Umfrage: Ist der MBT als Konzept überholt?
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MBT sind ein Auslaufmodell
22.22%
4 22.22%
MBT sind auch in Zukunft absolut wesentlich
77.78%
14 77.78%
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Zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahrzeugen
(12.01.2021, 11:33)Quintus Fabius schrieb: Die Verluste resultierten nicht daraus, dass KPz für dieses Kampffeld nicht geeignet wären (im Gegenteil, gerade in Städten sind sie zwingend notwendig) ...

Ich glaube, das gesagt zu haben:
"Der KPz ist mächtig innerhalb vorhandener Infrastruktur."
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Dann habe ich dich da falsch verstanden. Was meinst du dann mit der Liste an Bedingungen an die Infrastruktur ? Was für Bedingungen muss die Infrastruktur erfüllen?

Zitat:mächtig innerhalb vorhandener Infrastruktur. Und die muß eine ganze Liste an Bedingungen erfüllen, bis ein KPz endlich seine volle Stärken ausspielen kann.

Versteh ich leider nicht, bzw. anscheinend falsch ?
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Wofür ich mich entschuldige.
KPz werden oft überschätzt, fast immer von Unkundigen. Selten werden sie unterschätzt. Ein skurriles Beispiel davon habe ich aber: 1994 hat sich bei uns in Österreich ein Korporal einen KPz (M60A3) "geschnappt" und ist dann außerhalb der Kaserne Dutzende PKWs flach gefahren. Die Polizei wollte sich einmal sogar mit ihrem Polizeiauto querstellen um ihn aufzuhalten (!). Sie haben es sich übrigens in letzter Minute dann doch anders überlegt und sind schnell weggefahren, weit weg.

KPz sind besonders entlang zivil ausgebauter Infrastruktur gefährlich. Sie können diese nämlich nutzen um schnell vorzustoßen (Die Stoßkraft ist unerreicht) und gleichzeitig sind sie in der Lage diese Infrastruktur für den Gegner zu zerstören.

Wenn man sich das Straßen- und Wegenetz als Schienen denkt, ergibt sich der nächste Vorteil für den KPz in solcher Infrastruktur. Gebunden an diese Schienen sind ja auch gegnerische Mech-/Mot-Kräfte. Der KPz kann also, und daran ist er nur schwer und mit Aufwand zu hindern, sich entlang dieser (wie für ihn gebaut) Schienen annähern und eventuell sogar durchbewegen - und die ihm weniger nützlichen oder gar bedrohenden Wege und Zufahrten sperren. Nebenher kann er die Zwischenräume (verbaute Flächen) mit großer Wirkung bestreichen (ungeachtet des möglichen Elevationswinkels).

Stößt der KPz nun auf gegnerische KPz, vielleicht sogar gleichwertigen Typs, entsteht eine 50:50 Situation - taktisch tadelnswert.

Stößt der KPz nun auf gegnerische panzerabwehrstarke Infanterie, entsteht ein noch schlechteres Verhältnis als 50:50 - taktisch katastrophal.

Also benötigt der KPz einerseits intakte Infrastruktur, besonders im urbanen Gebiet, wo er die Straße nicht einfach verlassen kann. Andererseits darf der Gegner nicht gleichwertig ausgerüstet und bewaffnet (feindliche KPz) sein und natürlich nicht zu panzerabwehrstarke Infanterie entgegenstellen.

Der KPz braucht zwingend eine ganze Industrie um sich herum um überhaupt KPz "spielen" zu können. Das wären Kampfhubschrauber, Artillerie, Panzergrenadiere, Panzerpioniere etc.

Das braucht er anderorts natürlich auch. Aber dort kann er mitunter auch außerhalb dieser Unterstützungs- und Schutzhülle vollwertig kämpfen.

Das kumuliert nun auch die Raumforderung an die Infrastruktur für die "Entourage" des KPz. Das waren die schlimmsten Erlebnisse für die Russen, daß Unterstützung zwar vorhanden war, nicht aber wirkungsvoll einsetzbar und nicht entwickelbar.

Ausgerechnet die Zwischenräume (bebaute Flächen) bergen des KPz spitzeste Bedrohung: Infanterie, panzerabwehrstarke Infanterie. Selbst in einem garantiert entvölkerten Siedlungskomplex kann man die Infrastruktur nicht einfach zusammenschießen. Das erzeugt nur veränderte bauliche Infrastruktur. Zudem verlangsamt zerstörte Infrastruktur den vorgehenden KPz, oder schlimmer noch: engt ihn noch weiter ein.

Und schließlich bietet oder nimmt die vorgefundene Infrastruktur Gelegenheiten. Also (gedeckte) Absitzmöglichkeiten für die zwingend notwendigen Panzergrenadiere, Beobachtungsmöglichkeiten etc.
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Pogu:

Zitat:KPz sind besonders entlang zivil ausgebauter Infrastruktur gefährlich. Sie können diese nämlich nutzen um schnell vorzustoßen (Die Stoßkraft ist unerreicht) und gleichzeitig sind sie in der Lage diese Infrastruktur für den Gegner zu zerstören.

Ursprünglich aber war die Aufgabe von KPz eben abseits ausgebauter ziviler Infrastruktur zu agieren und gerade dort schnell vorzustoßen - und dies auch frontal entgegen feindlicher Stellungssysteme (1WK). Als diese aufgrund der Panzerabwehrfähigkeiten frontal nicht mehr so zu durchstoßen waren (2WK) begann man sie zu umgehen, wodurch erneut eine Befähigung abseits der zivilen Infrastruktur schnell vorstoßen zu können notwendig war. Spezifisch bei den Deutschen kam dazu noch der Aspekt von Defensiv-Panzern welche konträr dazu eine schwerere Panzerung benötigten und hier begann erstmals die Abhängigkeit von ziviler Infrastruktur.

Da man aber in dieser Zeit sich endlos ausdehnender HKL und tiefer Stellungssysteme weiterhin auch Panzer benötigte um feindliche Positionen zu durchstoßen führte dies bereits 2WK eben zu Überlegungen einer Trennung von schweren Panzern welche dem Durchstoß und der Defensive dienen und leichten Panzern welche der Umgehung und dem Angriff dienen.

Das MBT Konzept löste diese Dualität dann im Endeffekt auf so dass man je nach den Umständen mit ein und demselben System beide Aufgaben übernehmen konnte. Und mit dem MBT aber setzte sich dann diese Spirale in Gang, in welcher fortwährend die Panzerung, der Motor und die Kanone schwerer/leistungsfähiger/größer wurden. So wurden die MBT im Prinzip im Laufe der Dekaden wieder de facto zu schweren Panzern, also dem was man im 2WK ausschließlich zum Zweck des Stellungsdurchbruchs und der Defensive angedacht hätte.

Gleichzeitig stieg damit die Entourage (wie du es nennst), also der ganze Anhang welcher für den Betrieb eines solchen KPz notwendig ist.

Aus diesen Umständen (die dir ja alle bekannt sind) ergibt sich für mich eben zwingend die Schlußfolgerung, dass wir bei den Kampfpanzern weg müssen von diesem Irrweg einer ständig stärkeren Kanone, einer ständig stärkeren Panzerung und dem folgend zwingend eines ständig stärkeren Motors (fortwährend steigendes Gewicht). Stattdessen müssen wir zurück zu echten MBT bzw. eher sogar zu leichten Panzern mit maximaler Querfeldeinbeweglichkeit. Dies erhöht auch in vielen Situationen eben die Duellfähigkeit, wenn die feindlichen Panzer weiter primär entlang der "Schienen" operieren während man selbst unabhängiger von diesen ist. Zugleich sinkt so eben die Entourage. Und man wird deutlich weniger empfindlich für feindliche Aufklärung und feindliche Luftangriffe, die eigenen Kräfte können dislozierter eingesetzt werden und können viel eher im Gelände verborgen werden.

Um die Analogie von den Rittern noch einmal zu verwenden: im Spätmittelalter erzeugte jeder Ritter einen erstaunlich großen Anhang von Begleitern um überhaupt eingesetzt werden zu können. Bis schließlich Ritter primär gegen andere Ritter kämpften (da sie zu allem anderen kaum noch zu gebrauchen waren). Dem folgend aber entwickelte sich in der Neu-Zeit (wieder) eine normale Kavallerie welche in vielen Bereichen de facto wieder die Fähigkeiten erlangte welche Ritter in ihren Anfängen auch hatten. Die Entwicklung der Kürassierer im Dreißigjährigen Krieg - insbesondere die Entwicklung der schwedischen Kavallerie zeigen auf, wie eine solche Weiterentwicklung überschwerer Einheiten hin zu leichteren Einheiten kriegsgeschichtlich abgelaufen ist.

Die gleiche Entwicklung könnte und sollte jetzt auch bei uns in Bezug auf Kampfpanzer ablaufen. Wir benötigen zwingend leichtere Einheiten, welche viel leichter sind, einen geringeren logistischen Fußabdruck haben, eine deutlich größere Querfeldeinbeweglichkeit, eine größere operative und strategische Beweglichkeit und welche auch insgesamt deutlich weniger kosten und dadurch größere Stückzahlen ermöglichen.

Dazu müssen sie zuvorderst kleiner und kompakter sein (je geringer die Oberfläche, desto leichter die Panzerung) und sie benötigen ein anderes Bewaffnungs-Konzept. Um einerseits noch feindliche Infrastruktur zerstören zu können ist ein Kaliber im Bereich von um die 50 bis 75mm ausreichend. Das reicht auch für einen Mission-Kill bei feindlichen KPz und gegen die Seiten- und Rückwärtige Panzerung derselben. Für den Durchschlag frontaler Panzerung hingegen wären Hochgeschwindigkeits-PALR die Lösung, um die Kanone vom Kaliber her klein und leicht zu halten. Ein Beispiel für ein solches System wäre CKEM.

Ein solcher Panzer könnte insbesondere auch vermehrt abseits der zivilen Infrastruktur kämpfen und benötigt damit auch weniger "Schutzhülle" wie du das Drumherum nennst. Eine solche Reduzierung des notwendigen Anhangs wäre bereits ein Wert an sich. Eine Maschinenkanone im genannten Kaliber würde darüber hinaus es auch ermöglichen mit sehr hoher Elevation zu agieren und diese Waffe auch gegen Luftziele einzusetzen womit diese Kampfpanzer auch Teil der streitkräftegemeinsamen Luftraumverteidigung wären. Aufgrund der Elevation könnte man die Kanonen auch im Bogenfeuer über weite Distanzen als Teil der streitkräftegemeinsamen Feuerunterstützung einsetzen, damit die Dachpanzerung feindlicher KPz angreifen und das Feuer von KPz welche sich nicht im Sichtbereich befinden zusätzlich im Kampf abrufen.

So weit mal meine grobe grundlegende Konzeption eines zukünftigen Kampfpanzers welcher ausdrücklich weiter ein MBT wäre - also die Aufgaben eines leichten Panzers und eines schweren Panzers zugleich übernehmen kann.
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Du hast generell eine bemerkenswert hohe Zielgenauigkeit in Deinen Bewertungen, @Quintus Fabius. Geradezu didaskalisch.

Von allen Fähigkeiten, die ein KPz überhaupt aufweisen kann und damit allein wesentlich sind, sind das nur zwei: Mobilität und Schlagkraft.

Weil es ein Panzer ist, ist damit selbstredend Mobilität und Schlagkraft unter Panzerschutz gemeint.

Mobilität heißt dann Mobilität der gesamten Stellung, oder überhaupt "fahrende Stellung". Und die Schlagkraft meint dann Feuerkraft aus permanenter Deckung (Panzerung) heraus.

Warum nun der Begriff Schlagkraft und nicht Feuerkraft? Weil das sich gabelnde Denkschulen sind. Während Feuerkraft eine Systemfähigkeit ausdrückt, gibt der Ausdruck Schlagkraft den Effekt an, der eigentlich erzeugt werden soll.

Deshalb darf hier nicht priorisiert werden, also eine Reihenfolge von Eigenschaften festgelegt werden, wann was zuerst kommt und was eher nachrangig hinzukommt.

Es muß tatsächlich triagiert werden. Also was auf die Liste kommt und was NICHT auf die Liste DARF.

Und alles was die beiden allein kritischen Fähigkeiten auch nur temperiert, wird ohne Scheu gestrichen.

Derart radikal verfahrend kommt man unweigerlich zu einem Gefechtsprotz wie Du ihn vorstellst. Ich würde mein ganzes Geld darauf setzen, und ich würde gewinnen.
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Zitat:Dazu müssen sie zuvorderst kleiner und kompakter sein (je geringer die Oberfläche, desto leichter die Panzerung) und sie benötigen ein anderes Bewaffnungs-Konzept. Um einerseits noch feindliche Infrastruktur zerstören zu können ist ein Kaliber im Bereich von um die 50 bis 75mm ausreichend.

Gab von der Wotan Kanone auch mal eine 50mm Variante, pack die in Lance Turm, setz ihn auf nen Puma und gib ihm nen ordentlichen Motor, dann fehlt nur noch der MBT Punch. Da liegt der Haken bei deiner Idee:

Zitat:Das reicht auch für einen Mission-Kill bei feindlichen KPz und gegen die Seiten- und Rückwärtige Panzerung derselben. Für den Durchschlag frontaler Panzerung hingegen wären Hochgeschwindigkeits-PALR die Lösung, um die Kanone vom Kaliber her klein und leicht zu halten. Ein Beispiel für ein solches System wäre CKEM.

Hatte mich bei der Länge der Rakete schon gewundert, 1,45 m war das meine ich, 10 MJ,
Reicht nicht , hattest oben selbst die Leistung der 130mm erwähnt.. KE projektile müssen generell, mindestens die Länge der zu durchschlagenden Panzerung besitzen um diese durchschlagen zu können. Soweit ich mich erinnere, isst die Panzerung quasi den Dart auf seinem Weg auf. Auch Hyperschall ändert daran nichts. Wird neben den Kosten, also Gründe gehabt haben warum das Programm gestrichen wurde. Zusammengefasst landen wir bei einer angenommenen Mindestlänge des Penetrators von ca. 1m plus Raketenkörper also bei was ? 2,5m ,3m ?
Die Variante das Geschoss in wie auch immer gearteten Kanonen zu beschleunigen ,scheint mir da praktikabler und günstiger pro Schuss.

Ganz generell aber total interessante Idee, fehlt halt noch der große Bums gegen MBts
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Pogu:

Zitat:Weil es ein Panzer ist, ist damit selbstredend Mobilität und Schlagkraft unter Panzerschutz gemeint.

Mobilität heißt dann Mobilität der gesamten Stellung, oder überhaupt "fahrende Stellung". Und die Schlagkraft meint dann Feuerkraft aus permanenter Deckung (Panzerung) heraus.

Etwas was heute selbst bei der Panzertruppe ein wenig untergegangen zu sein scheint, ist der Umstand, dass temporäre Deckungen wesentlicher sein können als die Panzerung selbst. Das Gelände ist immer die beste Deckung, insbesondere im viel gerühmten Duell und damit ist die Befähigung zur optimalen Nutzung des Geländes (durch Mobilität und/oder auch durch Eigenheiten der Bewaffnung) insbesondere für die Duellfähigkeit eigentlich relevanter als die Panzerung.

Daher meine These: Die temporäre/fahrende Stellung des Panzers ist wesentlicher als passive Frontal-Panzerung. Die Befähigung der Waffe in einem Netzwerk auch gegen Ziele außerhalb des eigenen Sichtbereichs zu agieren ebenfalls. Das letztgenannte beschränkt sich dabei nicht allein auf Bogenfeuer, sondern auch auf den flachen konventionellen Schuss und gerade das wird angesichts von starker Gefechtsfeldvernebelung, Sichtschutz durch Vegetation etc. ebenfalls immer relevanter werden.

Falli75:

Zitat:Gab von der Wotan Kanone auch mal eine 50mm Variante

Es gab auch schon vor Jahrzehnten eine funktionierende hülsenlose 75mm Maschinenkanone und noch vieles mehr.

Zitat:pack die in Lance Turm, setz ihn auf nen Puma und gib ihm nen ordentlichen Motor,

Gerade ein SPz ist keine gute Basis für ein solches Fahrzeug, da er aufgrund des vorgesehenen internen Transportraumes zwingend immer eine größere Oberfläche haben wird im Vergleich zu dem was bei Ausnutzung aller technischen Möglichkeiten an geringerer Oberfläche möglich wäre wenn man Fahrzeug speziell für diese Aufgabe konzipiert. Je kleiner und kompakter desto besser. Dem folgend muss dann selbst der Motor nicht mehr ganz so große Anforderungen erfüllen da dass Gewicht dann dramatisch absinkt.

Zitat:dann fehlt nur noch der MBT Punch. Da liegt der Haken bei deiner Idee: Reicht nicht , hattest oben selbst die Leistung der 130mm erwähnt.. KE projektile müssen generell, mindestens die Länge der zu durchschlagenden Panzerung besitzen um diese durchschlagen zu können. Soweit ich mich erinnere, isst die Panzerung quasi den Dart auf seinem Weg auf. Auch Hyperschall ändert daran nichts. Wird neben den Kosten, also Gründe gehabt haben warum das Programm gestrichen wurde. Zusammengefasst landen wir bei einer angenommenen Mindestlänge des Penetrators von ca. 1m plus Raketenkörper also bei was ? 2,5m ,3m ?

Mal abgesehen davon dass das so nicht ganz stimmt (beispielsweise durchschlägt der 64,6cm lange Penetrator einer DM 53 zumindest um die 800mm RHA und der gleichlange Penetrator einer DM 63 noch mal mehr weil stärkere Treibladung) hängt die Durchschlagsfähigkeit eben durchaus sehr stark von der Geschwindigkeit ab, Hyperschall ändert also alles.

Aber man könnte ja durchaus andenken, dass weitere Durchbrüche in der Materialforschung noch deutlich leistungsstärkere Panzerungen ermöglichen. Und gerade das spricht für Raketen welche man extern seitlich am Panzer mitführt denn: die gleichen Faktoren welche du hier nennst gelten sowohl für Raketen wie auch für die Penetratoren von Geschossen aus Rohren. Und dann kommst du schnell zu zwei Problemen:

1 Die Munition welche du durch das Rohr verschießen willst wird zu lang und kann intern kaum noch mitgeführt werden

2 Eine Kampfwertsteigerung ist nur sehr viel schwieriger möglich.

Demgegenüber können extern mitgeführte Raketen sehr viel leichter durch leistungsfähigere neue Raketen ausgetauscht werden.

Die Gründe warum sich diese nicht durchsetzten und das Projekt aufgegeben wurde sind ganz andere: zum einen hat man diese Waffen primär als Mittel von Panzerjägern verstanden und nicht als Mittel einer Bewaffnung von Panzern. Mit dem Ende des Kalten Krieges aber hat man die Panzerabwehr-Fähigkeiten im US Militär extrem vernachlässigt weil dass was man hatte problemlos für alles reichte was sonst rum fuhr. Das holt uns jetzt aber zunehmend ein. Die US Panzerabwehr ist heute unzureichend geworden.

Das zweite ist die Durchhaltefähigkeit und die Überbetonung des Duells gegen andere Panzer welche dazu führte, dass man Rohr-Waffen höher gewichtet hat. Ein Panzer der solche Raketen einsetzt hat diese recht schnell abgefeuert während man durch das Rohr sehr viel länger weiter wirken kann und der Munitionsvorrat deutlich größer ist.

Da heute aber selbst KEP von Hardkill-Systemen abgefangen werden können stellt sich die Frage, wie eine solche langsamer feuernde Kanone diese überwinden will?! Auch das spricht für Mittelkaliber-MK und Raketen. Kein Hardkillsystem kann mehrere exakt zeitgleich einschlagende Hochgeschwindigkeits-PALR abfangen und eine Mittelkaliber-MK kann auch das Hardkill-System zeitgleich herunter schießen. Der "Punch" wie du das nennst ist in Wahrheit damit auch viel höher. Es fehlt aber die Ausdauer im Gefecht. Ein meiner Meinung nach notwendiger Tausch, zumal aufgrund des kleineren Kalibers der MK die Ausdauer gegen alle anderen Gegner als feindliche MBT tatsächlich sogar wieder größer wäre.

Aber das wichtigste zum Schluß nochmal gesondert: Panzer dienen eben nicht primär dem Kampf gegen Panzer. Und sollten daher nicht primär darauf (über)spezialisiert werden.
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(13.01.2021, 20:49)Quintus Fabius schrieb: Etwas was heute selbst bei der Panzertruppe ein wenig untergegangen zu sein scheint, ist der Umstand, dass temporäre Deckungen wesentlicher sein können als die Panzerung selbst. Das Gelände ist immer die beste Deckung, insbesondere im viel gerühmten Duell und damit ist die Befähigung zur optimalen Nutzung des Geländes (durch Mobilität und/oder auch durch Eigenheiten der Bewaffnung) insbesondere für die Duellfähigkeit eigentlich relevanter als die Panzerung.

Daher meine These: Die temporäre/fahrende Stellung des Panzers ist wesentlicher als passive Frontal-Panzerung. Die Befähigung der Waffe in einem Netzwerk auch gegen Ziele außerhalb des eigenen Sichtbereichs zu agieren ebenfalls. Das letztgenannte beschränkt sich dabei nicht allein auf Bogenfeuer, sondern auch auf den flachen konventionellen Schuss und gerade das wird angesichts von starker Gefechtsfeldvernebelung, Sichtschutz durch Vegetation etc. ebenfalls immer relevanter werden.

Absolut! Ziel ist die taktische Emanzipierung des KPz ( KPz = Mobilität + "Punch").
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Kurzer Film zum G5 der Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft der eventuell bald in Norwegen zulaufen wird:

https://www.youtube.com/watch?v=FNDwF_PO-GI
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Hier eine verbessere Kopie des Konzeptes das der Ripsaw

https://en.wikipedia.org/wiki/Ripsaw_%28vehicle%29

seit Jahren verfolgt. Mit allerlei Fähigkeiten mehr, schneller, besser weiter etc

https://www.youtube.com/watch?v=-YYU7jnQUWo

http://highlandsystems.me/storm-asn/

https://defence-blog.com/news/army/highl...-2021.html
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Seit JAHREN fertig und meiner Meinung nach seit Jahren wegweisend, und aus Polen: Wurde durch das folgende Video mal wieder daran erinnert:

https://www.youtube.com/watch?v=6RNImOZP18g

2013 !

https://www.youtube.com/watch?v=S3DlQq-iq2k

Polen fehlt hier meiner Einschätzung nach die industrielle und technologische und finanzielle Kapazität dieses zukunftsweisende Konzept umzusetzen welches gerade gegen Russland für die Frage des Panzerkampfes ausschlaggebend sein könnte. Würden wir ansatzweise unsere Bündnis- und Wehrverpflichtungen ernst nehmen, hätte man hier seit Jahren Polen massiv helfen können, zum beiderseitigen Nutzen.
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Hatte nicht Nelson seit Jahren eine gewisse Neigung zu 70mm Raketen (Pods) um diese auf Radpanzern und ähnlichem aufzupflanzen? Ein erster Schritt in diese Richtung:

https://fz.be/images/news/n44_Tir%20Helc...202020.png

https://fz.be/news.php?n=44

Zitat:John Cockerill Defense & Thales present a new mixed system composed of a cannon and 70mm rockets integrated into the Cockerill®3030 turret combining precision and firepower

Drawing on their respective expertise in turrets and guns for John Cockerill Defense and airborne weapons systems for Thales, the integration of the two systems was completed in less than 6 months. This innovation combines the performance of the 30x173mm cannon from John Cockerill Defense and those of Thales's 70mm guided and unguided rockets. The assembly of the rocket system is carried out on a dedicated support and linked to the full field of use of the turret.

John Cockerill Defense’s Cockerill®3030 turret is fitted with a 30mm MK44 cannon. Its efficiency is based on a unique rate and precision of fire and offers the most demanding reliability. The turret can hold 255 rounds of 30x173mm in the magazine. In addition, the Cockerill®3030 has the most advanced features such as Hunter-Killer, shooting while rolling and countermeasures at the customer's choice. This turret has already been sold several hundred copies around the world.

Rockets provide an operational complement linked to the flexibility of use of guided and conventional ammunitions. The laser guided rocket FZ275 LGR gives metric precision at a range of over 7km, thus limiting collateral damage to a minimum. On the other hand, unguided rockets allow zone saturation or warning fire at range between 3 and 9 km.

The operational concept of this system offers short range efficiency, very high precision as well as an extension of the firing distance with metric (pin-point target) or saturation precision.
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Zwar nur am Rande auch über Kampfpanzer, aber trotzdem mal eine ganz interessante Darstellung:

https://interestingengineering.com/warfa...-to-expect

Zitat:According to a 2020 report by the Department of Homeland Security (DHS), the greatest threats to national security are no longer nuclear war or conventional warfare. Instead, cyber warfare, terrorism, foreign influence activities, international cartels, illegal immigration, and natural disasters are the main threats.

By 2050, the growth of distributed systems, quantum computing, 3D printing, cryptocurrencies, biotechnology, and climate change is expected to cause an even more drastic shift. For one, some have argued that the power of nation-states is expected to decline considerably and to give way to autonomous regions, megacities, and private interests.

Simultaneously, technologies like CRISPR gene editing, desktop bioprinters, genetic databases, and AI software will create new opportunities for bioterrorism. With the right training, equipment, and supplies, a larger number of threat actors will be capable of engineering viral bodies or toxins in a lab. As a result, the opportunities for conflict, and the range of protagonists will multiply considerably.

Because of these emerging changes, it is difficult to predict what the battlefields of the future will look like. However, examining emerging technologies and changing dynamics does allow for some tentative conclusions and generalizations to be made.

Among them, the future of warfare is likely to come down to a handful of major factors: new technologies, new threats, the obsolescence of heavy armor, and the replacement of humans by drones, robots, and potentially cyborgs.
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In diesem Artikel geht es darum, was den M1 in der US Army ersetzen wird.

https://breakingdefense.com/2021/04/futu...m1-abrams/

Hier wird auch die Idee aufgegriffen, einen Mix aus unbemannten und bemannten System zu nutzen.

Daraus ein Ausschnitt:

I see the need to diversify our holdings in [armor] to hedge against technology,” said Spoehr. “I think the replacement for the Abrams is not a single vehicle, but several platforms.”

“Some still look like tanks for direct force engagements, when the threat from UAVs is low or technology has found a better, more reliable counter-UAV solution,” he said. “Other, lightly armored manned platforms launch aerial drones and suicide missiles. Still others are fully autonomous platforms controlled by other manned, heavily protected platforms.”

Tactically, Spoehr said, such a force would operate in three waves: first the drones to take out enemy air defenses and command posts, then ground robots, then finally manned main battle tanks to take out the toughest targets.

But why put a human in your heavy tank? Because, bluntly, remote control remains awkward and autonomous robots remain stupid. Sometimes you need an experienced human in the vehicle, onboard. That way they can use all their senses to understand the situation – the smell of smoke, the sound of the guns, the vibration of the engine — instead of staring at a screen. That way, too, their input can’t be hacked, jammed, or otherwise disconnected.
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Ein Beitrag von UK Landpower zum gleichen Thema: Drohnen vs Panzer

https://uklandpower.com/2021/04/25/have-...-obsolete/

Der Autor hier geht davon aus, dass Abstandsaktive Schutzmaßnahmenam, Nahbereichsluftabwehr (auch durch den Panzer selbst mittels fernlenkbarer Waffenstation) und der Verbund von Luftraumverteidigung, EloKa und mechanisierten Verbänden Drohnenangriffe gegen moderne mechanisierte Verbände weitgehend wirkungslos machen werden. Eine sehr optimistische Ansicht meiner Meinung nach, da man hier rein kriegsökonomisch betrachtet die Abwehr recht leicht mit Angriffen sättigen kann zu geringeren Kosten.
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