Weißrussland
#16
<!-- m --><a class="postlink" href="http://aktuell.ru/russland/wirtschaft/gazprom_verdreifacht_gaspreis_fuer_weissrussland_1363.html">http://aktuell.ru/russland/wirtschaft/g ... _1363.html</a><!-- m -->
Zitat:Gazprom verdreifacht Gaspreis für Weißrussland
Moskau. Die Wahlen in Weißrussland sind vorbei und damit auch die Moskauer Schonzeit für Lukaschenko. Der russische Erdgasmonopolist Gazprom verlangt künftig „europäische“ Gaspreise von Minsk.


Bislang zahlte Weißrussland für das bezogene Gas 46 USD pro 1.000 Quadratmeter. Dies ist der niedrigste Preis, den ein GUS-Land für den Rohstoff bezahlen muss. Als der „Gaskrieg“ mit der Ukraine Ende vergangenen Jahres ausbrach, musste sich Russland daher schwere Vorwürfe anhören.
Ein gutes Beispiel dafür, wie selektiv die westlichen Medien berichten..
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#17
Also ich hatte davon durchaus gehört gehabt und die Erhöhung hat auch sicher weniger mit den undemokratischen Wahlen zu tun, als eher dass Russland einfach seine Gewinne auch gegenüber Belarus maximieren will. Auch ist das Verhältnis zwischen Putin und Lukaschenko wohl auch im persönlichen nicht so besonders und bei aller Verbundenheit zwischen Russland und Weißrussland will man wohl damit auch der Führung einen kleinen bösen Stich versetzen. Da dieser Stich aber nicht so klein ist (Belarus profitierte wirtschaftlich enorm von dem niedrigen Preis), dürfte diese Erhöhung wohl für ziemlichen Ärger im weiteren sorgen. Immerhin hatte doch Belarus das Land, auf die die russ. Pipelines stehen Russland verpachtet und so eine Garantie für niedrige Preise gekommen.
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#18
Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko ist weiter auf Konfrontationskurs mit dem Westen. Er will über seinem Land keine westlichen Airlines mehr dulden.

Zitat:Weißrussland will Airlines Überflug verbieten

Der weißrussische Präsident Lukaschenko plant ein Überflugverbot für westliche Fluglinien. Von der Maßnahme wären Flüge nach Moskau betroffen.


Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko will ein Überflugverbot für westliche Fluggesellschaften durchsetzen. «Ich habe meiner Regierung eine entsprechende Anweisung erteilt und wundere mich, dass bislang keine entsprechenden Schritte unternommen wurden», sagte Lukaschenko am Dienstag in seiner Ansprache zur Lage der Nation in Minsk.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netzeitung.de/ausland/400584.html">http://www.netzeitung.de/ausland/400584.html</a><!-- m -->
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#19
Zitat:Ins Gefängnis für Pink Floyd

Weil der Oppositionspolitiker Serhej Laschkewitsch eine Videokassette mit dem Pink-Floyd-Film „The Wall“ besaß, hat ihn ein weißrussisches Gericht zu fünf Monaten Gefängnisstrafe verurteilt. (...)
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://focus.msn.de/politik/ausland/Weissrussland_nid_29839.html">http://focus.msn.de/politik/ausland/Wei ... 29839.html</a><!-- m -->
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#20
Wow!

Ich denke, wir müssen allmählich einsehen, dass es in Europa nach Milosevic immer noch einen Diktator gibt... einen, der sogar vom Kreml protegiert wird und daher mehr oder minder unangreifbar ist.
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#21
Muss nicht sein. Irgendwann merkt auch Putin, was sein Amts-"Genosse" für ein Idiot ist.
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#22
Lukaschenko ist nicht unangreifbar und der Schutz des Kreml ist irrelevant, wenn die eigene Bevölkerung ihm den Rücken kehren würde. Das tut sie aber nicht. Egal, wie manipuliert die Wahlen gewesen sein mögen, der Konsens objektiver Beobachter war, dass Lukaschenko so oder so aufgrund des Rückhaltes in weiten Teilen der (ländlichen) Bevölkerung gewonnen hat. "Diktator" ist daher eine ausgesprochen relative Bezeichnung. Totalitäre Züge hat sein Regime sicherlich nicht zu wenig.

Zitat:Irgendwann merkt auch Putin, was sein Amts-"Genosse" für ein Idiot ist.
Politische Verbindungen richten sich nicht danach, ob jemand ein "Idiot" ist. Lukaschenko ist für Putin ein nützliches Werkzeug, um den letzten Satelliten und Pufferstaat Russlands gegen den Westen in Europa aufrechtzuerhalten. Wenn Lukaschenko unberechenbarer wird, könnte seine Position für Moskau auch unhaltbar werden. Aber davon ist man jetzt noch ein Stückchen entfernt.
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#23
Zitat:Lukaschenko ist nicht unangreifbar und der Schutz des Kreml ist irrelevant, wenn die eigene Bevölkerung ihm den Rücken kehren würde. Das tut sie aber nicht. Egal, wie manipuliert die Wahlen gewesen sein mögen, der Konsens objektiver Beobachter war, dass Lukaschenko so oder so aufgrund des Rückhaltes in weiten Teilen der (ländlichen) Bevölkerung gewonnen hat. "Diktator" ist daher eine ausgesprochen relative Bezeichnung. Totalitäre Züge hat sein Regime sicherlich nicht zu wenig.
Momentan ist er aber schon unangreifbar, für Europa wie für die dortige Opposition. Und in beiden Punkten spielt die eher oppurtunistisch motivierte Unterstützung Russlands eine wichtige Rolle.
Europa wie die Oppsoition werden kaum wirklich substanzielle Wirkungen erzielen können, solange die enge wirtschaftliche Anbindung Belarus an Rußland funktioniert und von dort Belarus als mehr oder minder fast abgeschlossenes wirtschaftliches System unterstützt und unterfüttert wird.
Und solange wird weder Europa, noch die Opposition etwas tuen können und daher ist der Terminus unangreifbar bis in die mittlere Zukunft nicht ungerechtfertigt.
Lukaschenko lebt doch davon, dass er Belarus relativ abschottet von der übrigen wirtschaftlichen Enwticklung Europas und nur primär über Russland außenwirtschaftliche Beziehungen pflegt. Billige Preise für Öl und Gas tuen ein übriges. Da waren die Erhöhungen in diesem jahr sicher ein Warnschuss gegen Lukaschenko sich nicht zu sicher zu fühlen. Solange er aber künstlich Belarus auf niedrigem wirtschaftlichen Nievau hält, dabei aber die ländliche Gebiete und vorallem die Renter zumindest mit einer kärglichen, aber ausreichenden Versorgung für sich gewinnt, wird die unzufriedene Stadtbevölkerung, und hier vorallem die Jugend und die höheren Bildungsschichten wenig gegen ihn auszurichten wissen. Die Umkehrung der sonstigen ostmitteleuropäischen Verhältnisse (Stadt und Jugend begünstigt, Alte und Land benachteiligt) wird solange wohl stabil bleiben, wie er es schafft das Land und die dortige Bevölkerung zu versorgen.
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#24
Zitat:Weißrussischer Oppositionsführer Milinkewitsch verhaftet
Mi Jul 26, 2006 7:36 MESZ

Minsk (Reuters) - In Weißrussland ist am Mittwoch der wichtigste Oppositionspolitiker festgenommen worden.

Gründe für die Festnahme von Alexander Milinkewitsch, Kandidat der liberalen Opposition bei der Präsidentenwahl im Frühjahr, nannte sein Sprecher nicht. Demnach war Milinkewitsch außerhalb von Minsk mit dem Auto unterwegs und wurde von der Polizei gestoppt. Die Polizisten hätten seinen Wagen durchsucht. Dann sei der Politiker festgenommen worden.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=worldNews&storyID=2006-07-26T173616Z_01_MAI663367_RTRDEOC_0_WEISSRUSSLAND-FESTNAHME.xml&archived=False">http://de.today.reuters.com/news/newsAr ... ived=False</a><!-- m -->
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#25
<!-- m --><a class="postlink" href="http://russlandonline.ru/schlagzeilen/morenews.php?iditem=29840">http://russlandonline.ru/schlagzeilen/m ... item=29840</a><!-- m -->
Zitat:Lukaschenko nach Blockfreien-Summit "wie neugeboren"

Der Summit der Bewegung der Blockfreien Staaten hat aus Alexander Lukaschenko einen anderen Mann gemacht. In Havana hat der weißrussische Präsident begriffen, dass sein Land nicht isoliert ist.
...
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#26
Zitat:Gazprom will den Hahn zudrehen
Minsk droht mit Stopp des Gas-Transits

Der russische Staatskonzern Gazprom hat Weissrussland damit gedroht, zum 1. Januar die Gasversorgung einzustellen, falls bis dahin kein neuer Liefervertrag abgeschlossen wird. Weissrussland hatte sich im Streit über steigende Gaspreise gewehrt und seinerseits einen Lieferstopp über sein Territorium in Erwägung gezogen.

Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2006/12/27/al/newzzEW7WVV42-12.html">http://www.nzz.ch/2006/12/27/al/newzzEW7WVV42-12.html</a><!-- m -->

Belarus will nicht so einfach zulassen, dass sich der Preis so einfach plötzlich vervierfacht werden soll. WAs aber nicht in diesem Artikel steht, ist das Alternativangebot der Russen: Statt über 200Dolar je 1000 Kubikmeter Gas soll Belarus nur 80Dollar bezahlen. Haken bei der Sache. der belarussische Staat gibt seinen 50% Anteil an der Pipelinebetreiber Firma Beltransgazab, die die Gasleitungen in Belarus betreibt. So will Gasprom über überhöhte Preisforderungen und Erpressung auch das Pipelinenetz ganz und gar in seine Hände bekommen um als Monopolist die gesamte, aber wirklich die gesamte Transportkette bis zum westeuropäischen Endverbraicher zu kontrollieren. [/quote]
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#27
Der Preis vervierfacht sich aber nicht "einfach", sondern aus einem simplen Grund: bisher hat man zum Freundschaftspreis gekauft, jetzt ändert sich das. Damit hat man in Weißrussland scheinbar nicht gerechnet, weil man ja bisher so lieb zueinander war. Nur eben spielt Gazprom (und in Verlängerung Moskau) mit einer m.E. schwachen Hand. Denn erstens verschreckt man sich so den einzig verbliebenen Verbündeten und Satellitenstaat, zweitens verschreckt man erneut eher grundlos die Europäer und gibt den Polen ein starkes Argument gegen Russland in die Hand, drittens steht das alles m.E. nicht so wirklich im Verhältnis zu dem, was man erreichen kann.

Vielleicht spielen im Hintergrund noch andere Motive eine Rolle.
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#28
Sehe ich ähnlich. Putin macht mit dieser Aktion gerade maßlos Werbung für alternative Anbieter und regenerative Energien. Denn auch wenn unser Gas bald direkt aus Russland kommt - wer hat schon große Lust sich von einem derartigen Anbieter abhängig zu machen.
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#29
Einfach so passiert nichts, das ist eine mehr oder minder triviale Feststellung, denn letztlich ist alles eine bewirkte Wirkung und kausal verursacht, auch wenn die genaue Zurechnung nicht immer einfach ist oder gar zur Gänze vorgenommen werden kann.

Aber wieso kommt es denn zu diesem Preisanstieg und wieso denn nun dieses "einfach" von mir?
Belarus ist mit der engste Verbündete Russlands, gleichwohl Lukaschenko vielen in Moskau zu unabhängig und zu machtgierig ist. Trotzdem, wieso bekommt Belarus nun denselben "Marktpreis" diktiert wie das verfeindete, zum Westen übergelaufene Georgien (das man erst vor 2 Monaten mit krieg drohte, falls es Russland weiter provoziert) oder wie der reiche Westen? Belarus ist nicht derart reich und es ist schon mehrfach auch in diesem Thread darauf aufmerksam gemacht worden, dass sich die weißrussische Wirtschaft nur aufgrund ihrer Abschottung, ihrer engen Anlehnung an Russland und eben wegen den billigen Ressourcenpreisen halten kann. Wieso dann kommt es also "einfach" zu diesem derartigen offensichtlichen Affront und feindlichen Akt Russlands, das unter Umständen gar Lukaschenkos ganzes Regime bedrohen könnte.
Denn Lukaschenko lebt davon, dass er das Land und die älteren, die sonstigen Wendeverlierer im Osten Europas, mit seiner künstlich aufrechterhalteten Wirtschaft einigermaßen gut versorgen kann.

Wieso also dann nun diese Ereignisse?
Zwei Erklärungen:
Zum einen geht es darum, Macht seitens des Kremls zu präsentieren und den Vasallenstatus Lukaschenkos aller Welt, und vor allem ihm selbst auch, klar zu machen. Er soll auf den Stand eines Moskau-getreuen Vasallen reduziert werden und der Gaspreishebel ist eine effektive und durchgreifende Maßnahme und Wirkweise, um dies zu erreichen. Es soll klar sein, wer am längeren Hebel sitzt.
Zudem verweise ich jetzt nochmal auf den zweiten Teil des Gaspromangebots. Dieser fand sich u. a. (zumindest hab ich ihn dort gelesen) in mehreren Spon-Artikeln. Der Preis von 200Dollar ist für ein Land wie Belarus nicht zahlbar, aber 80 Dollar pro 1000 Kubikmeter mögen schon eher noch erträglich sein. Nur, Gasprom gelangt so in den Vollbesitz der Pipelines, denn der weißrussische 50% Anteil an der Pipelinebetreiberfirma Beltransgaz ginge in dem Fall an Gasprom und Gasprom würde soch so absichern gegen eventuelle Maßnahmen von belarussischer Seite. Immerhin gehören heute die Pipelines, die Gas nach Westeuropa bringen, immer noch zu einem Teil Belarus. Mit der Übertragung der Staatsanteile an Gasprom, wären auch die Pipelines in alleinigem Besitz Gasproms und damit allein dessen Verfügung unterstellt. Sehr interessant, wenn man bedenkt, dass die EU-Kommision im Gegenzug für die Öffnung des westeuropäischen Verbrauchermarktes für Gasprom die Öffnung russischer Gasfelder und russischer Leitungen für westliche Betreiber fordert, sozusagen als Vollliberalisierung des gesamteuropäischen Gasmarktes. Hier will Gasprom wohl vorbauen, indem es nun auch so viele Pipelines wie möglich unter seine Kontrolle bringen will um so eventuelle Mitbewerber entweder völlig auszuschließen oder sie nur unter seinen Bedingungen zur Mitarbeit zuzulassen.
Ich sehe wie gesagt hier den russischen Versuch am Werk ein völliges Gasmonopol vom Gasfeld bis zum Endverbraucher zu errichten und Belarus ist eben ein weiteres Opfer dieses Versuches.

Zur Untermauerung meiner Position folgender Artikel von Spon:
Zitat:Nervenkrieg zwischen Moskau und Minsk
Die weißrussische Delegation ist Gasprom im Streit um die Vertragsbedingungen für weitere Lieferungen weit entgegengekommen. Doch Moskau bleibt misstrauisch: Solange der Vertrag nicht unterschrieben ist, läuft das Ultimatum - zum Jahreswechsel wird der Gashahn zugedreht.
Quelle:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,457197,00.html

Wichtig ist u.a. folgende Passage meiner Meinung nach:
Zitat:Ein wesentlich größeres Zugeständnis dürfte aber in der Bereitschaft liegen, die Hälfte der staatlichen Gastransportfirma Beltransgas für 2,5 Milliarden Dollar an Gasprom abzutreten. Der russische Gasriese würde damit nämlich die Kontrolle über einen wichtigen Transportweg erlangen, Weißrussland dagegen wäre in Zukunft den Forderungen des großen Nachbarn ausgeliefert, ohne ein Druckmittel zur Gegenwehr in der Hand zu halten.
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#30
Weißrussland erhebt Transitabgaben auf russisches Öl

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldung...AB,00.html

Zitat:Die Regierung in Weißrussland hat rückwirkend zum Jahresbeginn eine Transitabgabe auf russische Öllieferungen eingeführt. Das teilte der weißrussische Ministerpräsident Sergej Sidorski mit. Für jede Tonne Rohöl, die über das Gebiet seines Landes an Verbraucher in Europa geleitet werde, müsse Russland seit Jahresbeginn 45 Dollar zahlen. (...)

:lol:
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