09.03.2008, 12:04
inzwischen im Marineforum (ganzer Text)
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Zitat:Indien hat einen unter Wasser zu startenden, weitreichenden Flugkörper erfolgreich getestet.
Der Versuchsstart der Sagarika (K-15) erfolgte am 25. Februar von einer vor der Ostküste nahe Vishakhapatnam in 50m Tiefe am Meeresboden installierten Plattform. Der „erfolgreich“ verlaufene Test diente einmal mehr nur zur Erprobung des Startphase des neuen Flugkörpers. Nach fünf vorherigen Tests des bloßen Unterwasserabschusses vom Startgestell wurden nun offenbar erstmals nach Durchbrechen der Wasseroberfläche die Marschtriebwerke gezündet. Bis zu ersten wirklichen Testschüssen eines fertig konfigurierten Flugkörpers über eine größere Reichweite (nach indischen Angaben aber bis zu 700 km) dürfte noch geraume Zeit vergehen.
In Medien wird Sagarika immer wieder als „Cruise Missile“ bezeichnet, und immer wieder findet sich auch die Behauptung, Sagarika sei der „amerikanischen Tomahawk“ vergleichbar. Dies mag vielleicht für übergeordnete Einsatzparameter (nicht-strategische Reichweite, auch konventionell bestückbar) gelten, sicher aber nicht für Design und Technologie. Bei Analyse aller zu diesem - in großen Teilen geheimen - Vorhaben verfügbaren Informationen basiert Sagarika auf dem landgestützten ballistischen FK Prithvi („Pfeil“). Seit Mitte der 80er Jahre entwickelt das Defence Research & Development Office DRDO für die indische Marine unter der Bezeichnung Dhanush („Bogen“) ein seegestütztes System für eine Prithvi-Variante, wobei unklar ist, ob Dhanush nur das Startsystem oder das gesamte, aus Starter und FK bestehende Waffensystem bezeichnet. 1992 wurde die Entwicklung auch eines Unterwasserstartsystem für eine weitere Variante begonnen - Sagarika.
Im Gegensatz zum Tomahawk kann Sagarika (Durchmesser etwa 1 m) nicht aus Torpedorohren gestartet werden, und fliegt sein Ziel wohl auch nicht im tiefen Geländekonturflug, sondern in einer ballistischen Kurve an. Für einen Start von U-Booten benötigt die 8,56 m lange, 4,6 t schwere Rakete zwingend senkrecht angeordnete Startröhren. Allgemein wird denn auch davon ausgegangen, dass Sagarika nicht ohne erheblichen technischen Aufwand (zusätzliche Rumpfsektion) auf vorhandenen oder geplanten diesel-elektrischen U-Booten wie KILO oder SCORPENE eingerüstet werden kann.
Sehr wahrscheinlich wird der neue Flugkörper als SLBM (Sea-Launched Ballistic Missile) speziell für ein in Vishakhapatnam im Bau befindliches, nukleargetriebenes U-Boot entwickelt, das offiziellen Ankündigungen zufolge 2009 mit ersten Erprobungen beginnen soll. Mit Sagarika (500 kg Nuklear-Gefechtskopf) soll das neue U-Boot der indischen Marine als maritime, dritte Komponente einer Triade Teilhabe an der nuklearen Abschreckung geben.