten etwas auf - immerhin gilt es doch zusammen mit ihren Machtpositionen auch die alte monolithische und unumstößliche Lehre des Kemalismus in ihrer Reinform zu sehr zu bewahren wie es geht. Da ist sowohl mehr religiöser Einfluß, als auch mehr "Demokratie wagen" ein Problem. Wenn dann nun sogar beide Strömungen sich vereinigen in ein und derselben Partei und Bewegung, dann kommen natürlich einige Zweifel auf bei den alten Exponenten der alten Ordnung - wer weiß wieviel in Fluß geraten könnte, wenn diese religiöse Bewegung auf demokratisch/mehrheitlicher Basis nun den Staat umkrempeln kann. Da steckt sicher auch viel Sorge und ideologische/idielle Skepsis auch dahinter, was so eine hybride modern-demokratisch-islamistische Partei weiterhin an Politiklösungen propagieren und umsetzen wird wollen.
Da werden eben die alten Eliten nervös. Nichtsdestotrotz ist dieser Weg auf juristischer Basis die AKP zu eliminieren mehr ein Eigentor der alten Eliten, denn so verspielen sie wohl noch den letzten Kredit bei der Mehrheit der Bevölkerung.
Der anstragstellenden Generalstaatsanwalt Yalcinkaya gehört der alten kemalistischen Elite in Justiz und Militär an und eben jene scheint einfach nicht gern ihre alten Machtpositionen verlieren zu wollen.
Jahrzentelang war die Justiz und vor allem das Militär das staatstragende Rückgrat der türkischen Gesellschaft. Da gibt es auch natürlich eine Elitenbildung, die durch neue aufstrebende Mittelschichten nur ungern verdrängt wird.
Neben diesem machtpolitischem Aspekt gibt es aber sicher auch noch einen idiellen-ideologischen. Sicherlich sind den alten Machteliten diese neuen gemäßigten Islamisten/religiösen Progressiven ziemlich suspekt, weil ihr Programm zwar nicht ausdrücklich islamistisch ist, aber ihre progressive Mischung aus traditionell-islamischen Elementen und modern-demokratischen Elementen stößt doch den alten Eliten etwas auf - immerhin gilt es doch zusammen mit ihren Machtpositionen auch die alte monolithische und unumstößliche Lehre des Kemalismus in ihrer Reinform zu sehr zu bewahren wie es geht. Da ist sowohl mehr religiöser Einfluß, als auch mehr "Demokratie wagen" ein Problem. Wenn dann nun sogar beide Strömungen sich vereinigen in ein und derselben Partei und Bewegung, dann kommen natürlich einige Zweifel auf bei den alten Exponenten der alten Ordnung - wer weiß wieviel in Fluß geraten könnte, wenn diese religiöse Bewegung auf demokratisch/mehrheitlicher Basis nun den Staat umkrempeln kann. Da steckt sicher auch viel Sorge und ideologische/idielle Skepsis auch dahinter, was so eine hybride modern-demokratisch-islamistische Partei weiterhin an Politiklösungen propagieren und umsetzen wird wollen.
Da werden eben die alten Eliten nervös. Nichtsdestotrotz ist dieser Weg auf juristischer Basis die AKP zu eliminieren mehr ein Eigentor der alten Eliten, denn so verspielen sie wohl noch den letzten Kredit bei der Mehrheit der Bevölkerung.