17.08.2007, 20:57
Herpes schrieb:....erster Einwand: die Taliban und Al Quaida sind nicht vom Iran unterstützt worden und werden nicht vom Iran unterstützt;
Ja genau Lara, der Iran beschützt uns vor dem bösen bösen Araber.
Dann klär mich doch auf, was wir davon hätten?
Wäre er dann größenwahnsinnig? Würde er die Atombombe bauen wollen? Wäre er fanatisch? Würde er an allen Orten den Terror unterstützen?
die etwas krude fundamentalistische Theologie dieser Islamisten entspringt dem fundamentalistischen Staatsislam in Saudi Arabien (Wahabismus) und Saudi Arabien gehörte nciht nur zu den stärksten Förderern von Bin Laden, sondern unterstützt wohl heute noch die fundamentalistischen Kämpfer etwa im Irak
siehe:
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Zitat:Was wäre Arabien dann im extremsten Fall? Das was der Iran heute schon ist.Was ist der Iran heute schon? Eine der wenigen halbwegs funtionierenden Demokratien im Mittleren Osten, im Gegensatz zu Saudi Arabien, mit einer im Verhältnis zu Saudi Arabien wesentlich freieren Gesellschaft und wesentlich besseren Frauenrechten.
Zitat:Die Logik den Iran als ein Kontergewicht Arabiens zu verschonen ist genau so quer, als würde man sagen: Lassen wir alle Diebe frei, denn wenn die nicht klauen, tut es ein anderer.Wo ist der Iran der Dieb?
Das einzige, was ihn von Saudi Arabien negativ unterscheidet ist sein Atomprogramm - das übrigends auf US-Empfehlungen aus der Shah-Zeit beruht und dessen militärische Nutzung von den USA genauso intensiv behauptet (und nicht nachgewiesen) wird wie die Massenvernichtungsmittel unter Saddam, der kurz davor war, Atombomben auf New York und Washington zu werfen ...
Zitat:Der Iran bemüht sich seit Jahren darum, ein offizieller Feind des Westens zu sein. Also bin ich der Meinung, tut man dem Iran doch nur einen Gefallen, wenn man ihn als das sieht, was er sein will. Unser Feind!so sorry, aber der Westen bemüht sich seit Jahrzehnten den Iran (vormals Persien) als halbkoloniales Gebilde zu erhalten.
Er hat weder davor zurück gescheut, direkt zu intervenieren und eine demokratische Regierung (Mohammed Mossadegh, 1953 durch den CIA) zu stürzen noch (bis 1979) einen der größten Gewaltherrscher in Persien zu unterstützen. Und jetzt drohen die USA laufend mit militärischen Schlägen gegen den Iran.
Wer geriert sich also mehr als Feind?
Zitat:Dieses seit Jahren praktizierte Gesabbel von "diplomatischen Wegen" hat der Iran stets ad absurdum geführt und die EU lächerlich gemacht. Es wird keinen diplomatischen Konsens in der Atomfrage geben, das ist ein Fakt! Diesen konsens hätte es viele viele Male geben können, wenn der Iran wirklich NUR an einer zivilen Nutzung interessiert gewesen wäre. Man kann nur so lange weiter sabbeln, bis es zu spät ist und die Europäer, insbesondere die Deutschen, sind dafür inzwischen berühmt, aus begangenen Fehlern keine Lehren zu ziehen. Wenn die Erde aufgrund des ersten iranischen Atombombentest bebt, dann wird, wie bei Nord Korea, keiner von diesen Debattierclub-Heinis seinen Fehler eingestehen. Dann geht man schnell zum Business as Usual über.dieses Gesabbel vom "militärischen Atomprogramm" der Iraner erinnert mich an das Geschwafel von den Massenvernichtungsmitteln des Irak - ich will Beweise sehen, bevor ich einen Krieg unterstütze
Zitat:Bush mag ein Dummkopf sein. Aber eines ist sicher, er wäre der einzige, der den Mut hätte ein Gegenfeuer zu legen, bevor es zu einem Flächenbrand wird.eines ist sicher: Bush ist der einzige, der (das hatten wir in der Geschichte allerdings schon öfter "seit Fünfuhrfünfundvierzig wird jetzt zurückgeschossen") derzeit in der Lage ist, mit vorgeschobenen Argumenten in den Krieg zu ziehen und tausende von Soldaten krepieren zu lassen, um den USA Zugriff auf weitere Ölreserven zu ermöglichen.
Irak lässt grüßen.
Und noch etwas:
wenn es den USA um "Demokratie" gehen würde, würden sie den Iran und nicht Saudi-Arabien fördern
wenn es den USA um "Menschenrechte" gehen würden, würden sie in Darfur und nicht im Irak stehen
- aber in Darfur gehts ja nur um Völkermord, während im Irak und Iran nachgewiesene Ölquellen in erheblichem Ausmaß vorhanden sind