31.03.2008, 13:02
Trotz einer scheinbaren Beruhigung gehen die Kämpfe in Bagdad aber wohl doch weiter. Al-Sadr hatte Sonntag seinen Milizionären und Anhängern nach heftigen Käpfen am Wochenende gegen irakische Truppen und US-Einheiten den Rückzug und den Stopp der Kampfhandlungen verkündet von Seiten der Mahdi-Armee.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,544320,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 20,00.html</a><!-- m -->
In meinen Augen scheint die innere Verfassung der Mahdi-Armee und ihre innere Zerstrittenheit der Hauptgrund für die Eruption dieser blutigen Auseinandersetzungen seit einer Woche zu sein.
Al-Sadr hatte erst im vergangenen Jahr einem Waffenstillstand mit den US-Truppen und den irakischen Sicherheitskräften zugestimmt und ihn in persona auch stets vertreten. Die Beziehungen gerade zu den Amerikanern hatten sich verbessert. Allerdings gab es immer wieder Milizeinheiten, die sich diesem Schmusekurs der Führung nicht anschließen wollten. Zumal es in dieser großen und vielfältigen Bewegung Al-Sadrs immer schon Abspaltungen und Fraktionsbildung gegeben hatte und sich lokale Führer auch gegen Al-Sadrs Autorität sich immer wieder zu beweisen suchten. Im Vorjahr gab es daher auch Einsätze der Amerikaner gegen abgespaltete und von Al-Sadr abgefallene Mahdi-Milizen. Diesmal schien die Grundintention der Iraker ähnlich bewesen zu sein: Aufgrund einiger Probleme und Angriffe gingen sie gegen Milizen vor, die sich nicht eindeutig an den Waffenstillstand hielten. Allerdings schien die Regierung den Bogen wohl im Vorgehen überspannt zu haben und zu weit gegangen zu sein, denn seit einer Woche erleben wir, wie wohl doch größere Teile der Mahdi-Armee gegen die irakischen Truppen im ganzen schiitischen Süden kämpfen. Auch Al-Sadr selbst stimmte dabei dem Kampf zu. Scheinbar hatten die irakischen Streitkräfte im Süden, die von den mit Al-Sadr rivalisierenden schiitischen Bewegungen Dawa und Al-Badr (Revolutionskongress um al-Hakim) kontrolliert werden, diese anfänglichen Aktionen genutzt, um generell gegen die Mahdi-Armee vorzugehen und nicht nur gegen deren abgefallene Einheiten. Aber schon vorher hatten Al Sadrs Anhänger sich beschwert, dass der Waffenstillstand genutzt wurde, um generell gegen sie vorzugehen. Hier muss man sich fragen, welche Absichten Maliki mit seiner Offensive eigentlich verfolgen wollte.
Welche es auch waren, es hat sie nicht gut durchkalkuliert.
Zitat:Bagdads Grüne Zone unter heftigem Beschuss
Alarm in Bagdad: Die besonders gesicherte Grüne Zone wird nach Angaben von Augenzeugen angegriffen. Sirenen heulen, Beobachter berichten von zahlreichen Einschlägen.
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Die US-Armee meldete am Montag Erfolge im Kampf gegen die Aufständischen der schiitischen Sadr-Miliz. Den Angaben zufolge wurden 41 Aufständische getötet. Die "Kriminellen" seien am Sonntag bei Luftangriffen und Kampfeinsätzen im Osten und Nordosten Bagdads ums Leben gekommen, erklärten die US-Streitkräfte am Montag.
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Am Sonntag hatte der radikale Schiiten-Führer Muktada al-Sadr seine Gefolgsleute zum Rückzug aufgerufen.
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Quelle:
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In meinen Augen scheint die innere Verfassung der Mahdi-Armee und ihre innere Zerstrittenheit der Hauptgrund für die Eruption dieser blutigen Auseinandersetzungen seit einer Woche zu sein.
Al-Sadr hatte erst im vergangenen Jahr einem Waffenstillstand mit den US-Truppen und den irakischen Sicherheitskräften zugestimmt und ihn in persona auch stets vertreten. Die Beziehungen gerade zu den Amerikanern hatten sich verbessert. Allerdings gab es immer wieder Milizeinheiten, die sich diesem Schmusekurs der Führung nicht anschließen wollten. Zumal es in dieser großen und vielfältigen Bewegung Al-Sadrs immer schon Abspaltungen und Fraktionsbildung gegeben hatte und sich lokale Führer auch gegen Al-Sadrs Autorität sich immer wieder zu beweisen suchten. Im Vorjahr gab es daher auch Einsätze der Amerikaner gegen abgespaltete und von Al-Sadr abgefallene Mahdi-Milizen. Diesmal schien die Grundintention der Iraker ähnlich bewesen zu sein: Aufgrund einiger Probleme und Angriffe gingen sie gegen Milizen vor, die sich nicht eindeutig an den Waffenstillstand hielten. Allerdings schien die Regierung den Bogen wohl im Vorgehen überspannt zu haben und zu weit gegangen zu sein, denn seit einer Woche erleben wir, wie wohl doch größere Teile der Mahdi-Armee gegen die irakischen Truppen im ganzen schiitischen Süden kämpfen. Auch Al-Sadr selbst stimmte dabei dem Kampf zu. Scheinbar hatten die irakischen Streitkräfte im Süden, die von den mit Al-Sadr rivalisierenden schiitischen Bewegungen Dawa und Al-Badr (Revolutionskongress um al-Hakim) kontrolliert werden, diese anfänglichen Aktionen genutzt, um generell gegen die Mahdi-Armee vorzugehen und nicht nur gegen deren abgefallene Einheiten. Aber schon vorher hatten Al Sadrs Anhänger sich beschwert, dass der Waffenstillstand genutzt wurde, um generell gegen sie vorzugehen. Hier muss man sich fragen, welche Absichten Maliki mit seiner Offensive eigentlich verfolgen wollte.
Welche es auch waren, es hat sie nicht gut durchkalkuliert.