Irak
Irak als waffenstarrendes Wespennest: Auch die Amerikaner haben dazu beigetragen:

Zitat:US-KORRUPTIONSVERDACHT IM IRAK
Waffen verschollen, Dokumente gefälscht, Papiere verschlampt
Erst verschwanden Hunderttausende Waffen. Jetzt haben US-Ermittler neue Unregelmäßigkeiten bei Materiallieferungen in den Irak entdeckt. In insgesamt 73 Verfahren geht es um Korruption, Schmiergelder, gefälschte Dokumente - auch gegen US-Armeeangehörige wird ermittelt.
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Das volle Ausmaß des Problems wurde am 6. August bekannt, als die "Washington Post" berichtete, dass 110.000 AK-47-Sturmgewehre und 80.000 Pistolen zu Geisterwaffen geworden waren, weil sie bei ihrer Ausgabe an die Iraker nicht regelgerecht erfasst wurden.
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http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...88,00.html

Und hier mal ne Meldung, die die zersplitterte innerirakische Konfliktlage näher beschreibt. Denn man kann eben -wie so oft schon gesagt - die Konfliktlinie nicht nur zwischen Islam und Westen, zwischen Irakern und Besatzern zeichnen. Nein, die Konflikte sind so zahlreich und so mehrdimensional, dass nicht mal mehr die folgende Subdifferenzierung nach Sunniten, Schiiten und Kurden ausreicht! Auch innerhalb dieser Unterteilungen gibt es zahlreiche Konflikte um Macht, Ansehen und die richtige Richtung:

Zitat:KERBELA
Schiiten greifen sich gegenseitig an - mehr als 50 Tote
Diesmal waren es keine Sunniten: Bei einem neuen Blutbad sind in der irakischen Pilgerstadt Kerbela mehr als 50 Menschen bei Kämpfen zwischen rivalisierenden Schiiten umgekommen. Unter den Wallfahrern brach Panik aus.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...59,00.html

Hierbei muss man sagen, dass Al-Sadr derzeit sich sehr deutlich gegen die schiitischen Mainstreamparteien Da´wa und den Sciri von al-Hakim zu positionieren versucht. Auch scheint al-Sadr zu versuchen, von seinem großen Namen profitierend, die schiitische Geistlichkeit, die Hawaz von Nadschaf in gewisser Weise weiterhin herauszufordern und seine Position auf ihre Kosten zu verstärken. Es kann durchaus sein, dass die Kämpfe hier in Kerbala zu diesem Konflikt zwischen dem schiitischen religiösen Establishment im Irak und dem jungen radikalen Mullah gehören, der in den religiösen Zirkeln um al-Sistani wenig bis gar keine Sympathie oder Zuspruch besitzt. Man kann sogar vermuten, dass dies vielleicht erst der Auftakt für weitere blutige Kämpfe im südlichen Irak zwischen den schiitischen Gruppen ist!

Dazu folgendes Zitat aus der FT Europe:
Zitat:The intra-Shia rivalry partly explains the chaos now envelopping the shrinking British force in south Iraq, where the Hakims´Badr militia, Moqtada´s Mahdi Army, and Fadhila (Virtue), a Basra-based offshoot, are fighting it out. The Hakims want power in Baghdad consolidated by an oil-rich, Shia mini-state in the south. Mr Sadr wants to be the Shia leader of a united Iraq.

Aus: Iraq´s would-be champion - The rising Shia leader is positioning for power but is he ready for resposibility?
Financial Times Weekend Europa print, 25./26.8.2007
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