16.07.2007, 21:40
das MARINEFORUM bringt wie üblich eine gut recherchierte Meldung:
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Zitat:Im Rahmen einer größeren Pressekonferenz zur Zukunft der russischen Marine äußerte sich Marinebefehlshaber Admiral Vladimir Masorin am 9. Juli auch zur geplanten Beschaffung weiterer Flugzeugträger.
Schon vor etwa vier Wochen hatte die russische Tageszeitung Kommersant unter Berufung auf eine Presseerklärung des Marinesprechers berichtet, dass Ende Mai auf einer Tagung hochrangiger Marineoffiziere mit Vertretern der Werftindustrie die grundsätzliche Entscheidung für den Bau neuer Flugzeugträger gefallen sei. In der Meldung war von einem „grundsätzlichen Bedarf an mindestens drei bis vier Flugzeugträgern“ die Rede, und dies hat der Marinebefehlshaber nun am Rande eines Besuches bei der Pazifikflotte bestätigt und näher erläutert.
Laut Admiral Masorin soll die russische Marine in etwa 20 Jahren über zwei Flugzeugträgereinsatzgruppen (je eine bei Nordflotte und Pazifikflotte) verfügen, zu denen jeweils drei Träger gehören würden. Die Notwendigkeit zu jeweils drei Schiffen ergebe sich aus dem Betriebszyklus: in jeder Gruppe sei jeweils ein Träger voll einsatzklar und ein zweiter in der Einsatzvorbereitung (notfalls ebenfalls einsetzbar), während der dritte eine planmäßige Wartungs- und Instandsetzungsperiode durchlaufe.
Der Admiral gab vor der Presse zu, dass die damit verbundenen Beschaffungsvorhaben sehr kostspielig und damit auch mit diversen Risiken verbunden seien. Man werde sich daher mit kleinen Schritten begnügen. Erste Maßnahme sei die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft des vorhandenen Flugzeugträgers ADMIRAL KUZNETSOV, der vor allem auch zur Ausbildung von Trägerpiloten benötigt werde. Dieser erste Schritt sei bereits getan. Die KUZNETSOV sei wieder seeklar.
Um die Ausbildung von Piloten auf eine solide, vor allem aber dauerhafte Basis zu stellen, solle in den nächsten zwei bis drei Jahren ein spezielles Ausbildungszentrum in Russland entstehen. Bisher führten russische Piloten die landgebundene Ausbildung zum Trägerpiloten zum Teil noch in der Ukraine durch, wo in Nitka (Krim) ein nachgebildetes Flugdeck eines Flugzeugträgers (mit Ski-Jump Bugrampe) zur Übung genutzt werde. Die von Russland an die Ukraine zu zahlende Miete sei inzwischen zu hoch, und überdies eine weitere langfristige Nutzung der Anlage in Nitka aus politischen Gründen nicht garantiert.
In einem weiteren Schritt sollen bis Ende dieses Jahres in enger Abstimmung zwischen Marine und Industrie (und wohl auch Budgetverantwortlichen) grundlegende Parameter für die neuen Schiffe bestimmt werden. Maßgeblich seien dabei die Fähigkeiten vorhandener bzw. derzeit entwickelter Kampfflugzeuge sowie die operativen Aufgaben der russischen Marine. Prestigedenken habe in den Hintergrund zu treten. Im Ergebnis würden so sicher Schiffe stehen, die bei weitem nicht so groß seien wie die amerikanischen Flugzeugträger, dafür aber auch deutlich billiger. Danach werde man dann in die Designarbeiten einsteigen. Den Baubeginn für einen ersten neuen Flugzeugträger sieht Admiral Masorin erst nach 2015.
Gebaut werden dürften die neuen russischen Flugzeugträger bei der Sevmash in Severdodvinsk (die Bauwerft der KUZNETSOV in der heutigen Ukraine steht der russischen Marine nicht mehr zur Verfügung), wo ein für die Konstruktion von 100.000 ts großen Schiffen ausgelegtes Baudock entstehen soll.