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(16.09.2025, 15:46)Milspec_1967 schrieb: Rheinmetall strebt auch bei (Marine) Raketen und Sensoren Produkte in Kooperation mit anderen Partnern (Diehl / Hensoldt/ TKMS?? ?) an.... und "Launcher" im Marine Sektor heißt : VLS.....
Bei Rheinmetall denke ich da eher an Lockheed Martin als Partner, was auf eine Mk.41-Lizenzproduktion hinauslaufen könnte.
Sofern sie sich dabei auch "Integrationshoheit" verschaffen, wäre das ja völlig in Ordnung, nur befürchte ich, das wird man aus den Staaten zu verhindern wissen.
Zitat:Führung Systeme : CMS.
CMS könnte spannend werden. Da werden sie wohl kaum ein eigenes auflegen, sondern auch zukaufen. Aber welches? CMS330 oder sogar einen direkten Aegis-Ableger? 9LV denke ich eher nicht, erst recht nichts von Thales. Aber SADOC käme vielleicht in Frage, da Leonardo ja gute Beziehungen zu Rheinmetall pflegt, Anteile an Hensoldt hält und somit Interesse daran haben könnte, an deren Sensoren mitzuverdienen, die auf deutschen Schiffen als gesetzt gelten können.
Aber sicher wäre auch ein JV mit TKMS eine Option für ein gemeinsames CMS.
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(16.09.2025, 15:46)Milspec_1967 schrieb: Ergänzung aus dem heutigen Hartpunkt Artikel, was meine These durchaus kräftigt :
Zitat :
"Papperger will dabei nicht nur das klassische Werftgeschäft weiterführen, sondern auch in die Segmente Führungssysteme und Kommunikation, Raketen und Launcher sowie Sensoren und Radare einsteigen.
Dabei werde man mit Partnern zusammenarbeiten und mitunter Joint Ventures gründen"
Zwischen den Zeilen lesen heißt hier für mich :
Rheinmetall strebt auch bei (Marine) Raketen und Sensoren Produkte in Kooperation mit anderen Partnern (Diehl / Hensoldt/ TKMS?? ?) an.... und "Launcher" im Marine Sektor heißt : VLS.....Führung Systeme : CMS.
Ggf wird da für schnell zu planende und zu bauende F-127B oder F-128 schon hinter den Kulissen mächtig was geplant.
Und das macht mehr Sinn als die F-124 jahrelang für BMD Upgrades zu verlieren und dort Milliarden zu investieren.
mit dem Thema setzt sich auch das heutige Handelsblatt Defense Breefing auseinander
Zitat:Rheinmetall baut nun auch Marineschiffe. Neben Panzern, Munition, Drohnen und Rüstungselektronik stellt der Düsseldorfer Konzern jetzt auch Korvetten her. Dazu übernimmt der Dax-Konzern die Militärsparte der Bremer Lürssen-Gruppe.
Der Rheinmetall-Umsatz von rund 9,8 Milliarden Euro wächst damit um gut eine Milliarde. „Künftig werden wir zu Lande, zu Wasser, in der Luft und im Weltraum ein relevanter Akteur sein“, sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger. „Rheinmetall entwickelt sich damit zum Domänen-übergreifenden Systemhaus“.
Bis 2027 will Papperger den Umsatz auf 20 Milliarden Euro verdoppeln. 2030 soll dieser sogar auf 40 bis 50 Milliarden Euro steigen, um der Nachfrage im Rüstungssektor nachzukommen. Die Börse feiert die Übernahme: Die Aktie stieg zu Wochenbeginn auf einen neuen Höchststand.
Doch könnte Rheinmetall dabei sogar zu groß und mächtig werden?
Rheinmetall macht sich für die Bundesregierung unverzichtbar
Aktuell sind die Düsseldorfer im Vergleich zu US-Konzernen wie Lockheed Martin und RTX noch eher ein ambitionierter Mittelständler. Doch angesichts der Bedrohung durch Russland will Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) die Bundeswehr „zur stärksten konventionellen Armee“ Europas machen und hat die Aufrüstung faktisch von der Schuldenbremse ausgenommen. Die Industrie soll schnell auf Serienfertigung umstellen und in Masse produzieren. Für komplizierte Konsortien mit vielen Akteuren und Lieferanten ist keine Zeit.
Rheinmetall stellte sich bereits vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges auf eine Ausweitung der Produktion ein und erweist sich seitdem als verlässlicher Partner der Politik. Für Merz und die Rüstungsbürokratie ist es effizient, auf ein Unternehmen zu setzen, nur einen Ansprechpartner zu haben. Rheinmetall und Armin Papperger nehmen diese Rolle an.
Damit trägt Rheinmetall eine große Verantwortung. Das Unternehmen zieht gewaltige Aufträge an sich, fährt die Kapazitäten hoch, baut neue Fabriken, stellt Personal ein und produziert jetzt auch Marinetechnik und für die militärische Luftfahrt. Rheinmetall muss zudem ein riesiges Netzwerk an Zulieferern managen, die komplizierten Lieferketten im Blick behalten und die Rohstoffversorgung sichern.
Dieses Unterfangen managt Rheinmetall erstaunlich schmal: Der Konzern hat nur vier Vorstände. Für ein Dax-Unternehmen ist das sehr wenig. Den Überblick hat vor allem Armin Papperger.
Wird Rheinmetall mittelfristig zu mächtig?
Rheinmetall sitzt bei jeder Bestellung mit am Tisch. Die Verhandlungsmacht und damit der politische Einfluss des Düsseldorfer Dax-Konzerns wächst deutlich. Das gilt nicht nur für die milliardenschweren Großbestellungen an Panzern, Drohnen und Munition, die in den kommenden Monaten anstehen.
An jedem Gerät hängt ein Wartungsvertrag, der auf Jahrzehnte sehr auskömmliche Margen verspricht. Rheinmetall wird für die Bundesregierung unverzichtbar und könnte das werden, was der ehemalige US-Präsident Dwight D. Eisenhower einmal einen „militärisch-industriellen Komplex“ nannte. Eine Struktur, die nur noch schwer zu kontrollieren ist und im schlimmsten Fall der Regierung ihre Agenda vorgeben kann.
Doch heute geht die Bedrohung für Freiheit und Demokratie von Russland aus. Der russische Machthaber Wladimir Putin treibt nicht nur den Angriffskrieg auf die Ukraine weiter. Ende vergangener Woche drangen 19 russische Drohnen in den polnischen Luftraum ein – die bisher größte Provokation der NATO. Sie muss schnell reagieren und Polen und den baltischen Staaten zur Seite stehen. Denn Russland steigert die Drohnenproduktion deutlich und kann jederzeit neue Attacken starten.
Die deutsche Luftwaffe schickt zwei weitere Eurofighter und hat bereits zwei Patriot-Flugabwehrsysteme in Polen stationiert. Doch das sind nur zweitbeste Lösungen gegen die russischen Drohnenschwärme. Richtig wirkungsvoll lassen sich solche Angriffe nur mit elektronischen Störsendern und modernen Flugabwehrpanzern bekämpfen. Solche Systeme wollen die Bundeswehr und ihre Verbündeten in hohen Stückzahlen bestellen.
Das passende Produkt heißt „Skyranger“ und kommt von Rheinmetall.
wobei die Firma gerade mächtig Staub aufwirbelt:
Merkur: "Rheinmetall und der Masterplan: Vom Panzerbauer zum Rüstungs-Imperium" (Kopie
hier)
HNA: "Kasseler Rheinmetall-Werk unter Druck: Fuchs-Panzer bei Bundeswehr vor dem Aus?" (Kopie
hier)
(ach, wird die Produktion des Fuchs in die Ukraine verlagert?)
(16.09.2025, 20:02)Broensen schrieb: Bei Rheinmetall denke ich da eher an Lockheed Martin als Partner, was auf eine Mk.41-Lizenzproduktion hinauslaufen könnte.
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Lockheed hat einen Umsatz von 68 Mrd. US-$ - da würde Rheinmetall mit etwas über 8 Mrd. alles mögliche, aber kein Partner auf Augenhöhe
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(17.09.2025, 18:32)Kongo Erich schrieb: Lockheed hat einen Umsatz von 68 Mrd. US-$ - da würde Rheinmetall mit etwas über 8 Mrd. alles mögliche, aber kein Partner auf Augenhöhe
Rheinmetall ist doch längst für Lockheed Martin ein willkommener Türöffner für europäische Beschaffungen geworden:
Strategische Zusammenarbeit: Lockheed Martin und Rheinmetall bündeln Kräfte und wollen Raketen und Flugkörper in Europa gemeinsam herstellen und vermarkten.
Für zweckgeleitete Joint Ventures ist es nicht so wichtig, wie unterschiedlich groß die Partner sind, relevanter sind die jeweiligen Anteile, die sie in die gemeinsamen Unternehmungen einbringen.