24.09.2007, 21:34
Über die Neuentwicklungen (PAK FA ect.) mache ich mir persönlich keine Sorgen. Die russ. Ingenieure/ Konstrukteure (denen ich vieles zutraue) kriegen das höchstwahrscheinlich hin. Ein Punkt kann allerdings mit Skepsis betrachtet werden: Die Umsetzung dieser Neuentwicklungen, sprich Serienherstellung/Einführung dieser Systeme. Wieviele werden eingeführt? Niemand kann auf diese Frage eine Antwort geben.
Im Bezug zu den 90er ist im Vergleich zum heutigen Standpunkt ohne weiteres ein verbesserterUnterschied erkennbar. Es kommt „wenigstens“ etwas. Während der 90er gab es in ganz Russland halb-verwilderte Garnisonen, die monatelang keine Versorgungslieferungen bekamen und vom Ausverkauf ihrer Militärtechnik lebten (mussten). Die Offiziere die über Nacht zum niedreigstbezahltesten und verachteten Bodensatz der Gesellschaft degradiert wurden, versanken verständlicherweise im Suff und die Soldaten die keine Übungen und Trainings mehr abhielten haben sich durch Gewalt aneinander beschäftigt. Man könnte sagen: „Ja und? Wird auch heute noch gemacht“. Jaja, ABER: Die Dimensionen. Diese hat im Vergleich zu den 90ern deutlich abgenommen. Auch wenn etwas Optimismus nicht schaden kann, sollte man die Tatsache im Kopf behalten, dass es noch über Jahre hinaus viel zu tun gibt.
Eins ist sicher, die russische Armee wird auch über den inzwischen dritten Modernisierungplan bis 2015 hinaus, nicht den "Ruhm" und Glanz seines einstigen Status Supermacht erleben. Das geht großteils auf die mangelnde Beschaffungspolitik zurück.
Daher steht der Fakt fest: Putin ist in Wirklichkeit nicht derjenige, der in staatlichen russischen Medien als so genannter "Streitkräftenretter" angeführt wird. Wie sehr sich die russische Presse auch bemühen mag, dieser Verdienst wird ihm nicht gerecht und widerspricht zweifellos der Realität. Über die letzten Jahre hat sich in den Staatskassen genug Geld angesammelt, welches die Neuanschaffungen ohne weiteres noch erhöhen könnte. Bedauerlicherweise wird der spärliche Kurs der Beschaffungspolitik beibehalten. Was kommt ist weniger Material (als Militärtechnik), sondern vielmehr große patriotische Reden und Sprüche von Putin und seines Kumpels Ivanov. Im Endeffekt ist überhaupt kein Handeln festzustellen - für die russischen Anforderungen mit Großmacht Identifikationen sind die aktuellen Modernisierungsmaßnahmen schlicht unzureichend und unproduktiv. Auf lange Sicht bezogen kann man daher soweit gehen und der Führung mangelnde/ungewollten Initiativen oder gar Unfähigkeit vorwerfen. Gut, eine Armee mit komplexen Strukturen - wie die russische noch weiterhin darstellt - in eine Berufsarmee zu verwandeln ist nicht leicht. Das kann ich ohne weiteres nachvollziehen. Doch warum scheitern die Bemühungen und Anstrengungen bei der Beschaffung moderner Ausrüstung? Bzw. warum fallen sie so „lasch“ aus? Das ist mir unverständlich. Als gutes und aktuelles Beispiel kann man sich die Nuklearpolitik zur Hand nehmen. Ein zweifellos sehr wichtiger Faktor für Russlands Sicherheit und Erhaltung der Interessen, doch schade ist, dass verantwortungslos damit umgegangen wird. Die lächerliche Anzahl von 6/8-9 Topol-M Systemen im Jahr ist keineswegs ausreichend und zufrieden stellend, um die benötigte Anzahl und die Abgänge zu decken, sprich ältere Muster wie die SS-18/19 zu ersetzen. Und hier erübrigt sich das Problem: Viele Raketen haben bereits ihre Lebenserwartung erreicht und überschritten, auch die Verlängerung der Lebensdauer ist kein Ausweg und nur eine zeitlich begrenzte Zwischenlösung. Alle R-36MUTTH Raketen werden 2008 außer Dienst gestellt. Die R-36M2 (lediglich 40 Stück) werden weiterhin bis 2030 im Dienst bleiben. Mit 489 (Davon nur 47 Topol-M Land-Silogestützt) Systemen mit insgesamt 1788 Sprengköpfen ist man zwar immer noch gut versichert, doch das ist kein Grund zur Heiterkeit. Falls in den nächsten Jahren nicht mehr getan wird, wird sich diese Zahl noch weiterhin rapide verringern und einen neuen Tiefstand erreichen.
Bei den Landstreitkräften sieht’s leider nicht sehr anders aus. Mehr Abgänge als Zugänge. Viele Generäle beschweren sich über die mangelnden und uneffektiven Verfahren zur Modernisierung der Streitkräfte, wie einige Artikel bezeugen. Wenn die russische Führung sich nicht mit diesen Problemen mit dem zusammenhängenden Auswirkungen auseinandersetzt, wird Russland auf lange Sicht bezogen nur ein unbedeutendes Militärapparat besitzen. Die Hoffnung an dieser Stelle, liegt entweder an einem Umlenken vom derzeitigen Kurs oder/und an dem Putin Nachfolger. Bleibt abzuwarten, welche Richtung eingeschlagen wird.
Auch wenn die Ausgaben in einigen Berreichen ständig am steigen sind - so beispielsweise für die Luftstreitkräfte, Jahr für Jahr um 20 Prozent - und für 2015 eine erhöhte Produktivität prognosziert wird, bleibt die Entwicklung und das Resultat abzuwarten.
Im Bezug zu den 90er ist im Vergleich zum heutigen Standpunkt ohne weiteres ein verbesserterUnterschied erkennbar. Es kommt „wenigstens“ etwas. Während der 90er gab es in ganz Russland halb-verwilderte Garnisonen, die monatelang keine Versorgungslieferungen bekamen und vom Ausverkauf ihrer Militärtechnik lebten (mussten). Die Offiziere die über Nacht zum niedreigstbezahltesten und verachteten Bodensatz der Gesellschaft degradiert wurden, versanken verständlicherweise im Suff und die Soldaten die keine Übungen und Trainings mehr abhielten haben sich durch Gewalt aneinander beschäftigt. Man könnte sagen: „Ja und? Wird auch heute noch gemacht“. Jaja, ABER: Die Dimensionen. Diese hat im Vergleich zu den 90ern deutlich abgenommen. Auch wenn etwas Optimismus nicht schaden kann, sollte man die Tatsache im Kopf behalten, dass es noch über Jahre hinaus viel zu tun gibt.
Eins ist sicher, die russische Armee wird auch über den inzwischen dritten Modernisierungplan bis 2015 hinaus, nicht den "Ruhm" und Glanz seines einstigen Status Supermacht erleben. Das geht großteils auf die mangelnde Beschaffungspolitik zurück.
Daher steht der Fakt fest: Putin ist in Wirklichkeit nicht derjenige, der in staatlichen russischen Medien als so genannter "Streitkräftenretter" angeführt wird. Wie sehr sich die russische Presse auch bemühen mag, dieser Verdienst wird ihm nicht gerecht und widerspricht zweifellos der Realität. Über die letzten Jahre hat sich in den Staatskassen genug Geld angesammelt, welches die Neuanschaffungen ohne weiteres noch erhöhen könnte. Bedauerlicherweise wird der spärliche Kurs der Beschaffungspolitik beibehalten. Was kommt ist weniger Material (als Militärtechnik), sondern vielmehr große patriotische Reden und Sprüche von Putin und seines Kumpels Ivanov. Im Endeffekt ist überhaupt kein Handeln festzustellen - für die russischen Anforderungen mit Großmacht Identifikationen sind die aktuellen Modernisierungsmaßnahmen schlicht unzureichend und unproduktiv. Auf lange Sicht bezogen kann man daher soweit gehen und der Führung mangelnde/ungewollten Initiativen oder gar Unfähigkeit vorwerfen. Gut, eine Armee mit komplexen Strukturen - wie die russische noch weiterhin darstellt - in eine Berufsarmee zu verwandeln ist nicht leicht. Das kann ich ohne weiteres nachvollziehen. Doch warum scheitern die Bemühungen und Anstrengungen bei der Beschaffung moderner Ausrüstung? Bzw. warum fallen sie so „lasch“ aus? Das ist mir unverständlich. Als gutes und aktuelles Beispiel kann man sich die Nuklearpolitik zur Hand nehmen. Ein zweifellos sehr wichtiger Faktor für Russlands Sicherheit und Erhaltung der Interessen, doch schade ist, dass verantwortungslos damit umgegangen wird. Die lächerliche Anzahl von 6/8-9 Topol-M Systemen im Jahr ist keineswegs ausreichend und zufrieden stellend, um die benötigte Anzahl und die Abgänge zu decken, sprich ältere Muster wie die SS-18/19 zu ersetzen. Und hier erübrigt sich das Problem: Viele Raketen haben bereits ihre Lebenserwartung erreicht und überschritten, auch die Verlängerung der Lebensdauer ist kein Ausweg und nur eine zeitlich begrenzte Zwischenlösung. Alle R-36MUTTH Raketen werden 2008 außer Dienst gestellt. Die R-36M2 (lediglich 40 Stück) werden weiterhin bis 2030 im Dienst bleiben. Mit 489 (Davon nur 47 Topol-M Land-Silogestützt) Systemen mit insgesamt 1788 Sprengköpfen ist man zwar immer noch gut versichert, doch das ist kein Grund zur Heiterkeit. Falls in den nächsten Jahren nicht mehr getan wird, wird sich diese Zahl noch weiterhin rapide verringern und einen neuen Tiefstand erreichen.
Bei den Landstreitkräften sieht’s leider nicht sehr anders aus. Mehr Abgänge als Zugänge. Viele Generäle beschweren sich über die mangelnden und uneffektiven Verfahren zur Modernisierung der Streitkräfte, wie einige Artikel bezeugen. Wenn die russische Führung sich nicht mit diesen Problemen mit dem zusammenhängenden Auswirkungen auseinandersetzt, wird Russland auf lange Sicht bezogen nur ein unbedeutendes Militärapparat besitzen. Die Hoffnung an dieser Stelle, liegt entweder an einem Umlenken vom derzeitigen Kurs oder/und an dem Putin Nachfolger. Bleibt abzuwarten, welche Richtung eingeschlagen wird.
Auch wenn die Ausgaben in einigen Berreichen ständig am steigen sind - so beispielsweise für die Luftstreitkräfte, Jahr für Jahr um 20 Prozent - und für 2015 eine erhöhte Produktivität prognosziert wird, bleibt die Entwicklung und das Resultat abzuwarten.
Turin schrieb:Der Ka-52 ist nach wie vor ein Exot und wird es angesichts der absehbaren Zahlen auch bleiben.Den Ka-52 kann man inzwischen getrost als „zum Einzelstück verdammten System“ bezeichnen. Das aktuelle Rüstungsprogramm bis 2015 sieht keine Ka-52 vor. Lediglich ein paar Ka-50 (12 Stück bis 2015 um genau zu sein).