(Luft) Future Combat Air System (FCAS) und New Generation Fighter (NGF)
(06.09.2025, 13:45)Kos schrieb: Wieso sind dann nicht deutlich mehr Europäer in die Entwicklung eingebunden? Wieso will dann Frankreich den grössten Anteil am Kuchen, vor allem vom dem Teil mit der grössten Wertschöpfung?

Weil Frankreich vor der europäischen Unabhängigkeit primär die eigene Souveränität verfolgt. Streng genommen hat man da ja auch recht. Mit Erreichen der französischen Autonomie ist die europäische auch grundsätzlich gegeben. Der Rest Europas sieht das blöderweise kritischer…
Ist halt ungünstig, wenn einem langsam das Geld ausgeht … Deshalb wird ja auch so deutlich die Karte der nuklearen Abschreckung gespielt. So nach dem Motto: Frankreich hat ohnehin keine andere Wahl und wenn man es alleine macht…
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https://esut.de/2025/09/fachbeitraege/62...tscheiden/

Sehr interessanter Artikel, in dem es darum geht, dass Europa GCAP und FCAS aus mehreren Gründen zusammenlegen sollte.

Es werden sowohl finanzielle, aber auch politische Gründe genannt, die für eine Fusion der Projekte sprechen.
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Die Grundprämisse, dass sich Europa nur ein System der sechsten Generation leisten kann halte ich für schlicht nicht haltbar, allein um eine Stärkung der europäischen Industrie wären mindestens zwei Systeme, mit Länder und Unternehmen mit sinnvollen Anteile involviert, weitaus sinnvoller und würden die gesamteuropäische Souveränität stärken.

Europa is nicht geholfen mit einem System wo sich ein Land den größten Anteil erpresst hat, aber auch ein FCAS wie eigentlich geplant würde wichtige Länder und Unternehmen aussen vor lassen.
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Aktuell läuft es ja auf mindestens 4 Luftkampfsysteme hinaus. Mit Frankreich, Türkei und Schweden gibt es drei Länder, die bereit sind, den Weg auch alleine zu gehen.

Wie hat Dassault beim Eurofighter einmal gesagt: Ein Kampfflugzeug ist klein. Da kann man nicht viel verteilen.
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(14.09.2025, 16:46)Pmichael schrieb: Die Grundprämisse, dass sich Europa nur ein System der sechsten Generation leisten kann halte ich für schlicht nicht haltbar, allein um eine Stärkung der europäischen Industrie wären mindestens zwei Systeme, mit Länder und Unternehmen mit sinnvollen Anteile involviert, weitaus sinnvoller und würden die gesamteuropäische Souveränität stärken.
Kommt ein bisschen drauf an, was man als "System" begreift. Zwei verschiedene Kampfjets zu haben, ist nochmal was anderes, als zwei vollständig getrennte system-of-systems-Verbünde zu entwickeln, in denen sich alle Fähigkeiten doppeln ohne Synergien untereinander.
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(14.09.2025, 16:46)Pmichael schrieb: Die Grundprämisse, dass sich Europa nur ein System der sechsten Generation leisten kann halte ich für schlicht nicht haltbar, allein um eine Stärkung der europäischen Industrie wären mindestens zwei Systeme, mit Länder und Unternehmen mit sinnvollen Anteile involviert, weitaus sinnvoller und würden die gesamteuropäische Souveränität stärken.

Europa is nicht geholfen mit einem System wo sich ein Land den größten Anteil erpresst hat, aber auch ein FCAS wie eigentlich geplant würde wichtige Länder und Unternehmen aussen vor lassen.


Ich sehe das ganz anders.

Die Situation, die gerade entsteht, ist exakt die Situation, die Europa mit Rafale und Typhoon aktuell hat.

WO ist der Vorteil zweier fast identischer Systeme?

Ich sehe nur Nachteile:

Extrem hohe Kosten
Unterschiedliche Technik
Exporte, wo man immer konkurriert und dadurch wenig verdient

Anders wäre es, wenn sich die Flugzeuge wie eine F-35A und eine F-47A ergänzen würden.

Aber sie sind völlig austauschbar.

Darum macht eine Fusion Sinn. Dann könnte man sogar mit den gleichen Mitteln wie bisher eine wirklich gute Variante für die Luftwaffe und eine optimierte Variante für die Marine entwickeln.

Am Ende bringen zwei Programme Europa nicht weiter zusammen, sondern auseinander. Und das brauchen wir momentan bestimmt nicht...
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(14.09.2025, 22:35)Bairbus schrieb: Ich sehe das ganz anders.

Die Situation, die gerade entsteht, ist exakt die Situation, die Europa mit Rafale und Typhoon aktuell hat.

WO ist der Vorteil zweier fast identischer Systeme?

Ich sehe nur Nachteile:

Extrem hohe Kosten
Unterschiedliche Technik
Exporte, wo man immer konkurriert und dadurch wenig verdient

Anders wäre es, wenn sich die Flugzeuge wie eine F-35A und eine F-47A ergänzen würden.

Aber sie sind völlig austauschbar.

Darum macht eine Fusion Sinn. Dann könnte man sogar mit den gleichen Mitteln wie bisher eine wirklich gute Variante für die Luftwaffe und eine optimierte Variante für die Marine entwickeln.

Am Ende bringen zwei Programme Europa nicht weiter zusammen, sondern auseinander. Und das brauchen wir momentan bestimmt nicht...

Ich finde, Du solltest Dich mal mit den Spezifika von Rafale und EF auseinandersetzen, bevor Du sagst, dass sie austauschbar sind. Nur weil sie "ähnlich aussschauen" heißt das noch gar nichts. Eine F22 und eine F35 schauen auch ähnlich aus ...

Tatsächlich sind Rafale und EF völlig verschieden:

- EF: Schwerpunktrolle: Luftüberlegenheit, Zweitrolle Strike. Dementsprechend langgekoppelter Delta-Canard, halbversenkte Lenkwaffen (reduzierter Widerstand) und hohem Schub-/Gewichtsverhältnis für überlegene Überschallflugleistungen. Deshalb ein Fahrwerkskonzept, dass die innere Flügelstation entwertet und nur kleine und mittlere Waffen zuläßt.

- Schwerpunktrolle Rafale: Strike und Trägerfähigkeit + gute Luftkampffähigkeiten. Dementsprechend kurzgekoppelter Canard für niedrige Landgeschwindigkeit und Fahrwerkskonzept für eine inboard Station für schwere Waffen (die Rafale kann große Tanks und Scalp kombinieren) und Trägerlandung. Die dafür auch robustere Struktur beschädigt das Schub-/Gewichtsverhältnis. Der kurzgekoppelte Canard bringt im Überschall nichts - ist eher ein variabler Lerx, wenn man so will. Die Trägerlandung reduziert auch die Radargröße und damit die Erstschussfähigkeit.

Eigentlich sollte man diese Kombination wie EF und Rafale auch für die Zukunft anstreben. Dummerweise hat die Rolle der Rafale schon die F-35 in Europa übernommen. Eine zweite ist für den ...
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Bereits beim FCAS gibt es den Konflikt der potenziellen Trägervariante, die Frankreich haben will aber nicht Deutschland und Spanien.

in der Luftfahrt gibt es keine Eierlegende Wollmilchsau, da sollte man nicht keine Illusionen hingeben und an irgendwelche europäische Superlösungen glauben.
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(Gestern, 18:08)Pmichael schrieb: Bereits beim FCAS gibt es den Konflikt der potenziellen Trägervariante, die Frankreich haben will aber nicht Deutschland und Spanien.

in der Luftfahrt gibt es keine Eierlegende Wollmilchsau, da sollte man nicht keine Illusionen hingeben und an irgendwelche europäische Superlösungen glauben.

Bei Spanien bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher. Es wurde eine Studie für einen Catobar-Träger an die Navantia Werft gegeben, nachdem sie die F35B für ihren STOVL Träger Juan Carlos aufgegeben haben. Dann wären sie eher bei FR ... Ich glaube zwar nicht dran - schon eher, dass die F35 am Ende auch in SP landet (wenn die linke Regierung kippt).

Außerdem haben sie die RUS Bedrohung nicht so.
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