28.12.2007, 14:28
das ist jetzt eine allgemeine Analyse:
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Zitat: 28. Dezember 2007
IRAK, AFGHANISTAN, PAKISTAN
2007 - ein Desaster für den Westen
Von Gabor Steingart
Der Irak am Abgrund, Taliban-Offensive in Afghanistan - jetzt der Todesschuss auf die pakistanische Oppositionsführerin Bhutto: Für die westlichen Demokratien ist 2007 ein Jahr der Fehlschläge und Enttäuschungen. Drei Lektionen.
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Selten stand die Weltmacht so ohnmächtig da. Fast ist man versucht, diesem Unglückspinsel im Weißen Haus "herzliches Beileid" zuzurufen.
Nun wird in Amerika wieder - wie immer, wenn etwas schief läuft auf der Welt - über den Einsatz von Gewalt nachgedacht. Pakistan, das ist der Krieg, den wir gewinnen müssen, sagt seit längerem schon der demokratische Präsidentschaftsbewerber Barack Obama. George W. Bush hat sich ohnehin in seine Metapher vom "Krieg gegen den Terror" verliebt.
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Dabei legen die Erfolglosigkeiten des Jahres 2007 ein Umdenken nahe. Für Freunde wie Gegner der bisherigen US-Strategie ließen sich drei Lektionen lernen.
Bush geht - die Auseinandersetzung mit dem Islam bleibt
Lektion eins: Die Auseinandersetzung mit dem radikalen Islam ist kein Hobby eines wild gewordenen US-Präsidenten. Spätestens im November kommenden Jahres wird es der Letzte begreifen: Bush geht, die Auseinandersetzung mit dem Islam bleibt. Sie spitzt sich sogar eher noch zu.
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Lektion zwei: Bush wird zur Lösung der Auseinandersetzung nicht mehr viel beitragen können. Er ist ein Präsident des Krieges, des erfolglosen Krieges noch dazu. Selbst wenn er von Diplomatie spricht, riecht es nach Kriegsvorbereitung. Seine Partner in Berlin, Paris und London müssen sich in dieser schwierigen Situation klug verhalten. Jedes Auftrumpfen verbietet sich, will man der westlichen Position nicht insgesamt Schaden zufügen.
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Lektion drei: Was es jetzt statt einer Militärintervention braucht
Lektion drei: Die klassische militärische Intervention - Bushs Rezeptur gegen die Terrorgefahr - war bisher nicht erfolgreich und wird es auch in Zukunft nicht sein. Wer auch nur daran denkt, im Atomwaffenstaat Pakistan einzumarschieren, sollte zum Arzt gehen. Er ist nicht ganz bei Troste.
Was aber dann?
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Mehr Maß, mehr Geduld statt auftrumpfender Politik
Auch George W. Bush wäre besser gefahren, wenn er sich den Irak-Feldzug verkniffen hätte. Er hat den USA nur menschliche und politische Verluste in hohem Ausmaß zugefügt, ohne dass auf der anderen Seite der Bilanz ein Gegenwert erkennbar wäre......
Gegen die militärische Intervention spricht vor allem eines, ihre Erfolglosigkeit. Der Kraftaufwand lohnt nicht. Auch der Einsatz von Menschenleben bringt nicht im Mindesten die erhoffte Verzinsung.
Aber ist das nicht gleichbedeutend mit Kapitulation?
Mitnichten.
Soll der Westen also zuschauen und Tee trinken?
Wohl kaum.
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Vielleicht sind diesmal wieder die europäischen Politiker gefordert, den Amerikanern eine neue Sicht der Dinge zu eröffnen. In der Auseinandersetzung mit dem Sowjetkommunismus ist das gelungen.
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