10.04.2008, 19:54
Zitat:Sichere Kandidatenplätze hat Erdogan beispielsweise Ertugrul Günay verschafft, dem früheren Generalsekretär der CHP, als diese noch eine sozialdemokratische Partei war, und auch Haluk Özdalga, einst Kronprinz Ecevits. In das Parlament wird Zafer Üskül einziehen, der führende Verfassungsrechtler der Türkei, und Mehmet Simksek, einer der bekanntesten liberalen Ökonomen des Landes, ebenso Reha Camuroglu, ein bekannter Denker der Aleviten, und der populäre Filmemacher Yagmurdereli.
Özdalga begründet seinen Eintritt in die AKP damit, dass er in ihr die besten Chancen für eine Demokratisierung der Türkei sieht und dass sie die einzige Volkspartei sei, die alle Teile des Landes vertrete.
Das ist in der Geschichte der türkischen Politik nichts neues ! Auch früher gab es häufig schon Parteienwechsel von türkischen Abgeordneten, dass richtet sich in erster Linie nacht stärke und Machtverhälntnissen in der Politik und auch Karriereambitionen einzelner Abgeordneter spielen dabei eine bedeutende Rolle.
Zitat:fassen wir es mal zusammen,die einzige unterstützung für die kemalistische lager sind die 15-20% der türk bevölkerung ,
die überwiegend von der alevitischen gemeinde resultiert und die vom jetzigen system profitieren ,
ansonsten haben sie keine unterstützung für ihre politik.
leider kontrollieren sie die justiz,militär,und die bürokratie.
somit stehen diese institutionen nicht gerade dafür ein,das sie objektiv bzw. unabhängig sind,dies wäre jedoch vorausetzungen für eine Gewaltenteilung.
Ich würde die Unterstützung für die Kemalisten auf gut 30 % der Bevölkerung beziffern und das sicherlich nicht nur alleine bei den Aleviten. Auch bei sunitischen Teilen der Bevölkerung wie emanzipierten Frauen oder Menschen die einen westlichen Lebenstil leben geniessen sie Rückhalt. Ich bin auf jeden Fall froh das sie Justiz, Militär und Bürokratie kontrollieren, nur so können sie das Land wirksamvor reaktionäre islamistische Gefahren schützen. Sie(die Kemalisten) haben sicherlich die ein oder anderen fehler gemacht, daran zweifele ich keinesfalls. Zeig mir mal eine Alternative zu den Kemalisten die den Säkularismus, Gleichberechtigung von Mann und Frau, demokratische Strukturen und die Einheit des Staates garantieren kann ?
Zitat:also sowohl die eu,auch die internationale presse,die meisten türk. minderheiten (außer den aleviten),die kurden und schließlich die mehrheit der türkischen bevölkerung unterstützen die akp.
also ihnen allen zu unterstellen das sie islamistische tendenzen besitzen müßte man schon bissel borniert sein,um solche behauptungen aufzustellen
Die internationale Presse hat in den 80er Jahren die afghanischen Mudjahedin als Freiheitskämpfer betitelt, jetzt heissen sie Taliban und werden als Terroristen betitelt. Saddam Husseins Irak galt in den 80er Jahren auch als Bollwerk gegen die "islamische Revoltion" aus dem Iran und wurde ebenfalls durch die USA u.a westliche Staaten politisch wie militärisch mit Waffenlieferungen unterstützt. Als er 1991 in seine Armee in Kuweit einmarschieren liess war er plötzlich ein Schwerverbrecher und grausamer Diktator. Glaub mir solange Erdogan nach der Pfeiffe des Westens tanzt erhält er auch vom Westen und westlichen Medien tatkräftige Unterstützung, ich möchte nur Wissen ob er von der EU die selbe Unterstützung erfährt wenn er nicht mehr nach der Pfeiffe des Westens tanzt !
Zitat:ich frage mich überhaupt was die kemalisten wollen?
-die akp wollen sie nicht,weil sie angeblich islamisten sind,
Islamisten sind sie definitiv !
Zitat:-die eu wollen sie nicht weil sie ihr land wollen oder sowas ähnliches.
Bitte etwas deutlicher Ausdrücken !
Zitat:-von den minderheiten wie die christen,orthodoxen,kurden usw. sind sie auch nicht angetan,
Ersten einmal besteht die Türkei nicht nur aus Türken und Kurden, die Türkei in ihrer gesamten ethnischen Zusammensetzung besteht aus verschiedenen ethnischen Gruppen wie Kurden, Zaza, Tscherkesen, Tataren, zum Islam übergetretene Griechen, Abaner, Bosniaken etc. Die Türkei ist mehr oder weniger ein ethnischer Mix der zu einem Natinalstaat zusammengefasst wurde ! Die Orthodoxen werden laut den Lausaner Vertrag offiziel als Minderheiten anerkannt, nur erhält die Orthodoxe Kirche keine staatliche Unterstützung und Orthodoxe Priester werden ncht in der Türkei ausgebildet. Bereits vor Jahren soll es gespräche zwischen der Orthodoxen Kirche und dem türkischen Staat gegeben haben um die Errichtung eines Priesterseminars, dass allerdings unter Kontrolle des Amtes für religiöse Angelegenheiten stehen sollte was die Orthodoxe Kirche ablehnte.
Zitat:-demokratie wollen sie nicht.
sachliche Begründung bitte !
Zitat:-den willen des volkes akzeptieren sie nicht.
Was heisst bitteschön das Volk ? Das Volk besteht aus verschiedenen Gesselschaaftlichen Gruppen, dazu zählen Islamisten, Konservative, Laiezisten, Liberale etc. Richtig ausgedrückt würde es heissen "den Willen der Mehrheit des Volkes akzeptieren sie nicht". Um mal ein Beispiel zu nennen, 2/3 der türkischen Bevölkerung lehnen die Gleichberechtigung von Mann und Frau ab, die zu den elementaren westlichen Grundwerten zählt !
Zitat:- solche gesetze wie den "Türkentum"-Paragrafen 301,wollen sie auch nicht abschaffen,weil sie journalisten und andere persönlichkeiten,die sich etwas kritisch äußern,gerne in den knast stecken wollen.
AKP und Konsorten wollen den Paragrafen 301 auch nur zu ihren eigenen Vorteil nuitzen !
Zitat:außerdem der türkische laizismus hat nichts zb. mit der französischem laiszismus zu tun,und ist somit auch nicht gleichzustezen.
mein fazit ist:
die kemalistische elite hat sehr viel zeit (jahrzente)gehabt, für fortschritt,reformen,versöhnung zwischen kurden und türken usw. und stärkung der demokratie um den weg nach europa einzuleiten,so wie es atatürk vorgesehen hat.
von all diesen punkten haben sie nichts unternommen
nun behindern sie parteien,die die türkei spürbar vorangebracht haben und das in so einer kurzen zeit.
Die kemalistische Elite hat nicht alleine in den vergangenen Jahrzehnten geherrscht, es waren Parteien an vergangen regierungen beteiligt die nicht unbedingt dem kemalistischen Lager zuzurechnen waren wie die DYP und die ANAP. Zum anderen leidet die türkische Demokratie unter grossen strukturellen Schwächen wie die hohe 10 % Hürde, das Sultanat der Parteichefs und mangelnder Gewaltenteilung. Die AKP ist in der Vergangen und jetigen Legislaturperiode nicht mit gutem Beispiel vorrausgegangen und hat die Defizite beseitigt, im Gegenteil sie hat in hohe staatlichen Ämter islamistischen Gefolgsleuten besetzt und kein Gesetzt oder einen Verfassungsartikel geschaffen der die Kompetenzen der Regierung bei der Besetzung hoher Ämter einschränkt.
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